Wie toll das klingt!
Ich kenn dich zwar nicht, habe mich aber trotzdem sehr (mit)gefreut als ich so deinen Text gelesen hab.
Und ich kann dir nur zustimmen! Durchhalten ist alles. Ich leide seit ner weile an Bulimie, aber das letzte halbe Jahr lief ziemlich gut. Viel weniger FAs als früher, kein regelmäßiges Erbrechen mehr (schon noch "oft" Rückfälle, aber ich arbeite daran und will ganz von allem weg).
Und obwohl ich mit 70kg bei 168cm auf meinem Höchstgewicht bin, ist das für mich nicht mehr so traumatisch. Ich muss jetzt sogar fast Lachen, wenn ich daran denke, wie ich vor einem Jahr 60-62kg wog und so dringend unter die 60kg wollte und mich so abartig und schlimm fand; und heute wäre ich vermutlich wieder total zufrieden mit meiner Figur.
Ich hab zwar schon noch etwas zuviel auf den Rippen, aber das kommt vom wenigen Sport (hab sowenig Energie seit Monaten) und die inzwischen wieder nicht so gute Ernährung etc. Ich hab schon seit Monaten frei, aber ab Oktober hab ich durch ein FSJ wieder Struktur in meinem Leben, darum denke ich auch, dass ich dann wieder von alleine abnehmen werde, wenn sich mein Essverhalten etc normalisiert, ich mehr unterwegs bin etc..
Wenn ich wollte, könnte ich sicher auch vorher schon auf nen anstrebbaren Körper hinarbeiten, aber ich möchte nichts riskieren. Ich bin nämlich so glücklich, die Angst vorm Essen verloren zu haben und dass ich mir nicht mehr so viele Gedanken machen muss etc.. und aus diesem inneren Labyrinth raus zu sein, in dem ich mich früher mit jedem Tag mehr verirrt habe, ist mir wichtiger als alles andere. Ich bin ja nicht einmal übergewichtig, doch selbst wenn ichs wäre- das ist immernoch besser als so ein Gefängnis im Kopf!
Ich hab zwar das Pech das meine ganze Umgebung eher dünn ist (Alle haben nen BMI zwischen 17-21, auch meine Schwestern sind ziemlich schlank etc), was manchmal schon irgendwie triggernd ist. Wären alle so zwischen 22-24, wäre es sicher leichter.
Aber ich will mich gar nicht beschweren, ich krieg das hin. Ich bin da inzwischen sehr überzeugt von. Ich bin noch nicht 100% von weg, muss wohl auch nochmal in Therapie um alles aufzuarbeiten, um mit Stress umzugehen etc, aber ich glaube, ich schaffe das. Das bin ich mir schuldig, dem Teil in mir, dem ich soviele Jahre nicht erlaubt habe zu leben, nicht erlauben wollte, zu existieren.
Rückfälle können immer passieren, trotzdem kann ich nur JEDEM raten, dagegen anzukämpfen und euch euer Leben zurückzuholen! Viele denken, sie hätten nicht die Kraft dafür, gegen die Krankheit anzukämpfen, doch im Endeffekt hat jeder diese Kraft, weil das Nicht-Ankämpfen auf lange Zeit gesehen viel, viel mehr Kraft kostet..
Jeder von euch kann es schaffen, ich glaube fest daran! :)