Frisch zusammengezogen, Freund Alkohliker !
Ich habe folgendes Problem:
Ich bin mit meinem Freund seit ca. 15 Monaten zusammen und es war damals tatsächlich Liebe auf den ersten Blick. Er ist um einiges älter als ich, ich 28, er 51, aber das hat für uns von Anfang an keine Rolle gespielt, da wir absolut auf einer Wellenlänge ( sowohl beruflich, als auch privat) sind und die Chemie einfach gestimmt hat, da er sehr jung geblieben ist
Zu Beginn der Beziehung habe ich von seinem Alkohlkonsum nichts mitgekriegt, da wir uns ja nicht täglich gesehen haben und auch nicht gleich über Nacht, so dass wir diverse Abende getrennt verbracht haben. Als die Beziehung enger wurde, ist mir jedoch schon damals aufgefallen, dass er dem Alkohl nicht abgeneigt ist und selbst auch gerne zugibt, dass er kein " Kostverächter" ist . Ich habe ihn damals direkt darauf angesprochen und er gab mir Recht und meinte, dass er tatsächlich in der letzten Zeit viel getrunken habe, da er auf Grund seines Jobs ( er ist Führungskraft ) sehr unter Anspannung stand. Er wollte sich bessern.
Ich selbst trinke auch gerne ab und zu mal ein Glas Wein oder ein Bier am Abend, aber dabei bleibt es auch, wobei er mittlerweile am Abend selten unter 4-5 Weißbier ins Bett geht, am Wochenende noch mehr. Gerne genehmigt er sich noch einen Schnaps dazu. Das hat er früher nur ab und zu im Restaurant gemacht
(wir gehen ca. 2 mal die Woche essen), mittlerweile wurde auch schon eine Flasche Williamsbirne für daheim besorgt Tagsüber trinkt er nie, außer es ist mal ein besonderer Anlass wie Wiesn oder so..Da ist der dann der tolle Mann, in den ich mich verliebt habe und es immer noch bin. Ich habe den Eindruck, dass er nur noch das erste Bier aus Genuß trinkt, die darauf folgenden Biere werden regelrecht " reingeschüttet"
Er wird dann zwar nie agressiv, eher anhänglich und liebesbedürfig, aber er kriegt diesen speziellen betrunkenen Blick ( den ich nicht mehr sehen kann
) und die Zunge wird ihm schwer.Das turnt mich ohne Ende ab, ich habe dann gar keine Lust mehr, mich weiter mit ihm zu unterhalten, auch wenn er schon noch ganz genau weiß, was er von sich gibt. Das wäre ja hin und wieder nicht schlimm, aber es hat absolut überhand genommen.
Wir wohnen jetzt seit 2 Monaten zusammen. Es ist unsere abolute Traumwohnung und das zusammen wohnen funktioniert ansonsten wunderbar. Er betrinkt sich auch nicht heimlich oder alleine, sondern möcht halt immer noch abends in "gemütlicher Runde" mit mir in der Küche sitzen und ratschen, was ich ja total schön finden würde, wenn er nicht immer nebenbei diese "Massen" an Bieren in sich reinschütten würde.
