Hallo ihr Lieben,
ich habe hier lange nicht ausführlich geschrieben, weil ich von dem Forum und dem Umgangston hier sehr genervt war. Doch jetzt treibt mich eine wichtige Frage um, bei der ihr mir vielleicht weiterhelfen könnt. Ich habe dazu auch schon in einem anderen Forum geschrieben, doch vielleicht könnt ihr mir, da ich schon seit sehr langer Zeit essgestört bin, besser helfen.
Ich bin seit 2 Jahren in Therapie (nach weit über 10 Jahren des Arrangierens mit der Anorexie) und esse seit längerem sehr regelmäßig und ausreichend und halte mein zwar noch sehr niedriges Gewicht seit längerem. Wie viele von euch habe ich allerdings noch komische Ernährungsregeln und eine recht strikte Einteilung in gesunde und ungesunde Lebensmittel in meinem Kopf. Meine Therapeutin hat mir daher empfohlen, mich mal mit wissenschaftlichen Studien zu gesunder Ernährung zu beschäftigen, um mich davon zu überzeugen, dass viele meiner Regeln nicht sehr fundiert sind (Fett ist ungesund etc. :FOU: ). Denn sie hat sehr richtig erkannt, dass ich mich ohne fundierten wissenschaftliche Analysen schwer vom Gegenteil überzeugen lasse. Ich habe nun auch einige sehr interessante Studien gefunden, die belegen, dass Fette alles andere als ungesund sind. Über den Anteil den Fette und Kohlenhydrate an der Ernährung ausmachen sollten, kann man ja trefflich streiten :FOU:
Bei meiner Recherche bin ich jedoch auf einen Satz gestoßen, der mich sehr verunsichert hat, denn ich habe mühsam gelernt langsam anzunehmen, dass es auf die Gesamtenergiebilanz ankommt und dass es also keine Rolle spielt ob ich einen großen Salat mit allem drum und dran oder einen Schokoriegel esse (abgesehen, davon, dass mir viele Vitamine und Nährstoffe verloren gehen, wenn ich mich für den Schokoriegel entscheiden würde).
Denn in einem seriösen wissenschaftlichen Artikel (https://www.thieme-connect.de/ejournals/abstract/diabetakt/doi/10.1055/s-2008-1079121) steht folgendes:
"Die Vorstellung, eine Kalorie ist eine Kalorie, ist nicht mehr aufrecht zu erhalten und macht vor dem Hintergrund aktueller Forschungsergebnisse nach Ansicht der Autoren einen Paradigmenwechsel notwendig. Die Zusammensetzung der Nahrung in Bezug auf die Makronährstoffe beeinflusst eine Vielzahl von Hormon- und Transmittersystemen, die entscheidende Wirkung auf die Regulation des Energiehaushaltes haben. Diese Systeme führen nicht nur zu Veränderungen in der Energiebilanz und damit der Effizienz der Nahrungsauswertung, sondern tragen wesentlich zum Verhalten des Individuums im Zusammenhang mit der Nahrungsaufnahme bei."
Ich hoffe ihr könnt verstehen, dass mich das verunsichert hat, und ich hoffe ich bin mit meiner Frage hier nicht falsch. Vielleicht könnt ihr mir auch einfach Tipps geben, wie es euch mit der Einteilung von Ernährung in gesund / ungesund bzw. gut / schlecht ergeht. Arrangiert ihr euch damit, dass ihr Nahrungsmittel nach solchen Kriterien beurteilt (ist ja ein häufiges Phänomen das Anorektiker bzw. ehemalige Anoretiker stark Richtung Orthorexie tendieren), oder versucht ihr diese Kategorien in eurem Kopf peu a peu abzubauen?
Sorry wegen des langen Textes, ich hoffe auf eine lebhafte Diskussion zu gesunder Ernährung!
Lieben Gruß an alle
Traumverloren