Hilfe! Ich brauch Ratschläge von Betroffenen
Hallo ihr lieben!
Ich bin neu hier und haben bisher immer nur Beiträge in Foren gelesen aber noch nie selbst was geschrieben... Jetzt halt ich es aber nicht länger aus, bin kurz vorm Durchdrehen!
Hier mal meine Geschichte in Kurzform:
Ich bin 27 und abgesehen von der Schilddrüse absolut kerngesund. In den letzten Jahren wurde ich immer häufiger krank, hab mich richtig schlecht gefühlt und hatte Kreislaufprobleme, keinen Appetit (das ist für mich wirklich ungewöhnlich!) und hatte Magen-Darm-Probleme, was ich sonst NIE hab!!! War öfter beim Arzt, weil's mir einfach nicht gut ging. Sie haben aber nie etwas gefunden. Blutwerte sollen auch immer normal gewesen sein, dabei hing ich nur noch im Bett und konnte nirgendwo hingehen, weil ich auch unter Panikattacken und tierischem Durchfall litt... Es haben alle gemeint es sei psychisch, ich soll mal zum Psychologen gehen. Leider ohne Erfolg, ich bin psychisch vollkommen gesund! Noch dazu muss ich sagen, dass ich sehr dünn bin und alle dachten ich hätte eine Essstörung. Dann kam dieses Jahr im Juni zufällig beim Hormontest beim Frauenarzt raus, dass ich eine Unterfunktion hab, ich soll sofort mit L-Thyroxin anfangen. Da war mein TSH-Wert wohl bei knapp 5. Die anderen Werte kenne ich nicht.
Eigentlich habe ich bei der UF eher die Symptome einer ÜF, was auch sehr seltsam ist, aber durchaus vorkommt. Ich selbst kenne 3 Mädels/Frauen in meinem Bekanntenkreis, denen es genauso ging wie mir! Also Ausnahmen bestätigen die Regel oder so
Ich muss dazu sagen, dass ich in den schlimmsten Zeiten nur 47 Kilo gewogen hab bei 1,69m Körpergröße. Inzwischen bin ich bei genau 10 Kilo mehr, also 57 für die rechenfaulen , so fühl ich mich richtig wohl!
Hab dann gleich mit 25ern L-Thyroxin angefangen und alles mit meinem Hausarzt besprochen. Als es mir nach ein paar Wochen wieder schlechter ging, hab ich nach 6 Wochen und Bluttest auf 50er erhöht. Das war wohl zu viel, weil's mir wieder schlechter ging und bei der nächsten Blutuntersuchung raus kam, dass ich leicht in der Überfunktion war. Seitdem nehme ich eine halbe 75er, also 37,5 L-Thyroxin. Die ersten Wochen - wie immer nach der Dosisänderung - ging er mir super! Ich hatte schon fast vergessen, wie schlecht es mir vorher ging! Und seit ca. 2 Wochen geht's mir wieder hundeelend. War letzte Woche beim Hausarzt Blut abnehmen und da kam raus:
TSH: 2,8
ft3: 3,5
ft4: 1,19
Laut Labor im Normalbereich, da ist angegeben TSH von 0,47-3,0. Ich hab schon viel gelesen, dass es neue Richtwerte gibt, die bis 2,0 oder max. 2,5 gelten. Mein Arzt meinte der Wert wäre noch normal, ich solle die 37,5 weiter nehmen und wenn's nicht besser wird, soll ich nochmal kommen. Ich bin aber nicht blöd und auf die Psychoschiene lass ich mich auch nicht mehr schieben. Fakt ist: mir geht's beschissen und ich halt das keinen Tag länger so aus!
Jetzt meine Frage an die, die bis hier hin durchgehalten haben zu lesen:
Was würdet ihr machen? Hab überlegt am Montag mit meiner Frauenärztin zu quatschen, dass sie evtl. mehr weiß oder mir eine Überweisung zum Facharzt geben kann. Ohne Überweisung muss man ja sicher eeeewig warten und ich leide!!
Hab heute wieder mit 50ern angefangen, evtl. nehm ich jetzt abwechselnd 50 und 37,5 alle 2 Tage. Oder mein Körper muss sich erst so richtig daran gewöhnen?? Bin vollkommen ratlos! Das Leben ist so schön, wenn es einem gut geht! Und im Moment lieg ich den ganzen Tag im Bett, schlafe und schlafe und kann nichts essen und die Herbstsonne gar nicht genießen
Würde mich wirklich sehr über Antworten von anderen Betroffenen freuen, die nicht alle gleich sagen "vertrau deinem Arzt" oder "geh zum Endokrinologen". Dass ich zum Facharzt gehe, so ist mein Plan. Aber ich kenne meinen Körper und weiß, wie gut es sich anfühlt, wenn man richtig eingestellt ist, und dass es zu 1000% NICHTS anderes als die Schilddrüse ist!
Vielen Dank schon mal im Voraus!
Mehr lesen
Hilfe von Gleichgesinnten
Hallo, bräuchte mal ein Rat, bin 2011 an der Schilddrüse operiert worden und muss nun L-Tyroxin 125 mg nehmen ,werte beim Arzt waren immer gut,2015 wurde mir die Gebärmutter entfernt und Blase angehoben ,jetzt sind meine Schilddrüsenwerte schlecht ( unterfunktion) Blutfettwerte mist,
Habe zugenommen ,frieren und Schwitzen gleichzeitig,bin schlapp und müde ,habe am ganzen Körper Schmerzen .Ärztetermin auch schon veranlasst.
Gefällt mir
Durchhalten!
