Dauerblutung - "selbst behandeln"
Liebe Schwester,
eines vorweg: Wenn Du Beschwerden hast, bitte gehe zum Arzt. Dich NUR hier schlau zu machen, könnte Dich das Leben kosten. Und hätte mich
das Leben gekostet, doch von Anfang an:
Status:
- ich bin 52 Jahre alt
- Hormonstatus: post-menopause, d.h. von den Hormonen her sollte ich keine Regel mehr haben
- ich habe "Dauerblutungen", bei denen ich fast besser die Unterbrechungen zählen kann, als die Dauer
- ich habe sehr viele und teilweise grosse Myome (Myom = gutartiger Tumor in der Gebärmutter), die in der Gebärmuttermuskulatur
eingeschlossen sind
- die Gutartigkeit derselben wurde vom Labor geprüft
- meine Gebärmutter ist deutlich vergrössert
Ich bin insgesamt wohl von ca 10 Ärzten untersucht worden. Die deutliche Mehrheit rät zur Gebärmutterentfernung.
Aber nicht alle.
Das Wissen dieser Ärzte / der Medizin ist überraschend gering. Ich rechne es den Ärzten hoch an, dass sie offen aussprechen, was sie alles
nicht wirklich abschätzen können. Man weiss etwa bis heute nicht, wieso Myome gebildet werden .
Krankengeschichte:
Beginnend mit 2013 wurde meine Regel von mal zu mal stärker. Es wurde schleichend immer mehr Blut verloren als gebildet. Ohne mir dessen
bewusst zu werden, wurde ich immer schwächer und antriebsloser. 2014 war der Blutverlust pro Mentruation dann so gigantisch, dass ich
einen Arzt aufsuchte. Ich bekam verschiedene Hormone und Blutverdicker in allen Verianten. Es half nicht. Das Blut floss nicht nur wie aus
der Wasserleitung, ich verlor auch zahllose etwa Tischtennisball grosse Koagula (Blut- oder Hautklumpen)
Oktober 2014 erlitt ich im Zuge einer Menstruation einen nicht endenen Blutsturz, bis ich schliesslich in die Notaufnahme eines Spitals
gebracht wurde. Man nahm mich sofort auf, konnte die Blutung auch in stationärer Behandlung nicht stoppen.
Nach einigen Tagen war ich kaum mehr ansprechbar, und man verabreichte mir schliesslich Blutkonserven. Ich bin mir nicht sicher, ob ich es
sonst überlebt hätte. Schliesslich war ich wieder stabil genug, dass man ein Küretage durchführen konnte. (Eine Küretage entfernt die
Schleimhaut in der Gebärmutter, die blutet. Nach einer Küretage blutet man "nur", weil man verletzt ist. Die Schleimhaut ist jedoch weg
und kann nicht mehr bluten.)
Der Eingriff war also durchgeführt und nach ca 3 Wochen fühlte ich mich von der Kraft her wie neu geboren. Ich hatte viel Blut in den
Adern. Das zwar nicht meines war, doch meinen Körper endlich wieder prima versorgte.
Seither habe ich jedoch fast immer Blutungen, allerdings recht leicht. Zuweilen hier ein Tropfen, zuweilen wieder ein paar Tage nichts.
Ich habe wohl in den letzten 6 Monaten insgesamt weniger Blut verloren als vorher in einer Nacht. Meine Schleimhaut baut sich nach der
Küretage gar nicht oder nur mehr minimal auf, weil die Hormone dafür nicht oder kaum mehr in mir kreisen. Also kein Blutsturz mehr.
Ich selbst frage mich, wo mein Leiden geringer ist: Bei der schweren Operation "Gebärmutterentfernung" mit umfangreichen Dauerfolgenrisken
oder durch den Blutverlust und die Dauerbeschwerden Blutung. Letzteres tut wenigstens nicht besonders weh und im Zweifel ist die Natur
besser als ein Eingriff in diese. Wie ich den langsamen Blutverlust mit Medikamenten abfangen kann, weiss ich mittlerweile. Blutsturz
kommt seit 6 Monaten keiner mehr und ich habe nicht den Eindruck, dass sich das noch mal ändern wird.
Doch was tun, wenn die Blutungen wieder stärker werden? Das letzte mal hat die "starke" Phase 3 Wochen gedauert. Auch wenn ich stark
relativ ist und ich wenig Blut verliere, so summiert sich das. Ich helfe mir mit zwei trivialen Dingen, die Dir vielleicht auch helfen
können:
1)
frischer Kräutertee, der Frauenmantel enthält.
Frauenmantel ist ein altes Heilkraut, das beim Zusammenziehen der Gebärmutter (=blutungsstillend) hilft.
Der Tee lindert meine Beschwerden ca binnen 30-60 Minuten und es wirkt vielleicht 10-12 Stunden.
2)
Druck auf die Myome:
Durch die Bauchdecke durch kann ich etwas unterhalb vom Nabel harte, sensitive Stellen in der Gebärmutter tasten. Wird eine Blutung
stärker, so drücke ich mit dem Daumen fest drauf / hinein. Nur ich selbst kann erfühlen, was an Druck Sinn macht und was zu stark oder zu
schwach ist. Das aktiviert meine Gebärmutter. Es geht Gewebe ab, zuweilen krampft die Gebärmutter, wie wir es von den
Menstrationsbeschwerden wohl alle kennen.
Unter dem Strich hoffe ich, dass der Gewebeabgang die Gebärmutter wieder auf "normale" Groesse zurückbringt und die Myome mangels
Hormonversorung verkümmern. Den Butverlust kann ich durch Eisentabletten und Vitamin-D Präparate ausgleichen (auch hier meine Bitte: nicht
nur hier lesen und kaufen. Beide Präparate sind hochgiftig, wenn Du sie NICHT brauchst. Also vorher Blutbild machen lassen.)
Zur Zeit quäle ich mich seit rund 6 Monaten herum. Bisher sind meine Myome noch nicht kleiner geworden, - doch auch nicht gewachsen. Der
Blutverlust ist unhygienisch und schwächt mich. Die ganze Sache tut aber nicht besonders weh, halt gelegentlich Krämpfe, wie wir sie alle
kennen. Ich habe zudem ein Bäuchlein bekommen, das mir nicht sehr gefällt. Das Lästige ist, dass ich nicht weiss, ob sich meine
Beschwerden irgendwann aufhören werden.
Doch lohnt das eine schwere Operation "Gebärmutterentfernung", mit ganz starken Schmerzen, Bauchverletzung, wochenlanger
Bewegungseinschränkung und 4 Löchern im Bauch? Meine Antwort für meine Person lautet "nein". Zumindest bis jetzt.
Sollte Ihr Eure eigene Antwort suchen, - dann möge Euch mein Bericht dabei helfen.
Solltet Ihr eine Anregung für mich haben: Ich bitte darum.
Eure Kummerschwester