Als ich ihn das letzte Mal mit kritschischem Blick angeschaut habe, als er sich den zweiten " Willi" eingeschenkt hatte, hat er sich total aufgeregt und mir Kontrollsucht vorgeworfen, obwohl ich nicht mal mehr was gesagt habe. Er reagiert auf das Thema total empfindlich, da ihn seine erwachsene Tochter vor einigen Jahren im Streit wohl mal als " Alkohliker" bezeichnet hätte. Ich denke, er weiß ganz genau, dass er zuviel trinkt, aber er macht es sich einfach und sagt, wenn ich ihn darauf anspreche, dass es ganz schön viel ist, immer nur
".. nach den paar Bieren fehlt mir doch nichts ..." ! Er trinkt sonntags meistens nichts oder nur ein Bier, und die Stimmung ist dann nie wirklich gut, ehr kommt mir ab abends gelangweilt und leicht depressiv vor. So traurig, wie es ist, ich habe das Gefühl, er braucht abends einen gewissen Pegel um lustig und gesellig zu sein
Ich war so unheimlich verliebt in ihn wie noch nie zuvor in einen Freund, aber je öfter ich ihn so " angetrunken " erlebe umso mehr gehen meine Gefühle und mein Respekt flöten. Er sagt, er ist in unserer Beziehung endlich " angekommen" und überglücklich. Daher habe ich leider gedacht, das auch nicht gegen ein Zusammenziehen spricht, da sich sein Trinkverhalten dann auf ein normales Level einpendelt..Naiv, naiv.. Das schlimme ist, das ansonsten alles passt, wir machen viel gemeinsam und er ist auch voll und ganz in meine Familie integriert ( wir leben bei meinen Eltern im Haus in einer eigenen , großen Wohnung). Meine Freunde haben ihn auch absolut aktzeptiert und mögen ihn sehr gerne. Nach außen hin, ahnt auch niemand was davon.
Es könnte also alles perfekt sein, wird es aber wohl nie werden
Insgeheim denke ich über Trennung nach, habe aber unheimlich Angst, dass ich es bereuen würde, weil ja ansonsten alles schön ist und wir ja auch gerade erst zusammen gezogen sind...
Hat jemand hier ähnliche Erfahrungen gemacht und kann darüber berichten? Übertreibe ich?
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Alkohol in der Beziehung
Hallo Zimtstern,
sicher haben die anderen Recht...nur: so schlicht ist die Sache ja nicht, wenn Liebe mit im Spiel ist. Ich befinde mich in genau der selben Situation wie du, außer, dass ich bereits vor dem Zusammenziehen schon wusste, worauf ich mich einlasse, bzw. mein Freund sehr offen mit seinem Alkoholismus umgeht. mich hat mein Frust über sein Gesaufe dazu gebracht, mir über mein eigenes Suchtverhalten Gedanken zu machen und mich davon zu lösen. So habe ich in der Zeit mit dem Rauchen aufgehört und auch drastisch meinen eigenen Alkoholkonsum reduziert - momentan trinke ich gar keinen Alkohol mehr. Für mich kommt eine Trennung überhaupt nicht in Frage, da die positiven Aspekte in der Beziehung für mich überwiegen und ich das große Glück habe, meinem Freund aus dem Weg gehen zu können, wenns mir zuviel wird. Schwierig finde ich es, mit Freundinnen darüber zu sprechen, da die meißten Reaktionen so bewertend und kategorisch sind, dass ich diese nicht hilfreich finde.
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Hallo zimtstern
Nun wo soll ich anfangen, ich war in der selben situation wie du. Ich war bis vor vier wochen mit einem alkoholiker zusammen. Fast zwei jahre.
Ich habe mich von ihm getrennt, hab ihn vor die wahl gestellt entweder therapie oder ich trenne mich. Es war die hölle für mich diesen schritt zu gehen denn ich liebe diesen mann und sobald liebe im spiel ist arter ein innerer kampf aus, kopf gegen herz.
Soviel erst mal dazu... Nun du musst dir die frage stellen was willst du!!!!??? Schaffst du es eine nicht gesunde beziehung zu führen, kannst du die alkoholexzesse ertragen, ihn ertragen in seinem zustand? Willst du das alles? Wenn ja, dann brauchst du weiß gott wieviel kraft!!! Hast du diese kraft? Bei mir war es am ende so das ich in die co abhängigkeit gerutscht bin, dh nicht das ich auch getrunken habe sondern dh das ich überall alkohol vermutet habe bei eder kleinigkeit panische angst hatte er könnte betrunken sein, ich bin nicht mehr alleine weg, selbst ein spaziergang mit meinem sohn hat angst in mir ausgelöst. Letztendlich bekam ich schlimme neurodermitis. 3 wochen vor therapiebeginn ist er abgehauen, dann habe ich mich getrennt. Es war furchtbar die ersten wochen weil man liebt ja trotzallem noch. Ich war an meinem tiefpunkt angelangt.
