Wie viele andere hier, bin ich schon längere Zeit stille Mitleserin. Ich habe vor knapp einem halben Jahr das Forum entdeckt und allein das Lesen und Verfolgen der Diskussionen hat mir persönlich unglaublich viel gebracht. Deswegen möchte ich jetzt auch gerne ein aktiver Teil sein :-) Weil es immer leichter ist, den anderen zu verstehen, wenn man sich ein bisschen kennt, wollte ich mich kurz vorstellen.
Dass auch ich eine Essstörung habe, versteht sich ja von selbst ;-) Ich bin 19 Jahre alt, 1,70 m groß, und in den letzten 3 Jahren vom einen Extrem ins andere gerutscht. Ich war als Kind immer schon pummelig, nach der Pubertät dann übergewichtig. Wohl gefühlt in meinem Körper habe ich mich nie und vor gut drei Jahren habe ich innerhalb von 6 Monaten radikal 20 Kilo abgenommen. Angefangen hatte das ganze mit einer normalen Diät, aber wie häufig war das für mich der Beginn der Magersucht. Dass ich wirklich krank war/bin, habe ich damals, zu meinen leichtesten Zeiten, übrigens nie so wahrgenommen. Ich habe mich nie wirklich dünn gefühlt, aber das ist ja auch Teil der Krankheit. Ich habe dann gut 2 Jahre lang mein Gewicht mit nur kleinen Schwankungen gehalten (Untergewicht! - aber das habe ich damals natürlich auch nicht so empfunden). Weiter abgenommen habe ich nicht, aber eher ungewollt. Mit der Zeit hatte ich natürlich auch Fressanfälle, aber sehr selten, höchstens ein mal in mehreren Monaten. Es gab auch Phasen, in denen ich tatsächlich ausgewogen und ausreichend gegessen habe und mich fit fühlte. Meine Periode habe ich übrigens in der gesamten Zeit seit der Abnahme nicht bekommen. Als bulimisch würde ich mich nicht bezeichnen, ich habe höchstens zwei- oder dreimal nach extremen Fressanfällen erbrochen, und das auch ungewollt... :roll: Allerdings habe ich früher FAs immer mit Fasten ausgeglichen, was ja auch irgendwo ins Bulimie-Muster passt... Momentan lerne ich allerdings eine andere Seite der Essstörung kennen. Im letzten halben Jahr, seit ich nicht mehr zur Schule gehe, habe ich förmlich ausschließlich gegessen. Ich hatte fast jeden Tag (meistens abends) einen FA, was mich natürlich körperlich und seelisch sehr belastete. Gleichzeitig fühle ich mich aber gerade auf dem Wege der Besserung. Ich habe stark zugenommen, wieviel weiß ich aber nicht genau, denn ich habe mich schon mehrere Monate nicht gewogen für mich auch ein großer Schritt. Außerdem merke ich, dass ich mit meinem Körper wesentlich gelassener umgehe. Wenn ich bedenke, dass für mich damals schon zwei zugenommene Kilos eine Horrorvorstellung waren :FOU: In den letzten zwei Wochen gelang es mir ganz gut, tagsüber genug zu essen, und die abendlichen Fressorgien abzuwehren. Dabei hat mir auch das Forum sehr geholfen!
So, das sollte für den Anfang an Informationen reichen, lang genug ist der Text ja...
Bis bald und liebste Grüße!
Lisante