Könnte länger und evt triggernd werden
Ich hatte vorher schon eine latente essstörung (immer wieder fressphasen die sich abwechselten mit diätphasen)
hatte aber schon jahrelang den plan 10kg abzunehmen und auf 48/49kg zu kommen.
Mein gedanke dabei war das ich ja dann auch wieder mehr essen könnte ohne das ich sofort dick bin.
Es war winter und ich war ziemlich angespannt weil im januar meine ausbildung begann. ich nahm mir vor bis dahin dünn zu sein.
Hab aber gegessen ohne ende.
ich aß in der mittagspause heimlich 5 cheesburger, oder 2 tafeln schokolade.
irgendwann sagte eine freundin im cafe ich hätte ein doppelkinn bekommen.
da beschloss ich bis zu meinem geburtstag in 40tagen 10 kg abzunehmen. Ich nahm mir vor nur noch obst und gemüse zu essen und zusätzlich hielt ich mich an eine grenze von 1000kcal.
ich hab ganz deutlich gemerkt, das es diesmal anders werden würde, das ich diesmal mein ziel erreichen würde, ohne ausrutscher.
ich führte buch, in dem der countdown runter lief.
nach 2 wochen baute ich wieder mageres eiweiß ein (hähnchenbrust, mozzarella, eiweiß vom ei etc.. aß natürlich nur lightprodukte)
iwann ließ ich das öl aus dem salat weg. ich wurde immer zwanghafter, hatte bestimmte reihenfolgen einzuhalten beim essen und trank vor jeder mahlzeit 2 liter tee.
dann kaufte ich mir ein fahrrad und machte kleine rad touren. ich fur 5 km zu einem laden und kaufte mir eine waage. ich hatte 4kg verloren. an meinem geburtstag stieg ich auf die waage, ich hatte 52kg! <zuviel natürlich ich wollte doch die 48..
meine beste freundin hatte 2 wochen nach mir geburtstag und ich beschloss bis dahin die 48 zu erreichen.
der speiseplan wurde halbiert, ich aß also nur noch 500kcal und fuhr jeden tag 10km mit dem rad, zusätzlich machte ich meine zwangsgymnastik jeden abend.
am geburtstag der freundin hatte ich 47,xx kg ich war stolz, hatte nun endlich mein ziel erreicht.
ich trank an diesem abend viel zu viel alkohol und dann verlor ich die kontrolle, aß das ganze buffet lehr, ging nachhause, da ich wusste das das essen sicher nicht drin bleiben würde, aß ich zu hause noch mehr und erbrach mich.
am nächsten morgen stieg ich auf die waage
49,xx
maßband sagte keine zunahme aber ich hatte solche angst.
ich beschloss das ich einen puffer brauche, also vorsorglich abzunehmen damit ich falls ich zunehme nicht über die magische 48kg komme.
zudem konnte ich ja nicht einfach mehr essen, wegen dem JOJOeffekt. also steigerte ich wöchentlich um 50kcal sprich 550, 600, 650 kcal
ich wurde richtig verrückt, zwanghaft, gestört, BESESSEN
ich hatte angst vor mir selbst, denn es machte mir spaß immer weiter die grenzen auszudehnen egal wie ich mich dabei fühle. ich war getrieben von mir selbst.
ich beschloss zu einer beratungstelle zu gehen, die mir schon früher einmal sehr geholfen hat (anorektische "phase" mit 12/13)
ich musste dort auf die waage stiegen und dachte noch "die werden mich ja auslachen, kommt die fette her und meint sie ist magersüchtig"
ich dachte ich hätte mittlerweile bestimmt über 50kg. ich aß ja so extrem viel, war so faul und überhaupt man SIEHT es doch.
ich wog mit 2 flaschen wasser intus knapp 43kg
Klinik.
Thera Abbruch.
Bulimie.
Zunahme.
Magersucht.
Bulimie.
Zunahme.
Ambulante Therapie.
1Glückliches jahr ohne rückfälle.
und heute sitz ich immer noch hier, und denke "wenn ich nur dünn wär.."
dabei gings mir nie SO beschissen wie in dieser zeit.
das essen ist das eine, aber wie man sich selbst teilweise psychisch und körperlich misshandelt das ist richtig richtig traurig!
und dann wundern über selbsthass? eine person die so zu mir gewesen wäre, wie soll ich die denn leiden können?!
man muss sich verzeihen und das ist nicht leicht.