Hallo Angie
Als aller erstes, kannst du dich mit deinem Mann in diesem Thema ganz normal unterhalten? Denn damit hätte ich ja direkt bei seiner ersten Anwandlung dieser Art angefangen, woebei so wie du es schreibst, scheint er von euch beiden der dominante Part zu sein, während du dich aus Angst, Liebe, Harmomiebedürfnis(?) eher unterwürfig ihm gegenüber zeigst.
Du hast geschrieben, dass es erst seit "letzter Zeit" so ist, somit war er in den Jahren zuvor anscheinend anders. Ist denn irgend etwas vorgefallen, was zu einer derartigen Änderung bei ihm geführt hat?
Zu den ehelichen Pflichten, wenn es soetwas in der Art wirklich geben würde, dann wäre die eheliche Vergewaltigung keine Vergewaltigung, sondern lediglich die weibliche Pflicht sich ihren Ehegatten hinzugeben. Da dies in unserem Land jedoch Strafbar ist (und das zurecht!), erübrigt sich wohl sein Argument. Da ist er ein Jahrhundert zu spät auf diesen Erdball geboren worden oder lebt einfach nur im falschen Land. Sollte er dir also noch mal mit diesem Argument kommen solltest du ihn mal darauf hinweisen. Er wird dir wahrscheinlich erklären, dass man das nicht vergleichen kann und du ja auch Spaß an deiner ehelichen Pflicht hast. Wie soll er auch das Gegenteil annehmen, da du, wenn ich mich nicht verlesen habe, ihm deine Befriedigung vorspielst. Sollte er dir also so kommen, sag ihm direkt ins Gesicht, dass der Sex früher für dich erfüllend war, während derzeit dir eine Wand die gerade trocknet, mehr Befriedigung verschafft. Das sind harte Worte, aber so wie du dein Männchen da beschreibst, wirst du wohl kaum mit sanften Worten weit kommen. Schildere ihm doch mal, wie du dich dabei fühlst, wenn es ihm egal sein sollte, dann ist er ein Narzist.
Sein Argument, dass sein Vater ihm darüber aufgeklärt hat, wie das mit den ehelichen Pflichten aussieht, ist eine bequeme Ausrede seiner Seits. Hast du ihm schon mal erklärt, dass auch Väter irren können (sind schließlich alles Menschen, daher voller Fehler).
Noch etwas, du schreibst du hast vier Kinder. Ist dir schon mal in den Sinn gekommen, was du da deinen Kindern vorlebst? Glaube nicht, dass diese davon nichts mitbekommen, denn das tun sie. Kinder sind sehr sensibel und bekommen generell viel mehr mit als man als Erwachsener annimmt. Das kann langfristig dazu führen, dass eure Kinder das im erwachsenen Alter auch so sehen werden, und ich bezweifle das du das wirklich willst. Dein Mann stellt da ja ein gutes Beispiel dar, schließlich war sein Vater wohl genauso.
Du solltest für dich in ruhe überlegen wie du fortfahren willst. Entweder du machst das bis zu deinem Lebensende weiter und lebst deinen Kindern ein sehr bedenkliches Modell vor. Oder du lehnst dich endlich auf und weist deinen Mann in seine Schranken, in dem du erst einmal das Gespräch zu ihm suchst, ihm verdeutlichst, dass er dich nicht als Objekt sondern als Frau zu behandeln hat, oder du wirst dich von ihm trennen müssen.
Bei letzterem solltest du nicht deine vier Kinder als Grund vorschieben, um bei ihm zu bleiben, denn das wäre falsch.
Wenn er dich so liebt wie du ihn, wird er sein Fehlverhalten einsehen, und ansonsten ist er es auch nicht Wert.
Ich wünsche dir noch viel Glück um für dich einen Weg zu finden, um deine Gesamtsituation zu verbessern, denn das ist ja wirklich kein Zustand und es ist wirklich traurig, dass es Frauen gibt, die sich so etwas unter den Mantel der Liebe antun müssen.