Ich finde...
.....das mit den Pornos und der Selbstbefriedigung nicht wirklich schlimm. Ich kann auch nicht so recht verstehen, dass du dich über diesen Punkt so aufregst, schließlich scheint dein Mann lediglich einen starken Trieb zu haben, was nun auch nicht schlimm ist.
Was natürlich nicht geht ist diese Geschichte wo du geschlafen hast. Zumal du da auch noch Schmerzen gehabt hast. Jedoch hättest du ihn ja auch direkt drauf ansprechen können, denn wenn ich mich recht erinnere bist du ja dabei wach geworden, aber nun gut, vielleicht warst du auch einfach zu geschockt und das nicht handeln war eine Übersprunghandlung. Das er es ein paar Tage später abstreitet, liegt an seinem schlechten Gewissen und natürlich kommt es auch noch darauf an, WIE du ihn darauf angesprochen hast, selbiges gilt übrigens auch für die Selbstbefriedigung.
Versteh mich bitte nicht falsch, aber da du irgendwie schon hier ein Drama (bezugnehmend auf die Pornos und der Selbstbefriedigung) machst, möchte ich erst gar nicht wissen, wie du deinen Mann darauf angesprochen hast.
Euer Problem derzeit liegt auch wenig im Mangel des gegenseitigen Verstehens. Hast du dich mal in seine Lage eingefühlt? Wenn nicht solltest du das mal tun und du wärst überrascht wie sehr er unter den Sexmangel (aus seiner Sicht gesehen) leidet. Genauso gilt das natürlich für ihn, er müsste sich ebenfalls mal in dich einfühlen, um zu verstehen, wie du unter den permanenten Druck seinerseits leidest.
Gib ihm das Gefühl, dass die permanente Selbstbefriedigung für dich in Ordnung ist, oder wäre es dir lieber, dass dein Mann komplett auf einen Teil seiner Persönlichkeit verzichtet? Denn der Sexualtrieb gehört nun mal zur Persönlichkeit eines Menschen und lässt sich nun mal sehr schlecht wegreden (auch wenn viele inaktive Partner das gerne von ihren aktiven Partnern hätten). Oft liegt dies jedoch darin begründet, dass beide Seiten sich einfach nicht bewusst machen wollen, was sie jeweils der Gegenseite zumuten.
Versteh mich nicht falsch, ich will dich hier nicht wegen deiner Unlust anklagen, im Gegenteil bei viel Stress ist dies absolut normal, nur versuche ich dir zu verdeutlichen, dass jeder Mensch damit anders umgeht. Dein Mann braucht dafür Sex (ist übrigens nichts ungewöhnliches, er ist da durch und durch normal), während du so tust, als wäre das irgendwie etwas böses, etwas schlechtes. Wahrscheinlich meinst du es noch nicht mal so, aber es kann gut sein, dass es bei deinem Mann so rüber kommt.
Ihr solltet ehrlich miteinander reden, damit ist auch gemeint, dass jeder ehrlich zu sich selbst ist, denn sonst funktioniert dies nicht und ihr könnt euch das miteinander reden ersparen.
Wenn ihr miteinander redet, versucht Ich-Botschaften zu verwenden statt Du-Botschaften, denn letztere bewirken ein Mauern der Gegenseite. Versuche ihn in einen normalen SACHLICHEN Tonfall (leider neigen viele immer dazu unsachlich in diesem Thema zu werden) deine Sichtweise der derzeitigen Situation zu erläutern. Wird er unsachlich und auf brausend, lass ihn gewähren, denn vergesse bitte nicht, dass deine Zurückweisung in ihm, Wut (da von ihm der Verzicht seines Triebes als eine Selbstverständlichkeit angesehen wird), Trauer (weil er zur Zeit etwas für ihn Lebenswichtiges verloren glaubt), Angst (das es nun sein ganzes Leben so weiter gehen wird, wo er doch in der Blüte seines Lebens steht), Schmerz (da er auf das was er eigentlich begehrt verzichten muss), Verzweiflung und Hilflosigkeit (da er nichts gegen diese Situation tun kann, ihm sind die Hände gebunden), auslösen. Dabei darfst du nicht vergessen, dass er dich noch immer liebt, denn sonst hätte er sich sicher schon eine andere gesucht. Ich hoffe ich konnte dir ein wenig verdeutlichen, was eine Zurückweisung deiner Seite für eine Wirkung auf deinen Mann hat.
Daraus lässt sich übrigens auch der nächtliche Übergriff erklären, schlussendlich hat sich viel Wut in ihm dir gegenüber gesammelt. Das verschweigen liegt an seinem Gewissen, denn er weiß sehr wohl, dass er zu weit gegangen ist. Das schlechte Gewissen rührt aus der Liebe die er für dich noch verspürt.
Wichtig ist, dass du ihm in dieser Situation zumindest das Gefühl gibst ihn zu verstehen, dass seine Gefühle in Ordnung sind (denn für Gefühle kann man nun mal nichts). Auch das es nicht immer so weiter gehen wird. Versuche ihm mit Ich Botschaften zu erklären, wie es dir dabei geht, wenn er dich unter druck setzt. Und sorge dafür, dass er sich auch dir gegenüber öffnen kann, ohne das Gefühl zu bekommen ein Sexmonster zu sein, denn das ist dein Mann nun wirklich nicht. Er ist absolut normal, so wie du auch normal bist. Ihr unterscheidet euch einfach in eurem Triebverhalten, dass ist auch schon alles.
Ich wünsche dir noch einen schönen Sonntag, und wie gesagt, dass sollte kein Angriff auf deine Person sein.