Hallo (die Damen),
ich habe seit einigen Monaten eine wundervolle Freundin (20 Jahre). Wir haben uns gleich zu Beginn meines Austauschsemesters in Holland kennen gelernt (sie ist Niederländerin) und wir passen großartig zusammen. Das wir nach dem Ende meines Semsters hier eine Fernbeziehung versuchen werden ist für uns beide klar. Wir verbringen viel Zeit miteinander und auch die meisten Nächte.
Um das Gefühlsmäßige abzurunden: Sie ist verliebt in mich und ich in sie.
Das Problem: Mir fiel anfangs ihre Passivität beim Sex auf.
Sie lässt Berührungen überall ohne Weiteres zu - sie selbst ist mit Berührungen zögerlich (hier ist mir nicht klar, ob das Schüchternheit ist oder mit ihrer Vorgeschichte zusammenhängt, die ich später schildere).
Später sagte sie mir, dass sie beim Sex und auch sonst körperlich nie (!) etwas fühle. (auf meine Nachfrage: Selbstbefriedigung hat sie noch nicht und will sie nicht probieren.)
Darüber hinaus sagte sie habe sie nie ein wirkliches Verlangen nach Sex. Später hat sie das etwas relativiert und gesagt, ein Vorspiel macht sie schon scharf, aber sie könnte trotzdem einfach aufhören ohne Sex.
Nun war es so, dass ich mich (und sie) dann fragte, ob sie nur mir zu Liebe beim Sex "mitmacht", es also über sich ergehen lässt. Sie sagte zwar, dass sie es schon auch genieße mit mir, aber auch ohne könnte und Sex wohl einfach nur was für Männer sei.
Damit kann ich mich nicht abfinden. Ich möchte nicht, dass meine Freundin es nur "erträgt" (hart gesagt). Ich könnte so nicht guten Gewissens mit ihr schlafen. Dazu kommt (etwas praktisch gesehen), dass ich mich albern fühle, wenn ich mit ihr ein paar Stellungen variieren möchte und dabei weiß, dass es für sie alles das gleiche (nämlich nichts) ist. Sie selbst ist wie gesagt super passiv (was sie auf Unerfahrenheit zurückführt - ich nicht nur).
Eine Randbemerkung noch: Als ich sie einmal geleckt habe (salopp gesagt), habe ich deutlich gespürt, wie ihr Unterkörper, Becken, etc. gebebt und gezuckt haben. Eine klare körperliche Reaktion, die - und das finde ich jetzt wichtig - sie "bemerkt" hat. Sie hat also gemerkt, dass etwas passiert, aber nichts dabei gespürt/ empfunden, wie es anzunehmen wäre.
Das macht den Eindruck einer Blockade im Kopf von sexuellen Gefühlen, deren Gründe hier liegen könnten...
der Hintergrund:
Als wie erstmal über ihre Gefühllosigkeit sprachen implizierte sie eine Vorgeschichte, wollte aber nichts erzählen. Das hat sie jetzt getan. Das weiß niemand (!) außer mir. Auch in ihrer Familie nicht.
Als sie 6/7 war, hat ihr etwa 10 Jahre älterer Cousin sie regelmäßig (über ca. ein Jahr) "angefasst". Aus Rücksicht habe ich mir nicht die Details schildern lassen, aber er hat wohl an ihr rumgefummelt, sie aber nie gezwungen ihn auch anzufassen. Sie hat das ganze aufgrund (ihre Worte) kindlicher Neugier "mitgemacht", fühlte sich dabei also nicht schlecht.
Heute sagt sie, dass sie ihm längst vergeben hat (er wollte bestimmt nur üben für seine erste Freundin) und meint, sie habe keinen Schaden genommen. Das begründet sie u.a. damit, dass sie ohne Emotionen darüber mit mir sprechen kann.
Vielleicht noch interessant: Am Anfang hatte sie große Probleme mit Sexualität. Ihrem ersten Freund hat sie immer Ausreden erzählt, wenn er intim werden wollte und schließlich hat sie Schluss gemacht, weil sie nicht weiter wusste. Später hat sie sich wohl irgendwie damit arrangiert. Über ihre Passivität hat sich nur einer ihrer bisher 4 Sexpartner gewundert. Während sie also scheinbar große Probleme hatte Sex zuzulassen und es nun, wo sie dies kann auch eher nur zulässt, als wirklich zu partizipieren, ist ihr männliche Nähe allgemein sehr wichtig. Sie hat z.B. 4 Typen (zusätzlich zu den anderen 4 Sexpartnern) bei sich übernachten lassen (mehrmals), einfach weil sie die Nähe mag. Aber Sex hat sie von denen immer geblockt.
Meine Gedanken sind nun folgende (hier kann ich mich natürlich sehr täuschen!):
-Was ihr Cousin mit ihr gemacht hat hat zu irgendeiner mentalen Blockade bzgl. sexuellen Gefühlen und sexueller Lust geführt.
-ich bilde mir ein, dass die Dinge, die sie jetzt beim Sex tut/ nicht tut ihre Erlebnisse mit dem Cousin wiederspiegeln. Berührungen lässt sie ohne Weiteres zu (ist sie von ihm "gewohnt"). Selbst aktiv werden (ist sie nicht gewohnt) mag/ kann /will sie nicht. Ein Handjob/Blowjob hat sie mir jeweils während ihrer Periode "angeboten", aber sie schien das absolut nicht zu genießen und ich bin auch nicht gekommen. Das war eher ihr Pflichtgefühl, aus dem sie auch mit mir schläft.
- auch wenn sie sagt, sie hat sich damit arrangiert ist es doch wahrscheinlich, dass es Einfluss auf sie hat (unbewusst etc.)
-sie sagt zwar "Ill get there", also dass sie mit der Zeit auch fühlen wird, das glaube ich aber nicht...
Ich möchte nun ein paar (Experten)meinungen.
Aussagen a la "einfach vorsichtig und langsam und gefühlvoll, Zeit nehmen" sind nur akzeptabel, wenn begründet, warum das in ihrem Fall tatächlich klappen kann. (Ich habe ihr das übrigens vorgeschlagen. Kein Sex zu haben, sondern quasi nur das Vorspiel zu machen...zu erforschen etc., das hat sie strikt abgelehnt. Ihr Forscherdrang und ihre sexuelle Neugier ist ähnlich wie ihr Verlangen bei 0). Ich glaube nämlich, wie gesagt, dass auch Geduld zu nichts führt....deswegen möchte ich gern andere (bitte auch gut mit Erfahrungen und Fakten begründete) Ansätze lesen.
Vielen Dank für Eure Hilfe!