Hallo zusammen,
ich bin 48 Jahre alt und habe seit ca 2 Jahren Wechseljahrbeschwerden wie Dauer-PMS, häufiger Harndrang, unregelmäßige oder ausbleibende Mens etc. Jetzt ist das PMS so schlimm geworden und geht nicht mehr wirklich weg.
Bin bisher immer nur sporadisch beim FA gewesen, da ich nur zum Arzt gehe, wenn ich wirklich heftige Beschwerden habe.
Der FA meinte, dass es für Wechseljahre bei mir noch zu früh wäre (....hä...???) und das PMS und die so gut wie nicht mehr vorhandene Libido seien zurückzuführen auf die unregelmäßige Mens. Evtl. hätte ich auch einen Östrogenmangel. Naja, er verschreibt mir mal ein Progesteron-Präperat blablabla... MPA, ab dem 16. Zyklustag,10x2 Tabl., dann Pause und nach 2 Tagen sollte die Mens kommen. Meinen Einwand, dass ich eigentlich nicht so gern Hormone nehmen möchte, übergeht er recht diskret.
Untersuchung Fehlanzeige!
Nachdem dann endlich meine Mens kam und ich mit den MPA anfangen konnte, war ich ganz happy.... Alles wird gut.... Nach 5 Tagen Tabletteneinahme bekam ich starke Brustspannungen/-schmerzen. Aber ich dachte, ist Ok, und wenns hilft...
PMS wurde nicht besser durch die Tabl., im Gegenteil - kurz vor der Mens wieder extremes PMS.
Nächster Arzttermin: Sage dem Arzt, dass ich keine relevante Wirkung verspürt habe. Er meint, dass wir dann mal die Mens ganz unterdrücken sollten und verschreibt mir eine 3-Monats-Packung Cerazette. Soll ich durchgängig nehmen, die Mens bleibt aus und Verhütung ist auch gleichzeitig gegeben.
Daheim mit den Tabl. angekommen, stelle ich fest, dass das auch Gestagene sind, nur niedriger dosiert. Meine Gedanken hierzu wieder: Wenns hilft... Bestimmt wird alles gut...
Nehme abends die erste Tabl. ein, wache früh morgens auf mit Herzrasen, Harndrang, Durchfall, Brustschmerzen... Gehe gleich morgens wieder zum Arzt und erkläre ihm, dass ich die Tabl. offenbar nicht vertrage. Er will mir gleich wieder andere Tabl. verschreiben. Ich meine, ob es nicht sinnvoll wäre, vielleicht erstmal einen Hormonstatus zu machen. Er klärt mich auf, dass ich das selbst zahlen müsste!!!! Halleluja.... was macht die Krankenkasse eigentlich mit dem ganzen von mir jeden Monat sauer verdienten und an sie abgedrücktem Beitragsgeld...????
Der Doc meint dann noch, dass ich wohl ja auch schon mal "überschießend" auf ein Medikament reagiert hätte, was er mir vor Jahren wegen was anderem verschrieben hätte. So nach dem Motto: Sie stellen sich aber auch was an.... Man müsse halt einiges Medikamente ausprobieren, bis man das passende gefunden hätte (oder eben schön teuer Hormonstatus selbst zahlend feststellen lassen). Ich gehe mal ganz stark davon aus, dass sein Budget am Ende ist, ist ja letztes Quartal...
Der Doc verschreibt mir dann wieder das MPA, was ich ja vorher schon genommen hatte und auch nicht wirklich gut vertragen hab. Er meint, ich solle die Dosierung halbieren, dann würden die Brustschmerzen evtl. nicht auftreten oder nicht so heftig werden.
Der Wirkstoff in MPA und Cerazette ist so ziemlich das gleiche Prinzip. Beides vertrage ich wohl nicht wirklich bzw. ist offensichtlich nicht das geeignete Mittel für mich.
Die Tabletten werd ich nicht wieder nehmen. Dummerweise hat mir auch die Apotheke die Cerazette nicht zurück genommen. Hat mich immerhin 30 Euro gekostet...
Wie ist das eigentlich? Hat jemand Erfahrungen mit Hormonspiegelbestimmung? Was soll das von einem Frauenarzt(!!!), dass er nicht mal mehr den Hormonstatus bestimmen will? Darf ein Arzt sowas überhaupt verantworten? Der verschreibt einfach Hormone, ohne eine Untersuchung. Nicht mal Blutdruck hatte er gemessen, nach der für mich üblen Nacht.
Ich finde auch seine Aussage, dass es für eine 48-jährige zu früh für die Wechseljahre wäre, recht unprofessionell. Es ist ja wohl überhaupt keine Seltenheit, dass sogar noch jüngere Frauen da schon mit Wechseljahresbeschwerden zu kämpfen haben. Zumal bei mir wirklich bis auf die Hitzewallungen so ziemlich alle Symptome da sind. Eine wirkliche Klarheit würde sicher ein Hormonstatus klären können und somit eine wesentlich gezieltere Medikamentengabe.
Ich hol mir jetzt einen Termin bei einer Heilpraktikerin. Heutzutage muss man wohl erst so richtig umfallen, bevor die Krankenkasse überhaupt noch was zahlt. Oder man zahlt viel Geld, wenn man es sich leisten kann, als Privatpatient. Ansonsten wird man ja kaum noch wahrgenommen von den Ärzten. Da kann ich ja gleich über Google meine Diagnosen und Medikationen selbst machen. Den Arzt braucht man ja scheinbar dann nur noch zum Rezeptausstellen. Und selbst das kann man umgehen, indem man sich das Zeug aus dem Auslandsurlaub mitbringt oder mitbringen lässt.
Ich fühle mich sehr schlecht "behandelt" von dem Arzt und bin stinksauer... Schlimm genug, dass die Beschwerden, insbesondere das Dauer-PMS, mit nicht grade das Leben leicht machen momentan.
Ich fühle mich als "alte" Frau auch wirklich noch minderwertiger, wenn sowas wie jetzt passiert. Klar sind den FAs die jungen Frauen, die Kinder kriegen lieber. Aber die "älteren Semester" sind ja nunmal eben auch da und benötigen Hilfe.
Was sind eure Erfahrungen? Habt ihr ähnliches erlebt? Was würdet ihr machen? Ich möchte hier insbesondere Frauen ansprechen, denen es ähnlich geht und die im gleichen Alter sind.
Viele Grüße
Zwieback123