linden_12637787History
lese ich richtig heraus, dass du alleinerziehend bist? Aber ist schon ein Brocken bei deiner Verantwortung für die kids! Ich muss schon den Kopf über mich selbst schütteln, weils ichs einfach krass finde, dass ich jetzt so ziemlich jede Überform von ES durch hab. Los gings mit Anorexie dann kam ein Klinikaufenhalt (5 1/2 Monate), der meiner Meinung nach nix gebracht hat. Dann liefs erst mal ganz gut so mit BMI 18,5 . Dann bin ich von daheim ausgezogen (in ein Internat mit sehr viel Freiraum :-) um in Würzburg die Oberstufe und das Abi zu machen und da fings mit dem Sportzwang an und wurde immer extremer. Dazwischen bin ich vom Gewicht wieder ein paar Kilo runter (ich hatte noch ne Rechnung mit gewissen Ärzten aus den USA offen), hab dann aber wieder zugenommen. In dieser Zeit haben meine Eltern ein riesen Theater gemacht, allgemein war mein Verhältnis zu ihnen seit beginn der ES nicht so berauschend. ICh war bei so ner Therapeutin die ich absolut nciht leiden konnte und wiegen musste ich auch regelmäßig. In diesem Sommer habe ich dann mit der Bulemie zu tun bekommen. Nach diesem Jahr bin ich dann in eine betreute WG gezogen (nicht spezialisiert und ganz nett!) dort hab ich mich dann im Fittnessstudio angemeldet und habe noch mehr Sport gemacht und dazu wenn es nicht anders ging gekotzt. Ich hatte aber echt Sorgen, dass mein Abi in die Hosen geht, wenn ich so weiter mach. Mit der neuen Wohnung hab ich auch nen neuen Arzt + Therapeutin gesucht und mit denen lief es echt besser. Warum ich es aber dann geschafft hab, pünktlich zum Abi mit dem Erbrechen und extremen Sport aufzuhören, weis ich nicht. Der Haken war nur, dass ich nicht weniger essen konnte und somit in Kürze 20kg zugenommen hab. Und ich kriegs nicht wieder runter :-( obwohl ich jetzt wieder regelmäßig Sport mache, wenn auch nur noch 1/3 wie damals.
Ich würd sagen, ich hab ein paar Sachen wirklcih gut geschafft und leb jetzt sehr viel gesünder, aber das hatte nichts mit Therapie zu tun. Irgedwie hat sich meine Denkweise verändert und gewisses es-verhalten kann ich nicht mehr machen (z.b. länger als 2 Tage weniger essen). Woraus ich Kraft ziehe ist die mittlerweile hervorragende Beziehung zu meiner Familie, die mir Mut macht. Und ich habe meine alten Hobbies wieder entdeckt und hab sozusagen andere Schwerpunkte, als nur das Essen. Ich fühl und finde mich zwar oft zu fett (früher wollt ich mich umbringen wenn ich mehr als 55kg wiege und jetzt sind es 69! :lol: ) aber ich raff mich immer wieder auf und irgendwann werd ichs hoffentlich schaffen. Die ES ist jedenfalls noch nicht ausgestanden, aber ich glaub, ganz geht das auch nicht. Ich denke Therapie kann bestimmt vielen helfen, mir nicht und das hat nichts damit zu tun, dass ich mir nicht helfen lassen kann.
Wichtig ist, dass man die eigenen Gedanken mit anderen bespricht und ein umfassenderes Bild von sich selbst bekommt. versuch möglichst wenig alleine zu sein und vor allem denk nicht, dass du andere damit nervst oder du es nicht verdient hast, dass andere dir helfen!!! Meine persönliche Therapie heißt Geigen, malen, lachen und möglichst viel mit Freunden machen. Dann kann man in schlechten Tagen von den guten Gefühlen zehren! Setzt dich nicht zu sehr unter druck, aber sei streng genug! Wenn du Ziele hast pack sie an, und verschieb nicht alles auf morgen. versuch doch einfach mal so zu tun als hättest du keine ES. Ist schon eine Herausforderung, klar. Und denk daran, du hast es in der Hand welche Denkweise bei dir mehr zum Zug kommt! Ich mein nach 25 Jahren ES ist dieser Gedankenweg schon sehr ausgelascht während der "normale" eher zugewuchert ist. Na und? Nimm ne Heckenschere und los geht
s. Lass dich nicht unterkriegen!