Hallo,
ich weiß nicht mehr weiter. Ich bekomme nichts mehr wirklich auf die Reihe, und eigentlich fehlt mir zu allem die Lust.
Mit vierzehn habe ich angefangen abzunehmen. Ich fühlte mich unwohl in meinem Körper, habe früh weibliche Rundungen bekommen, mich jedoch nie erwachsen gefühlt. Ich wollte es nicht sein, ich wollte Playmobil spielen und Sandburgen bauen, genau wie heute. Meine Regelblutung bekam ich mit zarten zwölf Jahren, keine meiner Freundinnen verstand das.
Das Gefühl anders zu sein, ekelhaft zu sein, war schrecklich. Alle hatten kindliche Körper, aber ich war die, mit dem breiten Arsch. Stets war ich hin und hergerissen zwischen meinen Plüschtieren und dem Sinn des Lebens. Es gab eine Phase, in der ich ich zurückzog. Doch anvertrauen konnte ich mich nie, ich wusste einfach nicht wie.
Ich verlor Gewicht, doch irgendwann fing das große Fressen an. Die Mengen, die ich verdrückte, wurden größer. Größer und immer größer. Oft esse ich weiter, wenn alle aufgehört haben. Bis es wehtut. Dann kommt diese fürchterliche Angst, wieder zuzunehmen. Wieder zu werden, was man war. Dann kommt, was kommen muss.
Und trotz aller Vorsätze, ich kann nicht aufhören mit dem Essen, wenn ich einmal anfange. Ich weiß nicht mehr weiter, meine Mutter schöpft Verdacht und ich will einfach nicht mehr. Und mein Gewicht schwankt, ich fühle mich so unwohl, so widerlich....
Und trotzdem schäme ich mich, darum kann ich nicht auf realer Ebene reden.
Ist jemand in einer ähnlichen Situation? Ganz liebe Grüße an euch, besinnliche Weihnachtszeit.