Naja und heute? Eine woche später war die neurodermitis weg mir geht es so gut wie seit 2 jahren nicht mehr ich kann mich wieder auf mich konzentrieren und lebe nicht das leben eines anderen.
Was ich dir damit sagen will, entweder du gehst durch die hölle mit einem trinkenden mann und gehst selbst daran kaputt oder er hat den willen und den mut sich zu ändern aber die rückfallgefahr besteht immer zu jeder sekunde oder du lebst dein eigenes leben ein selbstbestimmtes nicht von alkohol und partner bestimmtes leben.
Meine geschichte ist kein paradebeispiel jnd auch nicht die regel das es so enden muss. Wichtig für dich ist das du weisst was du willst !
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Mir geht es da ähnlich. Ich weiß auch schon seit dem Kennenlernen, dass mein Freund trinkt. Auch nur Abends. Er ist da auch offen. Macht er seit Jahren. Er wird nie gewalttätig, ist an sich völlig normal im Verhalten. Aber mich nervt es trotzdem extrem! Ansonsten ist er der tollste Mann auf der Welt, ich liebe ihn über alles! Ich selbst trinke gelegentlich mal was, brauche das aber nicht. Hab ihn neulich erst wieder intensiv drum gebeten, den Alkoholkonsum mir zuliebe einzuschränken. Seitdem trinkt er unter der Woche nix mehr. Heute war ich nicht zu Hause... Und flups hat er wieder getrunken... Ich habs geahnt und er hat es mir auch von sich aus erzählt. Bin voll enttäuscht...aber noch geb ich ihm die Chance, mein Herz hängt dran und wir wollen schon länger eine Familie gründen... Bisher hats nicht geklappt, denke es liegt auch am Alkohol, furchtbar dieses Zeugs!
Ich denke Du hast auch nur die Chance weiter mit ihm zu leben, wenn Du ihm richtig klar machst, was für ihn auf der Kippe steht. Und dann muss er sich entscheiden. Wenn er sich für Dich entscheidet, dann unterstütze ihn wo Du nur kannst beim Entzug! Ich drück Dir die Daumen!
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Kannst du deine Antwort nicht finden?
Mir geht es da ähnlich. Ich weiß auch schon seit dem Kennenlernen, dass mein Freund trinkt. Auch nur Abends. Er ist da auch offen. Macht er seit Jahren. Er wird nie gewalttätig, ist an sich völlig normal im Verhalten. Aber mich nervt es trotzdem extrem! Ansonsten ist er der tollste Mann auf der Welt, ich liebe ihn über alles! Ich selbst trinke gelegentlich mal was, brauche das aber nicht. Hab ihn neulich erst wieder intensiv drum gebeten, den Alkoholkonsum mir zuliebe einzuschränken. Seitdem trinkt er unter der Woche nix mehr. Heute war ich nicht zu Hause... Und flups hat er wieder getrunken... Ich habs geahnt und er hat es mir auch von sich aus erzählt. Bin voll enttäuscht...aber noch geb ich ihm die Chance, mein Herz hängt dran und wir wollen schon länger eine Familie gründen... Bisher hats nicht geklappt, denke es liegt auch am Alkohol, furchtbar dieses Zeugs!
Ich denke Du hast auch nur die Chance weiter mit ihm zu leben, wenn Du ihm richtig klar machst, was für ihn auf der Kippe steht. Und dann muss er sich entscheiden. Wenn er sich für Dich entscheidet, dann unterstütze ihn wo Du nur kannst beim Entzug! Ich drück Dir die Daumen!
Das
Mit dem trinken abends unter der woche hatten wir auch und es hat auch nur geklappt wenn ich zuhause war. Aber sobald ich abends mal weg war hat er getrunken jedes mal
Jedesmal wusste ich es schon vorher, hatte dann keine lust mehr wegzugehen gegen wnde unaerer beziehung war ich nur noch daheim aus angst vor de enttäuschung.
