Liebe Leidensgenossinnen,
seit ich ca 14 Jahre alt bin leide ich unter Temperatur, Jahres-, und Tageszeitlich unabhängigem Schwitzen und zwar am ganzen Körper.
Geerbt habe ich das von meiner Mutter, die wiederum von ihrem Vater.
Es ist also nicht stressbedingt o.ä.
Tellergroße Schweißränder unter den Armen, ein klatschnasses Gesicht, nasser Nacken, nasse Füße und was man sich sonst noch wünschen könnte stehen an der Tagesordnung.
Dann noch die tolle Zugabe, dass man sich ja schon selbst eklig genug fühlt aber ständig Angst hat andere denken man sei "unhygienisch". Klamotten fangen an zu stinken, auch wenn man sie frisch aus der Wäsche geholt hat.
Meine Lösung damals: Taschentücher unter die Arme! Je eine Packung pro Arm. Sieht erstens echt bescheuert aus weil man rumläuft wie ein Gorilla, dann ist man ständig am rumzupfen weil die Dinger verrutschen und dann bröselt das Zeug, dass es nicht gerade angenehm ist, sich z.B. im Schulsport umzuziehen.
Im Sommer ins Strandbad? Oder in ein Cafe an die Sonne sitzen? In der Disco tanzen?? UNMÖGLICH!
Dann kam ich mit meinem Freund zusammen. Der vergewisserte mir immer wieder, es würde ihn nicht stören, doch trotzdem gab mir das den entscheidenden Anstoß etwas zu tun!
Diverse Deos aus dem Supermarkt brachten überhaupt keinen erfolg und da entschieden sich meine Mutter und ich zu einer Operation.
In Frage wären gekommen:
-Schweißdrüsenabsaugung
-Schweißdrüsen wegschneiden
-Sympatikusnerv durchtrennen
da mir Letzteres zu risikoreich war (Lahmlegen eines Lungenflügels, kompensatorisches Schwitzen...)und mir die Ärzte versicherten, dass bei einer Absaugung nur "blind herumgestochert" werden würde (Vgl. Fettabsaugung) und man somit nicht sicher gehen könne, dass man alle Drüsen erwische, entschieden wir uns für das Herausschneiden der Schweißdrüsen.
Ein seltsames Gefühl blieb, da ich ja am ganzen Körper dieses Problem habe aber ich dachte mir, dass damit dann wenigstens ein Problem gelöst wäre und ich mir vllt mal T-Shirts kaufen könne, die nicht schwarz sind.
Kurz und knackig: Die OP war ein voller Erfolg...zumindest in den ersten paar Tagen. Mit dem Gefühl unter den Armen kam auch der Schweiß wieder und im Endeffekt saß ich wieder da wie vorher nur dass ich je eine ca 5 cm große Narbe davonbehalten habe.
Man muss fairerweise auch sagen, dass das natürlich personenspezifisch ist, es ist nur die persönliche Erfahrung, die ich gemacht habe.
Ein gutes halbes Jahr später hat sich an diesem Zustand nichts geändert und ich habe mich über Medikamente zum Einnehmen informiert, in der Hoffnung, die würden dann mein "Ganzkörperschwitzproblem" lösen.
Diverse Mittelchen mit so schönen Namen wie SORMODREN,die bei Parkinson-Syndrom eingenommen werden, konnte ich im Internet ausfindig machen.
Die habe ich dann meiner Ärztin vorgelegt, die meinte, dass da eigentlich überall das gleiche drin sei und verschrieb mir SORMODREN (60 Tabletten, 25 Euro).
Die optimale Dosis laut Packungsbeilage sind 1-2 Tabletten am Tag.
Laut Ärztin sollte ich 1 pro Tag einnehmen, da ich relativ schlank bin. Außer ein paar Nebenwirkungen (Mundtrockenheit, ständige Müdigkeit, Konzentrationsprobleme) blieb aber auch das ohne Erfolg (auch die Erhöhnung auf 2 Tabletten pro Tag übrigens).
Dann habe ich mir aus der Apotheke die Salbe ANTIHYDRAL (70g salbe ca 5 Euro) besorgt! Die ist nicht verschreibungspflichtig und laut Packung "Gegen starke Schweißabsonderung, besonders Fuß-, Hand- und Achselschweiß, zum Auftragen auf die Haut".
Die wirkt wunderbar! Allerdings nur unter den Armen, da man die laut Packungsbeilage nicht im Gesicht anwenden sollte, was auch niemand tun würde, denn diese Creme zieht nicht einfach ein sondern bleibt auf der Haut und sieht aus, als hätte man sich Ton auf die Haut geschmiert, der dann getrocknet ist.
Unter den Armen ein annehmbarer Zustand - im Gesicht nicht machbar.
Dann habe ich es mit YERKA (50ml ca 10 Euro) versucht. Ein laut Packung Allzweckwundermittel. Dieses Mittel ist eine geruchsneutrale, farblose Flüssigkeit. Das könnte man ja evtl auch im Gesicht anwenden? Da ich aber schon einige Erfahrungsberichte gelesen habe, in denen die Nebenwirkungen (Juckreiz, Ausschlag) dieses Wundermittelchens beschrieben waren, beschloss ich, es erstmal unter den Armen anzuwenden. Ich kann nur sagen, dass ich es bei dieser einen und ersten Anwendung belassen werde. Roter Ausschlag der brennt und lauter kleine Pickelchen unter den Armen. Ich trau mich eigentlich nicht, das jetzt mal im Gesicht zu versuchen aber ich werde es wohl tun, was solls, sollte es nicht helfen, werde ich es einfach nicht mehr verwenden, der Ausschlag wird schon vergehen.
Als nächstes werde ich den LINDEN VOSS CREMESTICK (5-10Euro)ausprobieren, der sei anscheinend sanfter und würde die Haut nicht so sehr reizen.
Ich hab einfach mal beschlossen alles mögliche auszuprobieren =)!
Meine weiteren Erfahrungen mit diesem Cremestick und allem weiterem was da (hoffentlich nicht mehr) folgen mag, werde ich sobald ich neue Erkenntnisse habe wieder niederschreiben.
Für alle die zu irgendeinem Thema Fragen haben, können mir gerne schreiben, ich bin auch dankbar für noch mehr Hinweise zu einem schweißfreien Leben!
Liebe Grüße, Marisa