Hey ihr Lieben,
ich kämpfe schon seit ca. 1 Jahr mit meinem Körper. Ich bin 1,55 m groß und wiege 44 kg. Ich hab also noch Normalgewicht.
Ich strebe nach 38 kg. Ich weiss, dass es viel zu wenig ist aber ich hab mir in den Kopf gesetzt dass ich erst dann viel glücklicher wäre. Die Klamotten sehen an einem besser aus, wenn man schlanker ist und man bekommt viel mehr Komplimente und Aufmerksamkeit, je schlanker man ist. Alles was darüber ist, damit bin ich nicht wirklich zufrieden. Ich will es allen Menschen beweisen, denn wenn man schlanker ist, sieht man besser aus und man wird auch besser behandelt. Ich wurde oft mies behandelt und im Stich gelassen und man hat sich von mir entfernt oder sich für jemand anderes entschieden. Das sind denke ich mal die Hauptgründe dafür, warum ich das mache. Um mich selber aufzuwerten.
Ich habe mehrmals täglich Fressattacken und erbreche mich jedes Mal danach. Manchmal können es bis zu 4 Fressattacken pro Tag sein, wenn ich alleine bin. Ich wohne zusammen mit meinem Freund und er weiss nichts davon. Er weiss wohl, dass ich es früher mal getan habe aber er denkt, ich hätte damit aufgehört. Das liegt daran, dass ich über ein halbes Jahr lang wirklich damit aufgehört habe. Manchmal merke ich, dass ich beim kotzen auch wirklich meine "Sorgen" aus dem Leib kotze und danach geht es mir besser. Ich fühle mich besser, den ganzen Ballast und die ganzen Tränen weg zu kotzen...
Ich träume davon richtig richtig dünn zu sein (38 kg) und ich hab mir das eingeredet dass ich erst wirklich glücklich und zufrieden sein kann wenn ich das Ziel erreicht habe, denn wirklich ausgehungert möchte ich nicht aussehen, nur kurz davor. Ich wurde früher sehr gemein gemobbt und gehänselt wegen meinem Gewicht und ich möchte nie wieder so werden wie früher. Ich möchte das Gegenteil werden. Jetzt wiege ich ca. 44 kg auf einer Größe von 1, 55 m und noch vor 6 Jahren wog ich 64 kg. Seitdem ich soviel abgenommen habe, ist mein Selbstwertgefühl gestiegen durch die ganzen Komplimente und die Menschen zu sehen, die dicker sind und es nicht schaffen.
Außer den Fressattacken trinke ich nur Milch oder esse ein paar Äpfel. Mein Hals tut schon vom kotzen weh, aber die Zähne sind noch nicht angegriffen. Ich fühle mich jedes Mal richtig mies wenn ich auf die Waage steige und es hat sich nichts geändert. Ich werde richtig unglücklich wenn die Waage zB. 200 Gramm mehr anzeigt, dann ist der Tag für mich gelaufen.
Ist es bei euch auch so schlimm dass das Gewicht über eure Laune bestimmt?
Ich weiss, dass ich eine Essstörung habe aber habe ich NUR Bulimie oder auch Magersucht? Denn mager seh ich noch nicht aus, ich hasse es nur fettige Sachen zu essen oder Nahrungsmittel mit viel Kalorien. Wenn ich mal sowas gegessen hab, hab ich ein richtig schlechtes Gewissen und es verfolgt mich, bis ich irgendwie erfolgreich abgelenkt werde. Ich fühle mich danach mies und hab riesige Angst davor zu zunehmen. Meine ganzen Gedanken drehen sich täglich um's Essen und Gewicht und um die Hoffnung, dass die Waage am nächsten Morgen weniger anzeigt.
Eigentlich hab ich auch keine Lust damit aufzuhören, nur mit dem Kotzen vll weil es die Zähne angreift und mein Gesicht so aufgedunsen ist. Ich wollte ab heute mit dem Kotzen aufhören aber trotzdem weiterhin abnehmen.
Denkt ihr, dass ich für mich selber glücklicher werde wenn die 38 kg erreiche? Weil weniger möchte ich nicht, und mehr auch nicht. Es ist dieses verfluchte 38-er Ziel im Kopf, das ich nicht mehr weg bekomme... ich weiss zu 100% dass ich nicht weniger als 38 kg wiegen möchte weil das noch krasser wäre. Ist es für mich persönlich eine Lösung die 38er Grenze zu erreichen und dann das Gewicht zu halten? Denn ich sehe momentan nicht viel Sinn, einfach normal zu essen und mein momentanes Gewicht von 44 kg zu erhalten weil ich damit unglücklich bin... und von einer Therapie halte ich irgendwie nicht viel weil ich will doch nur auf die 38 und gut ist....
Was denkt ihr? Wie geht ihr damit um ohne Therapie? Was beschäftigt euch? Wie fühlt ihr euch jeden Tag?
Liebe Grüße,
lillymaus87