Hallo meine Liebe!
Ja, Depressionen kenn ich zu gut.
Ich litt eine Zeit lang unter Manisch-Depressiven Phasen.
Ich wusste (aufgrund meines Soz.päd Studiums, innerhalb dieser Zeit) genau, dass es Depressionen waren.
Aber all mein theoretisches Wissen konnte mir nicht weiter helfen!!!!
Es entwickelte sich so akut, dass ich vermehrt Suizidgedanken hatte, meiner besten Freundin einen Abschiedsbrief schrieb und sie aus Bayern die Polizei informierte....diese stand dann eine Stunde später bei mir (damals in Kassel) vor der Tür.
Gott sei Dank war die Polizistin sehr kompetent und machte mir den Vorschlag, stationär, in eine Klinik zu gehen.
Ich packte sofort meine Sachen und fuhr mit ihnen mit.
Das war in der Situation das Beste, was ich hätte tun können. Es war zwar eine Auffangstation (Notlösung und das einzige was auf die Schnelle frei war!) und nicht das Passende für mich.
Ich litt ja auch an Bulimie.
Dort waren nur Alkis und Drogenabhängige und es war eine geschlossene Station.
Aber als ich dort das Elend sah; Leute, die Nachts fixiert und medikamentös vollgepumpt wurden, die keinen Halt, keinerlei Leben in sich trugen,... machten mir deutlich, dass ich eine Chance habe (im Gegensatz zu ihnen).
Sie hatten keinerlei Familie, waren leer, waren kaputt und von einem grausamen Leben gezeichnet...
Aber ich hatte so viel Kraft, Lebenswillen, Unterstützung durch meine Familie, Freunde und ich hatte mich noch nicht so sehr verloren, wie diese einsamen Seelen dort!
Also blieb ich über Nacht und entschied mich in eine Psychosomatische Klinik zu gehen...dort waren Essgestörte, Schmerzpatienten, Depressive etc.
Ein bunter Haufen an ganz tollen Persönlichkeiten-wirklich, in dieser Zeit sind Freundschaften entstanden, die bis heute anhalten!!!!
Und ich konnte diese Zeit sehr gut für mich nutzen und bekam viel Zuspruch. Die Mitpatienten beleuchteten das, was sie wirklich in mir sahen, was mir so lange verschlossen war.
Die Ärzte haben mir in den 6 Wochen nicht geholfen-es waren wohl eher die Patienten!!!!! ;-)
Ich möchte dir mit meiner kleinen Geschichte sagen, dass Depressionen ernst zu nehmen sind und dass sie heilbar sind-nur DU ALLEIN kannst dir nicht helfen, du musst dir helfen lassen, um dir letztendlich selbst helfen zu können :FOU:
Aber so ist es!
Und du schaffst das, denn das Leben hält vieles für dich bereit und wenn du tot bist, dann kannst du keinerlei Erfahrungen mehr machen und wenn du tot bist oder sterben willst, ist das ein Zeichen von Schwäche, von Aufgeben...
Du hast eine Menge Optionen, die tausendmal konstruktiver sind als sterben zu wollen! Das solltest du dir mal überlegen ;-)
Ich wollte schon so oft nicht mehr da sein...und jedes Mal kam mir der Gedanke, wenn ich tot bin, dann kann ich nicht mal mehr fühlen, teilhaben, etwas verändern und ich möchte so vieles veränmdern, erleben, möchte reisen, möchte Eiskaffees trinken :miam: mit den Wellen des Ozeans kämpfen, mir ein leckeres Desperados am Strand gönnen...ich möchte erleben, wie meine Nichten und mein Neffe heranwachsen, wie ich ihnen in Liebesdingen helfen kann...ich will heiraten!
ICH WILL DAS LEBEN und das solltest du dir auch sagen!!!!!
Das Leben ist nicht einfach, aber der Tod ist es und er ist nicht mehr...er hat keinerlei Optionen für dich- du bist einbfach nicht mehr da...nie nie wieder...
Deine Susi