an0N_1245578499zDanke für die Info...
... , liebe Eispraline. Was dich betrifft, hatte ich das genau so verstanden. Leider geht es in meinem Falle nicht nur um eine Abweichung nach unten um 50 oder max. 100 kal -- sondern um wesentlich mehr :( hab ich ja schon geschrieben.. Aber du hast sicher recht; das schadet nur, klar.
Ich habe solche Ängste, dass ich weder genau zähle, geschweige denn aufschreibe, was genau ich am Tag esse u wieviel Kal. das genau entspricht, noch mich wiege. Beides würde mich extrem unter Druck setzen, es würde mich quasi triggern. Ich weiß, dass mich das Aufschreiben zu sehr 'zwingen' würde, in bestimmten Grenzen zu bleiben - da würde mein inneres Kind dann sagen 'nö, ich lass mich nich zwingen, jetzt ess ich einfach mehr'. Oder aber ich sähe am Abend, dass ich 30 oder 50 oder 80 oder egal wieviel mehr als die 1800 gegessen hätte, was in einem 'egal- jetzt ist eh egal' oder direkt im Erbrechen enden würde. Schließlich ist es ziemlich wahrscheinlich, dass meine kranke Stimme diese 1800-Grenze näher kommen sähe u sie sich deshalb durchsetzen würde (ich meine: durchsetzen gegenüber den anderen inneren Stimmen) und weit darunter bliebe.
Was das Wiegen anbetrifft, ist es noch schlimmer. Ich bin so mega froh, dass ich es geschafft habe, es zu lassen. Nun ist es aber ins Gegenteil verkehrt: ich habe eine tierische Angst, mich zu wiegen, weil ich weiß, dass ich mit der Zahl nicht klar käme, da ich ganz sicher schon zugenommen habe - egal wieviel: zugnommen zu haben, erträgt diese eine Seite in mir nicht - ich wills gar nicht wissen. Würde ich mich nun wiegen, sähe ich eine erhöhte Zahl und würde einen enormen, unwahrscheinlichen Druck spüren, wieder rückwärts zu gehen, und bestimmt auch solange keine Ruhe geben, bis ich wieder gefährlich tief u dadurch im Alltag zu nichts mehr fähig wäre.
So, das macht diese ganze 'iss-jetzt-mind-3-Wochen-lang-1800-kal'-Sache echt schwierig, um nicht zu sagen unmöglich. Ich halte mich also an die mir erlaubten Lebensmittel (was nicht viele sind, leider, kann ich an einer Hand abzählen), erlaube mir aber quantitatif doppelt so viel wie zu meinen schlimmsten Hungerzeiten (und da war meine Angstgrenze 900 oder 800 oder 999 kal - Hauptsache unter 1000; ich weiß, krank), zumindest so ungefähr. Ich schalte quasi die Zählinstanz bewusst aus u komischerweise klappt das auch.
Ok, leider aber eben nicht perfekt - denn an ganz schlechten Tagen mit viel Spannung und Konflikt reduziere ich viel zu viel, das weiß ich auch. Ach es ist so schwer, so schwer so schwer.... Dennoch will und muss ich es schaffen. Ich bin kurz vor der Frühpensionierung; ich habe Kinder, für die ich momentan unendlich viel kämpfe. Aber vor allem: Ich will schlicht u einfach leben. Und das ist nicht mehr sichergestellt, wenn ich wieder in Richtung eines 15er BMIs gehe, das weiß ich selbst..., denn stoppen könnte ich nur schwer....
Witzig übrigens - ich merke immer wieder, dass - wenn ich diese Gedanken einmal verschriftliche (hier oder zu einem Freund per mail) -, sie mir klarer werden, aber auch der Schrecken vor diesen paradoxen, irrationalen, vollkommen verrückten Gedankengängen und somit die krankhafte, zwanghafte Seite dieses Ich-Anteils ebenfalls umso klarer zu Tage tritt.
Aber zum Schluss noch ein kurzer Gedanke. Das habe ich schon in einem anderen thread geschrieben: ich versuche, diesen Ich-Anteil nicht zu verteufeln oder wie einen Feind zu bekämpfen. Ich versuche, ihm seinen Platz in meinem Ich, den er einfach noch nicht aufgaben will/kann, durchaus zuzugestehen. Ich habe erkannt, dass das sehr viel Druck rausnimmt u sich die Symptome andernfalls noch viel schlimmer zeigen. Das ist wahr, das könnt ihr mir glauben.