Die unerträgliche Schwierigkeit des Nich-Sex-Habens
Hallo liebe Community,
wenn alles nicht so schaurig wäre, wäre es beinahe wieder zum Lachen. Da habe ich ein Problem, suche ein wenig, und finde Geschichten, die beinahe identisch mit meiner sind, als habe ich sie selber geschrieben. Der gleiche Ablauf, die gleichen Gedanken. Auch wenn dies hier eine 'Frauenseite' ist, vielleicht habt gerade ihr eine gute Idee.
Fakt ist, dass meine Frau keine Lust mehr auf Sex (mit mir) hat.
Wir haben uns vor etwa fünf Jahren kennen gelernt. Alles war schön, himmelblau und rosarot, wie das so ist. Nicht nur im Bett sondern auch in vielen anderen Bereichen des Lebens haben wir uns hervorragend verstanden. Respekt und Augenhöhe war uns wichtig. Dann, nach etwa einem Jahr, wurde sie schwanger. Und von jetzt auf gleich war zumindest eine Sache gestrichen.
Na ja, Hormonumstellung, das ist okay, da kann man als Mann auch mal zurück stecken. Ein-/zweimal gab es wenigstens ein 'Handy'.
Das Kind war dann da, mehr kam allerdings nicht.
Na ja, Hormonumstellung, dieses Mal rückwärts, da kann man als Mann auch mal zurück stecken. Der 'Handy' blieb mittlerweile auch aus.
Irgendwann lernte das Kind dann laufen. (Liebe Mädels, die das jetzt lesen und denken, dass Sex nicht das Einzige im Leben ist, ihr könnt euch nicht vorstellen, wie sich Abstinenz auf die Psyche auswirken kann.) Ja, ich bin irgendwann rumgelaufen wie ein Zombie. Auf der Arbeit konnte ich mich kaum noch konzentrieren, denn mann denkt immer nur an das Eine. Jedes Knie sorgt für erhöhten Speichelfluss. Ich habe damit begonnen, vermehrt Sport zu treiben, jeden Abend etwa eine Stunde. Dick war ich vorher schon nicht, aber ich stand (und stehe seitdem) in zweierlei Hinsicht 'im Saft'.
In der Zeit habe ich begonnen, sie vehement auf unser Problem hinzuweisen. Manche mögen denken, dass es unfair sei, ich bin mittlerweile eher der Meinung, dass es vergebens gewesen ist. Es hat nur marginal gewirkt. So habe ich ihr gesagt, dass ich sie liebe, dass alles andere so hervorragend funktioniert, dass wir allerdings doch über eine offenere Beziehung nachdenken sollten, was natürlich für beide Seiten gelte. Das Ergebnis war, dass wir danach einige Tage richtig Kniest hatten, aber wenigstens auch einige Male Sex mit dem Versprechen auf Besserung.
So lief das in der Folge alle 2-4 Monate Stress/Sex.
Das Kind lernte sprechen.
Das Kind ging in den Kindergarten.
Das Kind lernte Fahrrad fahren.
Aber nicht nur die Häufigkeit des Sex wurde weniger (4-5mal pro Jahr), auch die Qualität nahm immer mehr ab. Irgendwann stand sie nicht mehr auf Oralsex, erst aktiv, später passiv. Das Licht wurde ausgemacht (keine Kerze oder sonst etwas) und Vorspiel wurde Geschichte. Ich kann mir nicht vorstellen, dass noch weniger geht. (Falls ja, call Guinness!)
Nicht, dass man jetzt denkt, wir würden uns nicht verstehen. Es ist weiterhin so, dass die alltäglichen Dinge hervorragend laufen.
Bei unserer letzten 'Unterredung' sagte sie mir, es sei halt nicht spannend, sie kenne mich zu gut. Neue Dinge wären halt interessanter. Eigentlich finde ich, dass gerade diese Vertrautheit Grundlage für ein spannendes Sexleben ist, aber sie scheint es irgendwie anders zu sehen. Ich war geschockt und bedient. (Und nein, sie geht nicht fremd, dafür hat sie keine Zeit.)
Ich habe keine Lust mehr. Ich möchte auch niemanden dazu drängen, mit mir zu schlafen. Aber ich möchte auch nicht, dass man dem Anderen das Grundbedürfnis nach Sex ausschlägt, nicht über eine dermaßen langen Zeitraum. Obwohl ich die Vierzig gerade überschritten habe, möchte ich mit dem Thema nicht aufhören, bin mental und körperlich noch nicht so alt.
Ich finde neue Sachen immer interessant, genau wie sie es von sich behauptet.
Lange Rede, kurzer Sinn:
War jemand von euch in einer ähnlichen Situation? Ich habe wohl schon ähnliche Geschichten gehört, aber noch nie von einem Happy-End.