Liebes Pfläumchen,
das klingt wie bei mir! Diese furchtbare Müdikeit und diese Lethargie. Ich habe immer zu den begeisterten Köchinnen gehört und mit der Unterfunktion habe ich nicht mal mehr die Kraft zum Essen gefunden. Trotz Unterfunktion bleibt da natürlich die Gewichtsabnahme nicht aus. Ich kenne das also.
Zu deinen Werten... naja, Endokrinologen ist zwingend, aber das weißt du ja schon
Ansonsten zählt bei der Schilddrüse nur der Vergleich mit deinen eigenen Werten. Gerade bei leichten bis mittelschweren Unterfunktionen kann man die Tabellen eigentlich vergessen. Ich habe das Glück, einen fantastischen Hausarzt zu haben, der mir sagte "bevor ich sie zum Psychologen überweise, müssen wir unbedingt die Schilddrüse checken." Und Recht hatte er. Ich habe von alten Hausärzten und aus dem Krankenhaus alle Unterlagen angefordert, wo eben auch alte Blutbilder dabei waren. Daran konnte man super erkennen, dass mein Schilddrüsenwert sich massiv verschlechtert hat, aber im Vergleich zu den "Standardwerten" gar nicht sooooo schlimm waren. Jetzt steigere ich meine Dosierung stetig und muss auch auf mein eigene Körpergefühl hören. Mir geht es wie dir: eine-zwei Wochen nach der Dosiserhöhung gehts mir fantastisch und dann falle ich umso tiefer, was aber daran liegt, dass die Schilddrüse ja nicht völlig tot ist, sondern schon noch produziert und durch die Hormongabe nochmal kurzzeitig zulegt. Das hält eine nicht gesunde Schilddrüse aber nicht lange durch und die Werte fallen dann umso rasanter ab. Außerdem ist die "Fallhöhe" bei einer höheren Dosierung L-Tyroxin logischerweise größer, wenn der Körper das Hormon aufgebraucht hat. Mir fiel das daran auf, dass beim mir jeden Tag zwischen 16 und 17 Uhr sowas wie ein Schalter im Körper umgelegt wurde und plötzlich nichts mehr ging Ich hätte auf der Stelle einschlafen können, wurde Reizbar und weinerlich, alles war zu viel und jegliche Kraft wurde aus einem Körper gesaugt. Das war schon fast unheimlich und ich konnte die Uhr danach stellen, aber letztendlich hieß das nur "ich habe um 8 Uhr meine Tablette genommen und bis 16 Uhr reicht die Hormondosierung für meien Körper aus. Danach ist Ende". Jetzt nehme ich mehr (100 Mikrogramm) und bin auch außerhalb der Termine zum Arzt, wenn gar nichts mehr ging. Der Körper sagt einem schon, was richtig ist.
Man muss da ein wenig Geduld haben und sich eventuell sogar darauf enstellen, dass man sein ganzes Leben lang immer mal wieder Probleme haben wird und "nachjustieren" muss, was die Medikamente angeht, da die Schilddrüsensituation sich immer mal ändern kann (Imunsystem, Psyche, andere Hormone,...etc.).
Was auch wichtig ist - und ich weiß, dass das so logisch ist, wie bei einem Computerproblem erstmal den PC an und aus zu schalten, aber man weiß ja nie - ist vor der Blutuntersuchung KEINE Medikamente zu nehmen. Eine Freundin von mir hat das nicht gewusst, weil ihr Arzt sie nicht darauf hingewiesen hat. Sie hat morgens fröhlich ihre Tablette genommen und ist dann zum Blutabnehmen gegangen und hat sich gewundert, dass ihre Werte so viel besser sind, sie sich aber absolut nicht besser fühlt.Manchmal kann da schon der Grund liegen. Ansonsten kann eine zweite Meinung nicht schaden und zur Not ist auch ein Hausarztwechsel dein gutes Recht, wenn du dich dort, wo du jetzt bist, nicht ernstgenommen fühlst. Das können die Docs gut - einem erstmal was Psychosomatisches ins Geirn quatschen und dann anfangen, zu untersuchen. Lass dich davon nicht verwirren und bleib aktiv. Manchmal muss Frau den Stein erstmal selbst ins Rollen bringen. Lass einfach erstmal alle körpelichen Möglchkeiten gründlich ckecken und erst dann sollte man die Psychosomatik in Betracht ziehen. Das wäre ja auch nicht schlimm, nur wesentlich anstrengender zu behandeln
Ich wünsche dir viel Glück und gib nicht auf.
LG Luise
Gefällt mir
Kannst du deine Antwort nicht finden?
Danke, ich bin schon viel weiter
Im letzten Jahr hat sich sehr viel getan! Wie sich herausgestellt hat, hab ich gar keine "leichte UF" oder einen an der Klatsche sondern Hashimoto. Und das dafür volle Kanne. Inzwischen hat sich meine Schilddrüse komplett selbst zerstört, der mickrige Rest, der noch übrig ist, ist totes Bindegewebe. Bei Diagnosestellung hatte ich noch knapp 5ml insgesamt, echoarm und inhomogen. Dieses Jahr hab ich schon 2 heftige Schübe gehabt, die weiteres Gewebe zerstört haben. Vor dem letzten Schub hatte ich noch knapp 3ml, jetzt sicher noch weniger. Inzwischen bin ich bei einer Dosis von 137,5 LT und 5-10 Thybon und nehme dazu diverse NEMs, wo ich überall Mängel hatte (das waren nicht zu wenige)
Dadurch, dass mir kein Arzt helfen konnte, hab ich selbst wahnsinnig viel gelernt und stelle mich selbst ein. Mein neuer Hausarzt segnet alles ab, was ich ihm vorschlage, und dazu bin ich bei einem super NUK untergekommen. Jetzt warte ich nur noch drauf, dass es endlich besser wird
Liebe Grüße
Gefällt mir