Liebe Jiljana,
Es sieht folgendermaßen aus:
Wie gesagt ist das allererste was bei pathologischem Frieren abgeklärt werden muss eine Schilddrüsenunterfunktion. Es gibt auch eine latente Schilddrüsenunterfunktion, bei normalen Werten für die Hormone T3 und T4 - aber mit erhöhtem TSH. Diese kann sich in seltenen Fällen bereits so bemerkbar machen. Aber ich denke, dass auch das bei Dir abgeklärt wurde. Eine Durchblutungsstörung wäre dann das zweitwichtigste. Wenn der Gefäßchirurg das aber auch schon ausgeschlossen hat, wird es schwierig. Generell neigst Du zu frieren, wenn Dein Körper geschwächt ist und Mühe hat, die Temperatur aufrecht zu halten - das kann sein, wenn Du sehr übermüdet bist oder aber wenn Du nicht genug isst! Selbst bei Normalgewicht wird der Körper geschwächt, wenn die Nahrung unzureichend ist. Solltest Du aber ordentlich und ganz normal essen, bleibt nicht mehr viel. generell frieren Frauen viel leichter als Männer da Muskelmasse Wärme erzeugen kann.
Das Temperaturzentrum liegt im Hypothalamus. Hier wird der Sollwert "eingestellt". Wenn er den Sollwert höher einstellt als Deine aktuelle Temperatur, dann frierst Du. Das geschieht z.B. wenn Du eine Grippe bekommst oder eine Erkältung. Der Körper stellt den Sollwert höher ein um die Erreger zu bekämpfen - wenn er den Sollwert ordentlich höher einstellt und es auch lange genug geht, dann bekommst Du Fieber, d.h. er steigt tatsächlich an. Nicht in dem Ausmaß wie die Sollwertverstellung - daher frierst Du auch mit Fieber. Aber sobald der Körper die Erreger im Griff hat wird dieser Sollwert runtergestellt. Du schwitzt dann solange bis die echte Temperatur auch wieder drunten ist. Ein Infekt wurde aber wie ich das sehe ausgeschlossen, da das Blutbild CRP erfasst (Standard)
Aber Fieber hast Du keines.
Es können also nur sein:
- Mangelnde Wärmezufuhr (d.h. Arterien zu eng, zu niedriger Blutdruck!!!!, zu geringe Durchblutung, Gefäßstenosen, Gefäßkrämpfe???)
- Mangelnde Fähigkeit die Temperatur aufrecht zu halten (zu dünn, d.h. zu wenig Isolation durch Fettgewebe, zu übermüdet, zu geschwächt, zu wenig gegessen)
- Falsche Wahrnehmung der Temperatur (Fehleinstellung im Hypothalamus, falsche Wahrnehmung durch die Nervenenden in der Haut, irgendwas neurologisches eben, da bin ich aber überfragt, vielleicht weiß ein Neurologe mehr)
- physiologisches Frieren. Ist es vielleicht wirklich zu kalt???
Vielleicht frierst Du eben leichter als andere aber es ist noch im Rahmen? Vielleicht (Du bist schlank, Du bist eine Frau) ist es eben so, dass Du leichter fröstelst, gerade wenn im Büro jemand auch noch ständig das Fenster kippt (sowas hasse ich persönlich auch).
Probier es mit ausreichend essen (wenn Du das schon tust, dann lass es, vollstopfen meine ich damit natürlich nicht und bringt auch nix!), ausreichend SCHLAFEN (wirkt oft Wunde bzgl. Frieren), miss Deinen Blutdruck!!!!! (zu verschiedenen Tageszeiten, gerade wenn Du gerade akut frierst), und wenn das alles nichts hilft, dann such einen Neurologen auf (das wäre die letzte Anlaufstelle die mir noch einfällt) und erzähle ihm, dass Du bereits Blutbild hast machen lassen (Schilddrüse, Entzündung) und bereits beim Gefäßchirurgen warst.
Viel Glück! Und zieh Dich warm an. Völlig egal was die anderen sagen! ;-)