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Forum / Fit & Gesund

Essgestörte Mitbewohnerin

Letzte Nachricht: 5. Oktober 2015 um 20:20
P
phile_12330829
05.10.15 um 13:49

Hallo liebe Community,
habe mich nun extra hier angemeldet um hoffentlich Hilfe zu bekommen.
Ich wohne nun seit ca. einem halben Jahr mit einer Freundin zusammen in einer WG. Ich wusste von Anfang an, dass sie eine Essstörung (ES) hat, allerdings auf dem Weg der Besserung war. Sie wollte in eine Klinik (der Antrag lief bereits), ich hatte ihr bereits psychologische Hilfe organisiert, die sie einmal wöchentlich (bis heute) besucht und hoffte darauf, dass sie gesund werden würde. Für mich stellte das vorab keine Belastung dar, dass sie eine ES hat.
Am Anfang wog sie bei einer Größe von knapp über 1,70 um die 50kg, oft auch darunter. Sie hat oft darüber gesprochen, das Essen und ihr Gewicht häufig selbst zum Thema gemacht.
Der Antrag für die Klinik lief und schließlich wurde sie eingeladen, hat sich aber entgegen aller Erwartungen, dagegen entschieden und sei der Meinung sie würde selbst gesund werden können und die Klinik würde ihr nicht helfen können.
In der Anfangsphase hat sie oft nichts gegessen und wenn, dann hat sie sich daraufhin übergeben, also kommt noch Bulimie dazu. Ich bin keine Expertin, wenn es darum geht, um welches Krankheitsbild es sich nun hierbei handelt.
Mittlerweile hat sie nach einigen Monaten nun wieder stark zugenommen und hat ein Normal- bis leichtes Übergewicht, meiner Einschätzung nach.
Allerdings isst sie lediglich Wassermelone, Brot mit Nutella und Schokomüsli und das ist nicht normalen Mengen. Sie übergibt sich sehr oft und ich finde die Reste davon in der Toilette vor. Das Nutella scheint sie (wie auch einiges Essensreste in einer Plastiktüte, die ich in ihrem Schrank entdeckt habe) irgendwo in ihrem Zimmer zu verstecken, da wir offiziell keines im Haus haben, da sie es nicht möchte. Allerdings finde ich oft an Geschirr und in der Küche Kleckse von Nutella vor.
Folglich ist ihr Essverhalten meiner Auffassung nach immer noch nicht normal und sie scheint sich auch weiterhin zu übergeben und macht tägliche Sportübungen. Außerdem habe ich immer mal wieder "Motivations-Zettel" im Müll gefunden, auf denen sie sich scheinbar aufgeschrieben hat, was sie zu essen hat und was nicht und dass sie mehr Sport treiben muss und am besten nichts isst. Angeblich seien diese Zettel aber älter gewesen, hat sie mir gesagt, nachdem ich meinen Mut zusammen genommen habe, um sie darauf anzusprechen. Seit dem reden wir nicht mehr darüber und ich mache eine gute Miene zum bösen Spiel.
Ich weiß nicht wie ich damit umgehen soll.
Wir haben 2014 gemeinsam unser Abitur gemacht und seit dem hängt sie bis auf einen Nebenjob für einige Monate nur bei uns zu Hause rum und ihre Mutter finanziert ihren Lebensunterhalt.
Langsam weiß ich nicht mehr weiter und mit ihr umzugehen. Mich belastet das sehr und ich möchte nicht mehr mit ihr zusammen wohnen, so lange nicht irgendwann Normalität einkehrt. Ich hoffe ich finde hier Hilfe.
Liebe Grüße

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M
malka_12313423
05.10.15 um 16:13

Hallo
also ich würde erstmal nochmal versuchen mit ihr zu reden, es geht ja nicht, dass DU unter ihrer Essstörung leidest, alles mitbekommst usw. usw.
Wenn sie nicht einsichtig ist, würde ich ihr ganz klipp und klar sagen, dass du so nicht mehr mit ihr zusammen wohnen kannst (es belastet ja auch dich!) bzw. stell ihr ein Ultimatum. Anscheinend reicht die ambulante Therapie nicht und wenn sie eine stationäre Therapie ablehnt, kannst du nicht mehr viel für sie tun. Sie hat ja auch garkeinen regelmäßigen Tagesablauf, das verstärkt die ES, grade mit Fressanfällen und anschließendem erbrechen, enorm! Sie macht ja nichts anderes mehr... Ich denke die vernünftigste Lösung wäre ein Klinikaufenthalt und dann eine Arbeit+ Hobbies. Aber wenn sie da nicht einsichtig ist, hast du keinen Einfluss auf sie...