Danke für's Lesen, musste raus 
Tobbi73
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...nicht aufgeben sondern neue Wege gehen
Hallo Tobi, es ist noch nicht allzu lang her, da gab es dieses Problem in meiner Partnerschaft ebenfalls. Ich bin inzwischen 47, mein Partner 3 Jahre jünger. wir sind seit 9 Jahren ein Paar und wie das bei den meisten Pärchen so ist, die ersten Jahre sind noch leidenschaftlich und irgendwie wird man sich immer vertrauter und das ist das Problem...man kennt sich so gut und weiß genau wie der andere tickt. Unser Sex wurde immer vorhersehbarer und unspektakulärer. Ich seh das nun aus Frauensicht und ich kann dir nur den Tip geben... geht einfach mal neue Wege. ich glaube nicht das deine Frau glücklich mit der Situation ist. Ich persönlich hatte immer Probleme meine Wünsche vor meinem Partner offenzulegen. geh mit deiner Frau einkaufen...es gibt so tolle erotische Wäsche...Sex kann kann auch mal im Auto oder auf der Waldlichtung haben auf einer Decke nach einem Picknick. Oder in einem Hotel, oder in der Umkleidekabine im Kaufhaus. Schenk ihr hochhackige Stiefel oder Schuhe. Mach ihr klar das sie sie schönste und sexieste Frau ist die es gibt. Rasiere dich im Schritt...das finden viele Frauen sehr geil. Schenk ihr ein Buch mit erotischen Geschichten...mich törnt das z. B. total an. Ich kann dir wirklich nur den Rat geben nicht aufzugeben...und einfach neue Wege oder Inspirationen zuzulassen. Ich will keine Werbung für Drogen machen, aber nachdem ich mit meinem Partner einen Joint geraucht habe waren wir scharf wie lange nicht mehr aufeinander. Sag ihr das du Lust auf sie hast und fass sie an...verwöhne sie mit Oralsex. Geht ins Kino zusammen...nimm ihre Hand...streichel und küsse sie...auch das kann sehr geil sein. Inzwischen läuft es bei uns wieder viel besser. Das heist 2-3 mal in der Woche haben wir Sex...wir probieren Sexspielzeug, Gleitgel oder Massageöl aus. Ich hoffe du hast vielleicht die ein oder andere Inspiration bekommen ...ich wünsch euch Glück 
lg Iris
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Neue Wege
Liebe Iris,
danke für Deinen Beitrag. Neue Wege zu gehen, dass wäre auch mein Ansatz. Und Vertrautheit ist dafür die absolute Grundlage.
Ich kenne das Problem, dass man seine Wünsche und Vorlieben nicht so gerne preisgibt, was könnte der Andere denn von einem denken? Pfui! Na ja, zumindest habe ich es geschafft, ihr meine Phantasien näher zu bringen (ist nix Schlimmes, tut nicht weh und hat nichts mit Peitschen, Windeln oder Fell <was es so alles gibt, mein lieber Scholli...> zu tun, ist gaaaanz weit weg und recht 08/15).
Aber zurück zum Thema. Es ist bei meiner Frau wirklich schwierig. Ich bin davon überzeugt, dass ich mit feiner Wäsche bei ihr nicht landen könnte (auch wenn sie sie durchaus tragen könnte ohne lächerlich zu wirken). Sex an anderen Orten ist auch nicht so beliebt. Wir sind bisher nicht einmal auf der Couch gelandet, geschweige denn in der Umkleidekabine oder unter freiem Himmel. Und es liegt dabei nicht an mir, bin quasi für jeden Blödsinn zu haben.
Hohe Hacken/Stiefel hat sie auch, aber leider nicht für mich. Das ist für's gute Aussehen auf der Arbeit. Na ja, eigentlich alle Deine wirkich sehr guten Ideen (!) sind in meinem Fall nicht so Erfolg versprechend. Der Rasierer wird bei mir unterhalb des Nabels benutzt, allerdings vertrage ich das Kiffen nicht mehr (sehr zu meinem Leidwesen, früher war das immer toll). Spielzeug, oral, Massage, alles gute Dinge und teilweise auch probiert, aber nur Ablehnung erfahren und im Keim erstickt. Ich bin wirklich nicht prüde und habe auch so einige dolle Sachen gemacht, aber in dieser Beziehung muss ich zunächst einmal Entwicklungshilfe leisten.
Ich habe sie in einer kuscheligen Stunde gefragt, ob sie vielleicht mal Lust auf was Anderes hätte. Auf etwas, worauf SIE Lust hätte, was sie mal ausprobieren möchte. Die Antwort war: 'Ich bin da nicht so kreativ'. Soll ich das glauben? Kann mir sehr wohl vorstellen, dass sie echt keine Lust auf Experimente hat. Keinohrhase, das kennst Du, gell?
