Hey,
Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll und frage mich selbst grade warum ich das jetzt schreibe, da ich so etwas noch nie gemacht habe und auch nicht der Typ dafür bin, wenn ihr versteht was ich damit meine. Vielleicht will ich einfach alles loswerden, da sich so Vieles an Gedanken und Gefühlen anstaut. Vielleicht will ich auch nur wissen, dass ich damit nicht alleine bin.
Ich entschuldige mich im Voraus für den sehr langen Text, an dieser Stelle Danke für die Geduld, wenn du dich entschließt es zu lesen. Es ist schwer Gedanken kurz zu fassen, wenn man sich selbst nicht ganz ernstnehmen kann..
Erstmal wusste ich nicht ob ich das die richtige Rubrik für mein "Problem" ist, doch in klaren Momenten merke ich, dass ich schon ein ziemlich gestörtes Essverhalten habe. Zumindest habe ich ungesunde Gedanken bezüglich des Essens. Meistens drehen sich meine Gedanken ums Essen, was, wann und wieviel ich essen sollte. Ich habe Angst zu viel zu Essen. Dennoch glaube ich, dass ich normal esse. Bis vor kurzem habe ich noch Essen abgewogen und Kalorien gezählt, bis ich gemerkt habe, dass es einen nur Wahnsinnig macht. Wiegen tue ich mich eigentlich jeden Tag, auch wenn ich versuche es zu reduzieren. Ich führe sogar ein Buch, wo ich das Gewicht eintrage und Gedanken und Vorsätze aufschreibe. Aber nichts drastisches, einfach nur als Sicherheit, warum auch immer. Meist schreibe ich auch nur gesunde Gedanken, wie "Ab jetzt setzt du dich weniger unter Druck". Es stimmt aber auch, dass die Zahl auf der Waage bestimmt ob ich mich wohl oder unwohl fühle. Und ja, ich weiß dass das Quatsch ist, da Gewichtsschwankungen normal sind. Trotzdem ist es schwer es zu lassen.
In letzter Zeit beschäftige ich mich immer mehr mit der Thematik - Essen, Gewicht, Figur, Sport. Es ist schon fast krankhaft, wie sehr ich mich informiere. Teils über Essstörungen und teils übers Abnehmen und Ernährung. Ich merke schon, dass es mich verändert, unter Druck setzt und teilweise bestimmt. Meine Freunde machen sich auch schon sorgen um mich, da ich auch soziale Kontakte meide, jetzt nicht absolut aber ich bin ein wenig inaktiver als sonst. Ich würde trotzdem von außen, wenn man mich nicht sehr gut kennt, sagen, dass ich normal und gesund wirke. In manchen Momenten glaube ich das sogar selbst...Ich will eigentlich nicht mehr abnehmen (denke ich jedenfalls), sondern mein Gewicht halten. Die Angst vorm zunehmen spielt eine große Rolle. Obwohl ich ziemlich schnell meine Meinung ändere. Einen Tag esse ich weniger und "gesund", den anderen sage ich mir scheiß drauf, was auch vor einigen Wochen zu ein paar Essanfällen geführt hat, in der Zeit wo ich auch anscheinend zu wenig aß. Fressattacken sind auch ein Thema worüber ich Stundenlang reden könnte..aber sonst könnte ich gleich einen Roman anfangen, aber ich würde mich schon gerne darüber austauschen.. Diese Zeit war echt schwer doch ich glaube diese Anfälle habe ich nicht mehr, dafür esse ich jetzt zu viel. Das Problem ist ich bin mir bei keiner meiner Aussagen sicher bin und ich noch versuche mich selbst zu verstehen.
Vielleicht ist es wichtig meine Vorgeschichte oder den Verlauf zu erwähnen. Ganz früher, so mit 11-13 Jahren, war ich übergewichtig (Bin jetzt 18). Dadurch litt auch mein Selbstbewusstsein und die Schulzeit war echt schrecklich in dieser Zeit. Dann nahm ich ab. Bekam positive Rückmeldung und ich war sehr dünn, aber nicht zu dünn, nur im Kontrast zu früher. Rückblickend hatte ich damals schon ein etwas gestörtes Verhältnis zu Waage, doch heute ist es anders als damals. Ich fing mich, wie aus dem nichts, und wurde normal, nahm wieder ein paar Kilo zu und blieb so, habe damals nie zwanghaft ans Essen gedacht, war dabei immer glücklich. Paar Jahre vergingen und ich war wirklich total gesund, innerlich und äußerlich. Alles gut, die Unsicherheit verging auch. Vor einigen Monaten wurde ich aber immer unzufriedener mit mir selbst. Ich liebte und liebe Essen immer noch, doch ich hatte das Gefühl mich zu sehr hab gehen lassen, die Hosen passten nicht mehr so gut wie vor einem Jahr. Also fing ich an gesünder zu Essen, Salat mit einem Brot statt Kartoffeln mit Fleisch als Abend wär ein Beispiel. Nach und nach wurde es immer ernster und ich verlor auch ein paar Kilo. Bin jetzt auch noch im Bereich des Normalgewichts. (Falls ihr genaue Daten haben wollt bin ich gerne bereit sie zu nennen, oder generell Fragen.) Ich wurde auch krank, für eine Woche, und aß dadurch weniger, nahm auch ab, und danach war das Gefühl für das Essen in der Richtigen Menge futsch. Hatte da auch Angst in den Hungerstoffwechsel zu kommen.
Fühle mich oft unwohl in meiner Haut, mehr sogar als vor meiner jetzigen Abnahme. Das Körpergefühl ist irgendwie verschwunden. Jetzt esse ich eigentlich normal und auch satt wenn ich es noch richtig beurteilen kann, auch mal ein Stück Kuchen ist drin. Dennoch bleiben die Gedanken, die Schuld, das Überlegen ob man es Ausgleichen soll und wie. Esse auch was Anderes und zu anderen Zeiten als meine Familie. Es gibt immer noch die Angst vor unsicherem Essen, wenn ich nicht genau weiß was drin steckt. Ich habe mich meinen besten Freundinnen anvertraut und schockierender Weise erfuhr ich, dass sie davor Angst hatten und es befürchtet haben. Sie waren kurz davor etwas zu tun und da sie meine Vorgeschichte kennen glaubten sie schon immer ich sei anfällig für so ein Verhalten. Auch wenn ich es nicht sehe, meinen sie ich sehe zu dünn/ mager aus. Ich weiß nicht ob ich das glauben kann, ich bin ja noch im Normalgewicht, aber ich will es glauben, darum strenge ich mich ja an mich zu ändern.
Das war jetzt echt viel, und in mir ist auch noch so viel und irgendwie kommt es mir banal vor und ich schäme mich. Ich würde mich über Antworten und Erfahrungen freuen. Und ich bin froh es einmal losgeworden zu sein. Vielleicht hab ihr auch ein paar Tipps für mich oder einen Rat.
Nochmals danke für deine Geduld!