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gereon_12076287
05.10.15 um 16:33
In Antwort auf malka_12313423

Hallo
also ich würde erstmal nochmal versuchen mit ihr zu reden, es geht ja nicht, dass DU unter ihrer Essstörung leidest, alles mitbekommst usw. usw.
Wenn sie nicht einsichtig ist, würde ich ihr ganz klipp und klar sagen, dass du so nicht mehr mit ihr zusammen wohnen kannst (es belastet ja auch dich!) bzw. stell ihr ein Ultimatum. Anscheinend reicht die ambulante Therapie nicht und wenn sie eine stationäre Therapie ablehnt, kannst du nicht mehr viel für sie tun. Sie hat ja auch garkeinen regelmäßigen Tagesablauf, das verstärkt die ES, grade mit Fressanfällen und anschließendem erbrechen, enorm! Sie macht ja nichts anderes mehr... Ich denke die vernünftigste Lösung wäre ein Klinikaufenthalt und dann eine Arbeit+ Hobbies. Aber wenn sie da nicht einsichtig ist, hast du keinen Einfluss auf sie...

...
Wenn ihr 2014 Abi gemacht habt, ist sie wohl noch recht jung.
Wer hat denn die Wohnung angemietet ?
Rein rechtlich ?
Sie wird unter diesen Umständen (kein Job, kein Einkommen) wohl auch nicht so schnell eine andere Wohnung finden, aber dann muss sie eben zurück nach Hause oder in eine auf ES spezialisierte WG.
Du bist nicht ihre Therapeutin !
Wenn sie alles verweigert, musst du hart sein, und ihr sagen, dass du so nicht mit ihr unter einem Dach wohnen kannst/ willst. Das ist dein gutes Recht und ESler muss man oftmals so behandeln, wenn sie uneinsichtig sind, das können richtige Energievampire werden.
Ich schätze mal, sie ist dazu noch depressiv ?
Es liegt nicht in deiner Verantwortung.
Eventuell kannst Du mal mit ihrer Mutter reden ?

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P
phile_12330829
05.10.15 um 19:26
In Antwort auf malka_12313423

Hallo
also ich würde erstmal nochmal versuchen mit ihr zu reden, es geht ja nicht, dass DU unter ihrer Essstörung leidest, alles mitbekommst usw. usw.
Wenn sie nicht einsichtig ist, würde ich ihr ganz klipp und klar sagen, dass du so nicht mehr mit ihr zusammen wohnen kannst (es belastet ja auch dich!) bzw. stell ihr ein Ultimatum. Anscheinend reicht die ambulante Therapie nicht und wenn sie eine stationäre Therapie ablehnt, kannst du nicht mehr viel für sie tun. Sie hat ja auch garkeinen regelmäßigen Tagesablauf, das verstärkt die ES, grade mit Fressanfällen und anschließendem erbrechen, enorm! Sie macht ja nichts anderes mehr... Ich denke die vernünftigste Lösung wäre ein Klinikaufenthalt und dann eine Arbeit+ Hobbies. Aber wenn sie da nicht einsichtig ist, hast du keinen Einfluss auf sie...

Ich weiß, ABER...
Ja du hast mit allem absolut Recht! Genau das gleiche sagt mir jeder, aber ich habe Angst vor ihrer Reaktion und dass ich dann der Buhmann bin für alle anderen, die es ihr in dieser Situation quasi noch schwerer macht und mich keiner der Außenstehenden versteht bzw diejenigen, die auf "ihrer Seite verstehen", also ihre Familie und Freunde. Ich weiß, dass ich es ansprechen muss und es so nicht weiter gehen kann, aber ich habe es schon mal zaghaft versucht und da hat sie auch vieles eingesehen, trotzdem hat sich nichts verändert.. Trotzdem danke für die Antwort!

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phile_12330829
05.10.15 um 19:32
In Antwort auf gereon_12076287

...
Wenn ihr 2014 Abi gemacht habt, ist sie wohl noch recht jung.
Wer hat denn die Wohnung angemietet ?
Rein rechtlich ?
Sie wird unter diesen Umständen (kein Job, kein Einkommen) wohl auch nicht so schnell eine andere Wohnung finden, aber dann muss sie eben zurück nach Hause oder in eine auf ES spezialisierte WG.
Du bist nicht ihre Therapeutin !
Wenn sie alles verweigert, musst du hart sein, und ihr sagen, dass du so nicht mit ihr unter einem Dach wohnen kannst/ willst. Das ist dein gutes Recht und ESler muss man oftmals so behandeln, wenn sie uneinsichtig sind, das können richtige Energievampire werden.
Ich schätze mal, sie ist dazu noch depressiv ?
Es liegt nicht in deiner Verantwortung.
Eventuell kannst Du mal mit ihrer Mutter reden ?