Aber ss geht mir in erster Linie gar nicht darum, den letzten Kick rauszuholen, das hast Du ja auch nicht gemeint. Ich möchte, dass sie auf ihre Kosten kommt, dass vielleicht dadurch unser Sexleben wieder in ein Gleichgewicht gerät.
Liebe Grüße
Tobbi
Schwester?
Tobbi, ich frage mich gerade, ob Deine Frau möglicherweise ein bislang verschollene Schwester hat... 
Mir kommen da viele Deiner Darstellungen doch sehr vertraut vor...
Ich bin, vermutlich aufgrund der unterschiedlichen Zeiträume, mittlerweile allerdings schon einen Schritt weiter und habe nach unzähligen Misserfolgen inzwischen jegliche Bemühungen um Intimität eingestellt.
Wenig überraschend hat das aber nicht etwa ein nachfragen, sondern rein gar nichts ausgelöst. Es wurde von meiner Frau einfach so hingenommen und auch nach Monaten nicht einmal hinterfragt.
Vermutlich wollte sie keine schlafenden Hunde wecken, Diskussionen vermeiden, oder war schlicht dankbar, endlich Ruhe zu haben.
Wie ich damit klar komme, war ja schließlich mein Problem und nicht ihres...
Kein Wunder, wenn man Sex mit Zitaten wie "es hinter sich bringen" oder sich wieder mal opfern, damit Ruhe ist" garniert...
Da hilft dann auch kein nachfragen nach den eigenen Vorlieben mehr, zu denen ich übrigens fast wortgenau die gleiche Antwort ("ich bin da nicht so kreativ") bekommen habe.
Ich fand die permanente Abweisung meiner vielfältigen Bemühungen irgendwann dann auch deutlich demütigender, als den eigentlichen Verzicht auf Sex selbst.
Früher oder später setzt da eine völlige Desillusionierung ein und man muss akzeptieren, dass da wohl nichts mehr umzubiegen ist.
Offenbar sind die sexuellen Bedürfnisse in Partnerschaften manchmal einfach zu unterschiedlich verteilt.
Willkommen im Club...
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Falls es dich beruhigt
Es ist kein reines Männerproblem. Kenne dein Problem sehr gut. Nur hat er keine Lust mehr seit 1,5 Jahren. Und nein ich bin nicht unansehnlich oder furchtbar Ich mag auch nicht mehr das Gejammer hören "die Frau entscheidet eh letztendlich ob was passiert oder nicht " Das klingt immer weinerlich, verzweifelt und Frauenhassend....Jap molokai (oder so) das geht an dich
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Ich habe deine Nachricht im thread von mrtraurig gelesen. Ich hatte ihm ja auch schon zu dem Thema geschrieben, das euch ja leider beide betrifft.
Ja, vielleicht solltest du es deiner Frau erzählen, was du tust, um euer Sexleben und damit auch eure Beziehung zu retten. Dass du nicht nur ein sexgeiler Bock bist, sondern dass du den Sex nicht mit irgendwem willst, sondern mit ihr. Dass du Nähe brauchst, dass du Bedürfnisse hast. So geht es auf Dauer nämlich nicht gut. Geburt und Hormone hin oder her. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Und danach musst du sie fragen. WILL sie überhaupt? Und wenn nein, warum nicht?
Nach der Geburt unseres zweiten Kindes habe ich mich sehr schwabbelig gefühlt. Mein Mann konnte mir tausendmal sagen, wie sexy er mich fand. Ich fühlte mich nicht so. Ich konnte den Sex nicht mehr genießen. Bloß Licht aus, bloß nicht am Bauch anfassen.... Was hab ich also gemacht? Sport, Muskeltraining. Weil ich es ändern wollte. Ein halbes Jahr später war alles wie vorher Wie gesagt, wo ein Wille, da auch ein Weg!
Deswegen auch mein Tipp an dich. Rede, und zwar schonungslos ehrlich. Sex gehört zu einer Beziehung dazu. Es sei denn beide Partner sind sich einig und wollen eine platonische Freundschaft. Und das möchtest du ja nicht. Irgendwann steigt die Unzufriedenheit und damit auch die Wut auf den Partner. Lass es nicht soweit kommen. Redet jetzt. Es wird sich nichts einrenken, nur weil man abwartet. Frag sie, warum sie nun Dinge nicht mehr mag, die ihr vorher praktiziert habt. Und sag ihr, dass es dir fehlt und dass es dich verletzt, wenn sie dich wegstößt. So lange du ihren ehrlichen Grund nicht kennst, wirst du nicht viel ändern können. Leider!
Ich drücke dir die Daumen!
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