Ich liebe diesen mann immernoch und ich zweifle ständig an meiner entscheidung zur trennung. Aber andererseits geht es mir so gut mittlerweile. Ich fühle mich frei und das ist mir im moment wichtiger
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Achh
ich würde auch gerne jeden Tag saufen .. aber diese blöde Kater am Tag danach
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Alkohol in der Beziehung
Lieber Zimtstern,
ich bin so alt wie du und war in einer ähnlichen Situation. Mein Ex-Freund trinkt immer am Wochenende mit seinen Freunden. Anfags war ich so naiv zu denken, dass sich das legt, wenn man dann eine Freundin hat. Dem war nicht so. Sein Trinkverhalten hat sich nicht verändert. Am Wochenende war Party und saufen angesagt. Ich habe sehr darunter gelitten. Unter der Woche hat er gar nichts getrunken. Dafür am Wochenende um so mehr .Ich hatte donnerstags schon Angst vor dem Wochende, weil ich wusste was mich wieder erwartet. Ein Freund der diesen ekelhaft besoffenen Blick hat und nur noch peinlich ist. Ich habe mit ihm darüber gesprochen, habe bitterlich geweint. Doch das hat alles nichts gebracht. Er will sich keine Vorschriften machen lassen. Sein ganzer Freundeskreis trinkt so viel, dadurch denkt er, dass es völlig normal sei, sich jedes Wochenende zu betrinken. Er hat Aussagen getätigt wie, ich kann ohne Alkohol keinen Spaß haben, ich muss auf ein Level kommen usw. Es hat so weh getan sich das anzuhören. Das kommt der Aussage deines Parners gleich "ich habe so viel Stress im Job". Das sind alles nur Entschuldigungen für den Alkoholkonsum. Dadurch, dass er in deiner Gegenwart trinkt, versucht er seinen Alkoholkonsum zu legitimieren. Er tut nichts "verbotenes" du bist ja dabei, er versteckt es nicht ,weil es ist ja noch "normal". Ist es nicht!
Es ist normal, dass Menschen mit einem Alkoholproblem total empfindlich auf dieses Thema reagieren. Sie haben Angst, dass ihnen der Alkohol weggenommen wird. Sie verteidigen das Liebste was sie haben, den Alokohol. Anfangs dachte ich, dass ich meinem Freund helfen kann. Heute kann ich nur sagen, man kann nur helfen, wenn der er einsieht, dass er ein Problem hat.
Ich verstehe dich gut, du liebst ihn. Siehst auch die positiven Aspekte der Beziehung. Aber stelle dir die Frage - Möchtest du diesen Mann wie er jetzt ist heiraten? Kannst du dir vorstellen mit diesem Mann Kinder zu bekommen? Bist du noch glücklich?
Stell ihn vor die Wahl, der Alkohol oder du. Ich denke, dass dein Partner ohne Hilfe (Suchberatung) nicht mehr aus der Alkoholspirale rauskommt.
Ich habe mich auch oft gefragt, ob ich übertreibe oder, ob ich spießig bin. Heute weiß ich, dass ich nicht übertrieben habe und auch nicht spießig bin. Ich liebe ihn noch und ich vermisse ihn auch, aber so eine Beziehung hat keine Zukunft, wenn er nicht einsieht, dass sich etwas ändern muss. Solche Menschen dürfen nie mehr Alkohol trinken, weil die Gefahr, dass sie rückfällig werden viel zu groß ist. Und wenn dein Partner jetzt schon mit seiner Verantwortung im Job nicht klar kommt und seinen Stress im Alkohol ertränkt, was macht er erst, wenn er Kinder hat? Schlafentzug etc.
Du musst dich nicht für das schämen was er macht. Sprich mit einer sehr guten Freundin oder deinen Eltern darüber.
In erster Linie musst du an dich und deine Zukunft denken. Lass sie dir nicht von einem Mann verbauen, der ein Alkoholproblem hat.
Ich wünsche dir alles Gute!
Saphir
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