Ich kenne das Gefühl!
... na ja, beziehungsweise ich kenne das Gefühl im Ansatz, denn ich kann mich wohl leider ehrlich gesagt noch nicht als vollkommen genesen bezeichnen. :-/
Allerdings, wenn ich mich zwischen krank und gesund platzieren müsste, ist die Distanz zu GESUND viel kleiner. ;) Jedenfalls war ich schon zweimal in einer Klinik (wegen Magersucht) mit Zunahme und gutem Willen und Lebensfreude und und und..
also allem drum und dran. Das heißt, ich habe zumindest eine Ahnung von "nach der ES" und "normales Leben".
Und obwohl mir diese Zeiten, nachdem man die erste große Überwindung und die "Aufpäppelungsphase" überstanden hat, als wunderwunderschön und viel viel besser und erstrebenswerte in Erinnerung sind als jetzt oder noch schlimmer richtig tief drin in der Krankheit, weiß ich genau, was du meinst.
Das Gefühl, gesund unglücklicher zu sein, täuscht aber! Denn nicht gesund ist defakto krank. Und wer krank ist, ist nicht glücklich, zumindest nicht dauerhaft. Weil nämlich jedes kleines Glück immer mit dem großen ABERT verknüpft ist, immer mit einer Bedingung.
Heute geht es mir gut weil... keine Ahnung. Die Kalorienzahl stimmt? Was ist das denn?! :NON:
Das Gefühl des Glücklicherseins ist eigentlich SICHERHEIT. Denn wenn wir wieder "normal" leben, fehlt uns die Strukter der Krankheit - na klar! Wir haben uns den Scheiß ja nicht ohne Grund angeeignet. Die Essstörung ist unser Schema, mit dem wir den Alltag "besser", also konfliktfreier durchstehen. Auf Dauer kommt uns das weniger anstregend vor, wobei es alles andere als entspannt ist. Es ist zwanghaft, krankhaft, BÄH.
Das ist nicht Glücklichsein, zumindest nicht bedingungslos.
Nicht jeder, der gesund ist, ist zwangsläufig auch sofort bedingungslos glücklich, das sag ich auch nicht. Aber andersrum geht es eben gar nicht: Essgestört ist niemals dauerhaft glücklich. Das kann mir keiner erzählen.
Auch kein Teenie-Girly "Juhu, ich mach einen auf ProAna".
Glücklichsein oder der Weg dorthin heißt nämlich, sich von den ganzen alltäglichen Kleinigkeiten, die meine Laune heben und senken, frei zu machen.
Man kann auch GLÜCKLICH sein und schlecht gelaunt, es geht um die Grundeinstellung der Seele, denke ich.
Und die Seele muss frei sein. Undbraucht einen schönen, gesunden Körper zum Einnisten! :)
Ich bin mir sicher, du bist mit den zugenommen Kilos nur schöner und siehst fabelhaft aus. Kranke Menschen tun das nicht!
Liebste Grüße
und sorry, falls das, was ich gesagt habe, in die völlig falsche Richtung geht, ich hab eigentlich von mir gesprochen, auch wenn ich "man" und "wir" sage.