Antwort
Sie ist 22 und ich bin 20 Jahre alt.
Die Wohnung läuft auf unsere Namen, also wir haben den Mietvertrag zusammen unterschrieben. Ich überweise jeden Monat die Miete und die Hälfte, die sie mir dann "schuldet" bekommt sie Tage später dann bar von ihrer Mutter und ich muss sie jedes Mal daran erinnern..
Ich habe ihr auch gesagt, dass ich es für besser halte, wenn sie wieder zurück nach Hause zieht, das wollte sie aber absolut nicht. Das liegt meiner Meinung nach daran, dass sie dort nicht ganz so ungestört ihre ES ausleben kann, wie sie es hier tun kann, da ich den ganzen Tag aus dem Haus bin bis Nachmittags.
Sie hat starke Selbstzweifel, welche sie allerdings immer versucht zu überspielen und hockt oft in ihrem Zimmer bzw den ganzen Tag im Bett. Andererseits hat sie dann manchmal totale Hochs und ist nächtelang feiern und völlig überdreht und überglücklich und von jetzt auf gleich ist alles wieder anders - also sehr sprunghaft.
Ihre Mutter scheint die Augen zu verschließen, kann zu Anfang, als die Krankheit ihren Anfang nahm, musste ich der Mutter sagen, dass sie sich damals schon regelmäßig übergeben hat, viel zu dünn ist und und und, angeblich habe sie davon nichts mitbekommen.. Sie belohnt sie ja quasi noch mit ständigen Shopping Touren auf ihre Kosten und Bargeld.. Ich versteh da absolut die Welt nicht mehr und wie oben schon gesagt, weiß ich einfach nicht wie ich sie ansprechen soll..

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M
malka_12313423
05.10.15 um 20:20
In Antwort auf phile_12330829

Antwort
Sie ist 22 und ich bin 20 Jahre alt.
Die Wohnung läuft auf unsere Namen, also wir haben den Mietvertrag zusammen unterschrieben. Ich überweise jeden Monat die Miete und die Hälfte, die sie mir dann "schuldet" bekommt sie Tage später dann bar von ihrer Mutter und ich muss sie jedes Mal daran erinnern..
Ich habe ihr auch gesagt, dass ich es für besser halte, wenn sie wieder zurück nach Hause zieht, das wollte sie aber absolut nicht. Das liegt meiner Meinung nach daran, dass sie dort nicht ganz so ungestört ihre ES ausleben kann, wie sie es hier tun kann, da ich den ganzen Tag aus dem Haus bin bis Nachmittags.
Sie hat starke Selbstzweifel, welche sie allerdings immer versucht zu überspielen und hockt oft in ihrem Zimmer bzw den ganzen Tag im Bett. Andererseits hat sie dann manchmal totale Hochs und ist nächtelang feiern und völlig überdreht und überglücklich und von jetzt auf gleich ist alles wieder anders - also sehr sprunghaft.
Ihre Mutter scheint die Augen zu verschließen, kann zu Anfang, als die Krankheit ihren Anfang nahm, musste ich der Mutter sagen, dass sie sich damals schon regelmäßig übergeben hat, viel zu dünn ist und und und, angeblich habe sie davon nichts mitbekommen.. Sie belohnt sie ja quasi noch mit ständigen Shopping Touren auf ihre Kosten und Bargeld.. Ich versteh da absolut die Welt nicht mehr und wie oben schon gesagt, weiß ich einfach nicht wie ich sie ansprechen soll..

Mh
ich glaube du hast ne falsche Sicht darauf. Ich kann verstehen, dass du Angst davor hast sie so zu konfrontieren und in die Enge zu treiben, ein schlechtes Gewissen deswegen hast. Aber du musst es mal so sehen: Du treibst nicht deine Freundin in die Enge, sondern die Essstörung. Wenn sie negativ reagiert, dann weil sich die Krankheit sozusagen bedroht fühlt. Das ist meiner Meinung nach der Fehler von vielen Verwandten und Freunden, sie denken sie unterstützen und müssen die Betroffenen in Watte packen, dabei bewirkt dies in vielen Fällen das Gegenteil.
Wenn du Angst vor Anschuldigungen hast, dann rede mal mit ihrer Mutter darüber. Ich meine nicht über sie, sondern darüber, dass DU das nicht weiter mitmachen willst.

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