Erst mal...
... ist PAP II der Normalbefund einer geschlechtsreifen Frau. PAP I haben meistens nur Mädchen oder Jungfrauen. Angesichts, dass du mit sämtlichen HPV-Typen positiv bist, ist PAP II noch ein Traumergebnis. Normalerweise sehen PAP-Befunde mit dieser Anzahl an High-und Low-Risk Viren, ganz anders aus. Und so lange es ein PAP II bleibt, ist kein Handlungsbedarf nötig. Es sollte aufgrund des positiven HPV-Tests jedoch regelmäßig, engmaschiger kontrolliert werden. Das ein HPV-Test in diesem Alter unnötig ist, stimmt nur teilweise. Der Test kann sehr hilfreich für den FA sein, hinsichtlich der zukünftigen vorgehensweise, sprich ob Kontrollen weiterhin ausreichen, oder ob es sinnvoller wäre, eine Konisation durchzuführen. Die Viren verschwinden in dieser Altersgruppe zwar am häufigsten (ca. 80% der Fälle), aber halt nicht immer. Der Verlauf einer HPV-Infektion hängt von vielen Faktoren ab, die gleichzeitig zusammen kommen müssen. Das wären: Alter der Patientin, Alltagsgepflogenheiten wie Rauchen, Promiskuität, Ernährung, usw. Je älter die Patientin, umso öfter persistiert(verbleibt) eine HPV-Infektion, sprich bildet sich nicht mehr zurück, sondern schreitet voran zu Vorstufen eines Gebärmutterhalskrebses. Rauchen erhöht dieses Risiko nochmal erheblich. Und wechselnde Partner und/oder ungeschützter Verkehr, auch in einer Beziehung, sind ebenfalls Risikofaktoren. Kondome schützen zwar nicht vor einer HPV-Infektion, jedoch senken sie das Risiko einer erneuten infektion. Das Immunsystem funktioniert in jungen Jahren am besten, so dass in der Altersgruppe zwischen 16-30 Jahren die Chance einer spontanen Remission (Rückbildung) der Zellveränderungen am grössten ist.
Es sind bzgl. HPV noch viele Dinge von wissenschaftlicher Seite ungeklärt. So weiss man (noch) nicht, wie das Virus sich nach einer überstandenen HPV-Infektion verhält, ob es sich tief in die Zellen zurückzieht und später wieder ausbricht oder ob der Körper in der Lage ist, das Virus zu eliminieren. Das ist bisher nicht geklärt.
Ich empfehle das dauerhafte Benutzen von Kondomen auch in einer Beziehung, wenn eine HPV-Infektion vorliegt. Denn es wurde wissenschaftlich belegt, dass sich Zellveränderungen aufgrund einer HPV-Infektion, bei Verwendung von Kondomen, eher zurückbilden, als bei Frauen, die weiterhin ungeschützt Verkehr hatten. Ist eine HPV-Infektion ausgeheilt und man nach wie vor regelmäßig Verkehr hat, besteht das Risiko einer erneuten HPV-Infektion immer wieder. Je älter man wird, umso komplizierter kann der Verlauf einer HPV-Infektion werden, wie oben beschrieben.
Bei dir wurde der HPV-Test innerhalb von 3 Monaten 2x gemacht, wenn ich es richtig verstanden habe. Das ist zu viel und unnötig. Denn das Virus benötigt von der Infektion bis zur Ausheilung ca. zwischen 12-18 Monaten. Deswegen wird auch alle 3 Monate beim FA kontrolliert. Anhand des Abstriches kann der Zytologe sehen, ob der PAP-Wert schlechter wird und somit ein Eingreifen nötig wird oder gleich bleibt. Ein schlechter PAP-Wert wird meistens durch eine HPV-Infektion verursacht.
Wie gesagt, das Risiko aufgrund einer HPV-Infektion, an Gebärmutterhalskrebs zu erkranken, kann man nie wirklich einschätzen und lässt sich nur durch engmaschige Kontrollen beobachten. Man kann aber sein Immunsystem bei der bekämpfung der viren unterstützen: nicht rauchen, kein Alkohol, Sport, sexuelle Abstinenz wäre das Beste, aber bei den meisten nicht realisierbar. Eine gesunde Lebensweise eben.
Geh weiterhin regelmäßig zu den Kontrollen, damit dein FA sieht, was da vor sich geht und wie sich die Zellveränderungen verhalten. Das ist wichtig.
Und hier noch ein hilfreicher Link:
http://www.krebsinformationsdienst.de /themen/vorbeugung/zervix-frueherkennung.php
Klick dich da mal durch