ethne_12118376Einige Klinikaufenthalte
Hallo, ich war bisher in unterschiedlichen Kliniken. In der Wiegmann Klinik Berlin (Vorteil 3 mal Einzel die Woche, 1 mal Visite und einmal Kurzvisite Therapeut, also sehr intensiv, sehr engagiert). Aber leider war ich da wohl noch nicht bereit für eine Therapie. In der Charite Berlin, ich persönlich kann die nicht empfehlen, angefangen dass Vegetarier sein eine Krankheit sei, dass man aus Klo begleitet wurde bis extrem übersüsste Tees). In der Klinik am schönen Moos war ich auch. Fand es einen sehr schönen Aufenthalt, jedoch mehr Urlaub (Ausflüge in Therme und Bodensee mit Insel Mainau...) als wirklich ernstzunehmende Therapie.Einzig die Tanztherapie war dort wirklich hervorragend. Einzel mit 20 Minuten konnte man vergessen, zumal es in den 20 Minuten mehr um die Therapieplanung ging als um eigentliche Therapie. In der Traumatherapie ging es mehr um Techniken des vergessens, nicht aufarbeiten, Lehrküche war auch nett, aber so wirklich Unterstützung beim Essen fand ich nicht.
Dann noch die Kitzbergklinik, ein ganz schrecklicher Aufenthalt für mich! War mit meiner Tochter dort, aus Strafe wurde ich eingesperrt und das war für mich als Traumapatient eine ganz furchtbare Erfahrung, ebenso schrecklich fand ich in den wöchentlichen Runden das Blosstellen einer Person vor allen Patienten, für mich war das öffentliches toleriertes Mobbing. Außerdem kam ich mir dort auch ziemlich "alt" vor. Wenn man über 30 ist fühlt man sich unter Teenies nicht wohl.
Außerdem war ich mal an der Ostsee, Graal Müritz, war aber eher eine Mutter Kind Kur, mit Essen null hilfreich.
Daher nun der Entschluss keine Reha zu machen, man wird Kliniken zugewiesen in die man nicht will.
Im Sommer starte ich einen erneuten stationären Therapieversuch in der Parklandklinik (Akutpsychosomatik, freie Krankenhauswahl), dort gibt es ein Konzept für chronisch Essgestörte über 35 Jahren.
Zu meinen Favoriten zählten aber auch die Schön Kliniken und Seeparkklinik Bad Bodenteich.
Zu der Klinikwahl an sich: jede Klinik hat ja andere Methoden. Der eine bekommt einen Zugang über Musik, der andere über Kunst, wiederum andere durch Körpertherapien. Es gibt welche die profitieren mehr von Gruppen, andere von Einzeltherapien. Da solltest du in die hinein hören, was tut dir gut und wo glaubst du kann man an dich heran kommen. Danach würde ich auch die Klinik wählen. Und wichtig ist auch der Ansatz. Wäre es wichtig direkt am Verhalten zu arbeiten oder lieber zu analysieren warum es so ist und woher das alles kommt. Und auch ein wichtiges Thema Eigenverantwortung. Es gibt Kliniken die kontrollieren und es gibt Kliniken da ist man für sich selbst verantwortlich. Die Frage ist hier also: was brauchst du für dich!
Mir persönlich ist z.b. Eigenverantwortung wichtig. Im Alltag bin ich auch alleine, außerdem kann ich es nicht leiden wenn andere mir beim Klogang zu hören.
Evtl. kann auch die Unterbringung wichtig sein. Ich habe Probleme mit anderen auf ein Zimmer zu sein, brauche immer einen Rückzugsort, andere wiederum profitieren eher von Mehrbettzimmern. Es gibt Kliniken mit Einzelzimmern und Kliniken mit Mehrbettzimmern.
Hoffe, ich habe dich nicht abgeschreckt!? Im Gegenteil, ich wollte dir Mut machen genau hinzusehen was dir hilft und für dich die richtige Klinik zu finden, immerhin soll es ja auch etwas bringen.
Viel Erfolg und alles Gute! :-)