inga_12043072Ist das die Haysche Trennkost von der Du sprichst?
Hay hatte die Vorstellung, daß der Organismus immer nur einen Nährstoff gleichzeitig verdauuen kann und man sie daher trennen müßte. Das ist aber Unsinn - natürlich laufen alle Verdauungsvorgänge gleichzeitig und parallel ab.
Es ist richtig, daß bestimmte Nahrungsmittel länger im Magen bleiben als andere, das hängt aber in erster Linie vom Anteil der Kohlenhydrate und anderen Stoffen ab. Unter den Kohlenhydraten hat die Glukose die längste Verweildauer im Magen. Die Vitamine werden primär zur Verdauung und Verstoffwechslung der Nahrung benötigt, sie liefern genausowenig einen "guten Start in den Tag" wie andere Vitalstoffe. Sie müssen einfach vorhanden sein, damit die Nahrung korrekt abgebaut und verstoffwechselt werden kann.
Abgesehen davon würde eine Gärung im Magen mit Gasbildung zu Aufstoßen führen und nicht zu Blähungen. Aber im Magen gärt nichts. Eine Gärung würde das Vorhandensein von Hefen oder Bakterien erfordern und die haben im Magen ganz schlechte Karten. Denn ab dem Magen ist der Nahrungsbrei keimfrei. Wenn der Apfel länger im Magen liegt, dauert es eben länger bis er weiter verdaut wird. Nur deshalb soll man Frischkost ja auch vor der erhitzten Nahrung essen.
Dass dabei Vitamine verloren gehen sollen ist hinsichtlich der Trennkost auch nicht schlüssig. Die Vitamine bleiben natürlich erhalten. Und welcher Teil des Körpers davon übersäuern soll, müßte auch erstmal geklärt werden. Generell übersäuert "der Körper" nicht, schon gar nicht durch einen Apfel nach einem Steak. Selbst wenn es zu einer Säurebildung kommt, hat der Organismus entsprechende Puffersysteme, um das auszugleichen.
Und wessen neueste Erkenntnisse sollen das sein, die den Fleischverzehr am Abend gut heißen bzw. empfehlen?
Zu den Vitalstoffen... Sie sind lediglich ein zusammenfassender Überbegriff von biologischen Wirkstoffen in der Nahrung. Außer den Vitaminen gehören dazu die Mineralstoffe, Spurenelemente, Fermente (auch Enzyme genannt), die ungesättigten Fettsäuren, sowie Aroma- und Faserstoffe/Ballaststoffe.
Ohne Zweifel sind sie für den menschlichen Körper, zu dessen Gesunderhaltung sowie zur Verdauung unabdingbar.
Ein "paar Gläser" Traubensaft würde ich zu keiner Zeit trinken. Erstens sind selbst handelsübliche naturbelassene Säfte durch Erhitzung bzw. Pasteurisierung haltbar gemacht und zweitens sind so große Mengen auf einmal nicht unbedingt empfehlenswert. Allein für etwa 0,5-1,0 Liter Traubensaft müssten schon massig Trauben verarbeitet werden. Ein Saft ist daher eine konzentrierte Form der Frucht. Wie lange würde man wohl brauchen um die gleiche Menge als Frucht zu "essen"? Ich betrachte Säfte daher eher als Genußmittel, dass man sich hin und wieder gerne gönnt.
Grüßle!!