Gründe sind hier nicht leicht zu ermitteln...
denn es kann sehr viele geben.
Um ehrlich zu sein habe ich mich nur für euch hier angemeldet. Ich finde das wirklich tragisch. Ich bin semi-professioneller Fotograf und kenne diesen Fall auch v.a. hierüber.
Wie verzweifelt muss man sein, um sich einem wild fremden (einem Fotografen) in so einer intimen Sache anzuvertrauen???
Tatsache ist jedoch, dass gerade Frauen zwischen 30 und 45, die zu Akt/Teilakt-Shootings kommen/mich rufen, nach dem Begrüßungs-/Auflockerungssektchen dieses Problem als Grund für die Fotos angeben.
Natürlich kommt es vor, dass Männer mit dem Alter aus medizinischen Gründen die Lust am Sex verlieren können, aber ich denke mir in fast 99% der Fällen ist dies auszuschließen.
Vier wesentlich häufigere Gründe/Fälle, kann ich aus eigenen Erfahrungen schildern.
1. Medizinische Gründe, die zwar nicht die Lust betreffen, aber doch das Sexualleben beeinträchtigen: Manchmal kommt es vor, dass Männer gesundheitliche Probleme haben, die die Potenz, das Durchhaltevermögen... betreffen. Wenn Mann seine Männlichkeit stets sehr betont hat, kann dies so einen starken knick im Ego bewirken, dass die Lust zu Frust wird. Stress kann hier natürlich auch ein Auslöser sein, aber auch andere psychische Belastungen. Dies führt über zu 2.
2. Depressionen: V.a. Männer mittleren Alter, erliegen in Folge der Mitlivecrisis häufiger Depressionen. Die Laste der (fiktiven) Probleme wird dann mitunter so schwer, dass an Sex oder Nähe zur Partnerin schlicht weg nicht mehr zu denken ist. Mann will sie nicht belasten, hat andere Sorgen.... Selbstbefriedigung ist dann jedoch - gegenüber Sex- immer noch ein adäquates Mittel zur Frustbewältigung. Männer wollen halt immer hart bleiben...
3. Ungünstige Dynamik in der Partnerschaft: Männer erleben es wohl deutlich häufiger, dass die Partnerin keinen Sex will. Auch Männer macht das traurig und ein wenig verzweifelt, aber wie wir nunmal so sind kann das schnell kippen - in Wut, tiefe Trauer und lächerliche Rachegelüste. Ich kannte einige Fälle in denen Freunde ihren Frauen den Sex verweigerten, weil sie "zu lange nicht ran gelassen wurden" (geht mir manchmal nicht anders, bis darauf, dass ich das nie sehr lange durchhalte :mrgreen: ). Zudem kann eine langer Zustand in dem Mann auf sich selbst gestellt ist weitere negative folgen haben. Gerade Porno-Gucker haben hier ein Problem (wird ja gerade wissenschaftlich aufgearbeitet). Pornos gibt es in fast allen Schattierungen. Fast alles was genug Personen "erregend" finden wird verfilmt. Mann kann also Dinge sehen, die in der Realität keiner machen wird (weder Männlein noch Weiblein), weil es schlich impraktikabel oder höchst unangenehm ist. Um mit der Reizüberflutung umzugehen, braucht Mann immer härteren Stoff (einige fassen dies als Sucht auf) um sich zu erregen. Ein zurück in die reale Welt des Sex fällt dann schwer. Dies gilt besonders wenn der Sex vor dieser Phase ohnehin nicht mehr der Bringer/Routine war. Diese Ursache kann auch ohne Pornos, durch die Phantasie einsetzen (wenn auch nicht so stark).
Eines muss auch klar sein: Jeder Mann macht es sich selbst, solange er physische dazu in der Lage ist. Wir Männer müssen nicht gegen so starke gesellschaftliche Zwänge/Regeln ankämpfen; es ist einfach "normal, wenn Mann es sich macht"!
4. Unerfüllte/unerfüllbare Wünsche: Eure Männer könnten sehr starke sexuelle Gelüste/Wünsche haben, die sie nicht ausleben können. Dies kann natürlich mit 3. zusammenhängen.
Viel Menschen schämen sich über ihre sexuellen Wünsche zu reden. Auch meine Frau kennt nicht alle meine Wünsche. Warum nicht? Weil ich mich schäme über manche Dinge zu reden, ich manches für (gesellschaftlich) inakzeptabel halte... ich von einigen Wünschen zu wissen denke, ich könnte sie eh nie mit ihr ausleben... ich befürchte sie damit zu schockieren... oder mich manche Wünsche vielleicht sogar selbst etwas schockieren. Fakt ist, gerade im Bett wird viel verschwiegen und das auch zwischen den scheinbar offensten Pärchen. Wenn die Wünsche aber stärker werden und der Sex wie er bisher war immer unbefriedigender wirkt, dann herrscht oft Stillstand.
Meine Ausführung ist bestimmt nicht abschliessend, aber ich denke da ist einiges dran und v.a. Punkt 2. und 4. wird man in der Praxis oft finden.
Ich hoffe ich konnte ein wenig helfen. Übrigens, viele der Frauen die ich im Laufe der Zeit mit diesem Problem kennen gelernt habe, waren sehr attraktiv und sympathisch und hatten keinen Grund zur Verzweiflung. Ihr solltet auch nicht Verletzt dadurch sein. Es liegt nicht an euch. Es liegt fast immer am Mann, wenn er mal nicht mehr will (sagt ihm das aber bloß nicht, sonst geht erst recht nichts mehr :mrgreen: ).
Wenn ich euch helfen konnte und ihr mehr Hilfe oder Einblicke in den Mann braucht, oder konkretere Hilfe wollt oder Fragen habt, meldet euch einfach. Kopf hoch! Das wird schon wieder. Männer sind nur etwas komplizierter und brauchen etwas länger für alles.