Bei menstruierenden Frauen, stillenden Müttern und Schwangeren ist die Hauptursache für Haarausfall das Eisenmangel-Syndrom. (Sieh www.eisenzentrum.com)
Meist treten noch andere Symptome gleichzeitig auf: Erschöpfung, Müdigkeit, psychische Unbelastbarkeit,ev Depressionen, Kopfschmerzen, Migräne, Nackenschmerzen, Konzentrationsschwäche, Schwindel, brüchige Nägel.
Beim Haarausfall, sollte jede Betroffene zuerst den Ferritin Wert im Blut bestimmen lassen. Ferritin ist ein Eisenspeicher-Protein. Liegt dieser Wert unter 50 ng/ml, dann liegt mit grösster Wahrscheinlichkeit die Ursache für Haarausfall in einem Eisenmangel. (www.eisenzentrum.org) Die Ferritin Wertbestimmung im Blut muss die Patientin vom Arzt verlangen. Der Ferritinwert wird bei einer normalen Blutentnahme nicht gemessen. Man misst in herkömmlichen Untersuchungen den Hb (Hämoglobin = roter Frabstoff im Blut) und Ec (Erythrozyten = rote Blutkörperchen). Diese beiden Werte geben aber nur Auskunft, ob eine Blutarmut (Eisenmangel-Anämie) vorliegt. Und diese Werte können alle im in der Norm liegen. Und der Arzt wird sagen: "dass kein Eisenmangel vorliegt und die Blutwerte normal seien". Diese Aussage ist keinesfalls richtig, denn wenn der Arzt den Ferritin wert nicht gemessen hat, geht er von falschen Parametern aus. Die meisten Ärzte sind noch der Überzeugung, dass ein Eisenmangel immer zu einer Blutarmut führt, dem ist nicht so! die Blutarmut (Eisenmangel-Anämie) tritt als drittes und letztes endgültiges Stadium des Eisenmangels auf. Deshalb sind die Standarduntersuchungen des Hb und Ec nicht aussagekräftig in Bezug, ob ein Eisenmangel vorliegt oder nicht. Nur der Ferritniwert schafft Klarheit. (Achtung bei Lebeentzündung kann der Ferritin erhöht sein und trotzdem ein Eisenmangel vorliegen).
Wichtig ist die Therapie. Die Haarwurzeln müssen sofort mit ausreichend Eisen versorgt werden. Da auch hochdosierte Eisentabletten wie z.B. Tardyferon vom Dünndarm schlecht aufgenommen werden, ist dieser Weg nicht geeignet, den Eisenspeicher schnell zu füllen. Aber weil in Deutschland noch zuwenig Eisenzentren existieren. Sind hochdosierte Eisentabletten besser als gar nichts. Der Körper wird durch Tabletten alleine nicht übersättigt. Er nimmt einfach das was er kann und braucht. Wichtig bei der Tabletteneiname ist jedoch, viel zu trinken, keine Abführmittel nehmen - sonst wied das Eisen wieder ausgeschieden.
Die Tabletten sollten mit Vitamin C eingeommen werden, am besten mit einem Fruchtsaft.
1 Stunde vor und mindestens 2 Stunden nach Tabletteneiname sollte unbedingt auf Schwarztee, Kaffee, Grüntee, Calcium, (keinerlei Milchprodukte) und Rotwein verzichtet werden. All dieses Stoffe verhindern die Eisenaufnahme im Dünndarm.
Zielwert für eine Frau ist 200 ng/ml.
Weil die Tabletteneinahme so unbefriedigend ist, sind die Eiseninfusionen den Tabletten vorzuziehen. Weil auch innerhalb von 3 Wochen ein leerer Eisenspeicher sofort gefüllt werden kann. Besonders bei Haarausfall sollte so schnell wie möglich gehandelt werden. Damit sich die Haarwurzeln rasch erholen können. Am Besten ist es, sich einen Arzt auszusuchen, der sich den Eisenzentren angeschlossen hat. Er garantiert, dass er die entsprechende Ausbildung hat und die Dosis für jede Betroffene individuell berechnet. Es lohnt sich also ein solches Eisenzentrum aufzusuchen und z.B. mit einem Kurzurlaub zu verbinden. Die Krankenkassen in EU Ländern übernehmen diese Infusionen zur Zeit nur bei einer Anämie (Blutarmut). Aber der Eisenmangel führt nicht sofort zur Blutarmut. Es gibt aber Hoffnung, dass früher oder später auch Europa dazu übergehen wird, die Eiseninfusionen zu bezahlen.
Bevor man jetzt in ein Haarzentrum rennt und sich für 2000 Euro behandeln lässt, lohnt es sich, zuerst den Weg der Eisensättigung zu gehen. In Deutschland gibt es zur Zeit 7 Eisenzentren. siehe standorte auf www.eisenzentrum.org
Schwangere Frauen müssen das Eisenpräparat in Tablettenform zu sich nehmen. Sie dürfen keine Eiseninfusionen haben.
Frauen kurz vor der Menopause, deren Haare auszufallen beginnen, sollten bei verstärkter Mens abklären ob sie nicht Moyome haben. Eine schnelle Aufsättigung des Eisens is indiziert, aber es sollten auch die Blutungen gestoppt werden.
Haarausfall durch Schilddrüsenunterfunktion gibt es zwar auch, aber wahrscheinlich ist er eher auf Eisenmangel zurückzuführen, aber wenn SChilddrüsenunterfunktion vorliegt muss auch diese behandelt werden.
Es gibt eine seltene Erkrankung des Haarausfalls bei Frauen nach der Menopause. Wenn die Oestrogene zurückgehen und die Androgene die Haarwurzeln anzugreifen beginnen. In diesem Fall gibt es Präparate, die in die Kopfhaut eingerieben werden müssen. Dadurch wird die Überempfindlichkeit der Haarwurzel gegen die Androgene ausgeschaltet. Diese Mittel müssen sofort zu Beginn genommen werden - im Gegensatz zum Eisenmangel-bedingten Haarausfall, der reversibel ist, ist diese Form nicht reversibel. Das heisst, wenn Haarwurzeln absterben durch die Androgene, können sich diese nicht mehr erholen. Die Glatze bleibt. Die Behandlung muss zeitlebens weiter geführt werden. Hier stellt sich die Frage, ob eine Hormonsubstituion mit Oestrogenen angezeigt ist. Das muss die Patientin mit ihrem Frauenarzt - am besten einen auf Menopause spezialisierten - Rücksprache nehmen.
Frauen, die Hormonsubstitutuion nehmen - insofern sie noch die Gebährmutter haben, müssen ein Kombi-Hormonpräparat nehmen. Da ist es ebenfalls wichtig, dass das Kombipräparat eine neutrale Wirkung auf die Haarwuzel hat. Also Frauenärzte, die sich auf die Wechseljahre spezialisiert haben, wissen um diese Zusammenhänge.
Damit sich die Haarwurzeln erholen können, braucht es auch mit einem gesättigten Eisenspeicher, Wochen und Monate Geduld. Weil die Haare in drei Zyklen wachsen. Wichtig ist aber, dass der gesättigte Eisenspeicher dann nicht wieder unter 100 ng/ml Ferritin fällt. Solange Frauen bluten, verlieren sie Eisen. Und so lange müssen sie einen Blick auf diesen Eisenverlust haben.
Weiteres auf meinem Blog.
Grace4you