Hallo,
folgende Situation:
Meine Freundin(18) ist Essgestört, hatte wohl schon immer ein Problem mit ihrem Körper (Obwohl wirklich keins besteht, sprich kein übergewicht o.Ä. im Gegenteil ist sie eigentlich immer recht hübsch gewesen, wenn man das so sagen kann).
Wirklich angefangen hat es damit das sie anfing nach dem essen zu kotzen, ich würde sie auch eher als Bulemisch bezeichnen, wobei keine starken Fressattacken vorhanden sind, sie isst aber dennoch recht normal.
So, das ganze ist bei ihr jetzt noch relativ am Anfang, macht sie aber dementsprechend fertig. Ebenso kann sie nicht arbeiten gehen, das sie das psychisch nicht schafft. Denke das ganze kommt bei ihr daher das sie in der Vergangenheit extrem viel Scheiße erlebt hat (Famillie, Exfreund, etc.) und irgendwie schon fast in diese Richtung gedrängt wurde.
Nun war sie einige Wochen Zuhause (Sie wohnt bei mir) und dort ging auch alles glatt, kaum Attacken, ganz normal gegessen ohne zu kotzen, etc.
Nur wenn sie z.B. arbeiten ging gings wieder voll los.
Da Sie auch unbedingt Hilfe wollte, vorallem möglichst schnell bevor sie keine mehr annimmt, sind wir zu einem Psychologen, nen Termin hat sie recht schnell bekommen.
Dort war sie ein paar mal, es wurde viel besprochen was die weitere Therapie angeht, etc.
Der Arzt sagte dann am schnellsten wäre ein Stationärer Aufenthalt in einer Klinik, dafür hat Sie auch recht schnell einen Termin bekommen und ist nun auch dort.
Was mir nur seltsam vorkommt ist die Behandlung dort, zuerstmal ist sie dort die einzige mit einer ES (Und wirklich nur mit einer ES, sie ist sonst ein lebensfroher Mensch).
Sie hat dort nun nen Therapieplan der aus 2Einzeltherapiestunden die Woche besteht, ansonsten nur Ergo-Therapie, Entspannungsübungen und Gruppentherapie.
Der Rest der Menschen dort leidet an Depressionen und/oder Borderline, da die Gruppentherapie sich so gut wie nur auf alltägliche Probleme und Depressive Störungen bezieht hilft ihr das bisher nicht wirklich viel weiter, ebenso findet Sie persönlich die Ergotherapie blödsinnig. Ich finde das alles nicht unbedingt schlecht, wundere mich aber doch auch darüber das auf ihre ES nicht wirklich eingegangen wird, ebenso erscheinen mir 2Einzelstunden die Woche (Wo sie dann auch wirklich mal was aufarbeiten kann) etwas wenig für einen Stationären Aufenthalt.
Dazu kommt noch das ihre ES dort wieder schlimmer wird (Ich denke das macht die Umgebung oder der Stress, vllt. wars darum auch auf der Arbeit immer so). das kotzen konnte sie bisher vermeiden, aber sie fängt eben an wenig zu essen, kleine ticks beim essen entwicklen sich (Z.b. erst Suppe essen damit man danach weniger Hunger hat, oder vorm Esssen viel trinken o.Ä.).
Ich & Sie sind nun natürlich besorgt das nach der Therapie alles eher schlimmer ist, b.z.w. das die Behandlung dort einfach so nichts bringt.
Da ich aber auch wenig Vergleich hab (Außer div. Filme/Berichte über Speizalkliniken) frage ich mich ob so eine Therapie gängig ist und inwiefern sowas wirklich hilfreich ist? Ich mein klar ist das auch alles von der jeweiligen Person abhängig, aber mir kommt das schon ein wenig komisch vor.
Zumal sie durch die Stationäre Therapie auch aus ihrem Umfeld gerissen wird, welches ihr bis dahin immer gut geholfen hat (Und das auch noch tut).
Hoffe der Text ist nicht zu lang und jemand kann mir hier ein wenig Rat geben.
LG