Oje, dann
...sind wir sicher Rabeneltern :-)
Ich weiß nicht, was für Allergien ihr habt, aber mein Mann und ich haben beide Heuschnupfen (ich gegen so gut wie alles von Birke/Hasel bis Beifuß, Gräser, Hausstaub) und wir haben z.T. auch die passenden Lebensmittel-Kreuzallergien (Stein- und Kernobst, rohe Karotten und Sellerie).
Mein erstes Kind war ein Frühchen und verbrachte seine ersten 8 Wochen im Krankenhaus. Obwohl unsere Allergiegeschichte da bekannt war, bekam sie keine HA-Nahrung mit der Begründung, das würde neuesten Studien zufolge nichts nützen (Kinder, die eine Kuhmilchallergie haben, können oft auch kein HA bekommen, denn die ist auch auf Kuhmilchbasis hergestellt). Ich weiß, dass die herrschende "Lehrmeinung" eine andere ist, aber von da an habe ich jedenfalls darauf verzichtet, meine Kinder (drei inzwischen) speziell allergenarm zu ernähren. Ich war immer behutsam beim Einführen von neuen Lebensmitteln (immer eins zur Zeit, damit man bei einer evtl. Allergie mit ziemlicher Sicherheit sagen kann, wo sie herkommt) - was ich auch euch empfehle - und habe ein waches Auge auf Haut und Schnupfen etc. gehabt, aber ich habe "normales" Milchpulver gefüttert (ich habe gar nicht gestillt aus Gründen, die hier nicht Thema sind) und auch die Beikost in normalem Umfang eingeführt.
Und nun? Eine Lebensmittelallergie hat keins von meinen Kindern, außer meinem mittleren Sohn, der auf rote Lebensmittelfarben empfindlich ist - das hat er ererbt (kommt in der Familie häufiger vor), das hätte sich mit HA nicht verhindern lassen und vor allem kann man das vermeiden. Ansonsten haben die beiden Großen (fast 8 und 9 Jahre alt) natürlich Heuschnupfen, im Moment noch nicht sehr stark, aber auch das kommt bei uns von sämtlichen (!) Eltern- und Großelternseiten (wobei mein Mann und ich Stillkinder waren!) und war daher fast zu 100 % sicher.
Ich habe kürzlich gelesen, dass man neuerdings festgestellt hat, dass Allergien in Ländern, wo man mit der Beikost nicht so zögerlich ist wie in D, Allergien auch nicht häufiger auftreten als hier (beispielsweise wird in Südeuropa selbstverständlich im 1. Lebensjahr Fisch gegeben, was ja hier verpönt ist). Auch Zöliakie tritt offenbar nicht häufiger auf, wenn man nicht so einen Tanz um die glutenfreie Anfangsgetreidenahrung macht wie bei uns.
Langer Rede kurzer Sinn: Ich halte nichts von spezieller Babynahrung, es sei denn, die Allergie betrifft Kuhmilcheiweiß und man kann nicht stillen oder Gluten - dann muss man natürlich Spezialnahrung geben. Der vorbeugende Effekt etwa gegen Heuschnupfen scheint doch recht gering (falls überhaupt vorhanden) zu sein.
Dies meine Meinung - ohne Anspruch auf Allgemeingültigkeit :-)
Tiny
PS: Karotten sind natürlich sehr allergen :-) Deswegen füttert man heutzutage am Anfang Zucchini, Kürbis oder Pastinaken. Übrigens stopfen Karotten auch sehr, was wirklich dagegen spricht, damit anzufangen.