Der BMI ist zunehmend obsolet
Der BMI ist eine sehr relative Sache, da er nicht die Zusammensetzung des Körpers berücksichtigt. Der Anteil an Körperfett bzw. fettfreier (Muskel-)Masse fließt nicht in die Ermittlung des BMI-Wertes ein.
Man bedient sich in der Regel solcher "Normen" um Aussagen über den Gesundheitszustand bzw. das Krankheitsrisiko eines Menschen machen zu können.
Medizinisch gesehen noch viel unvorteilhafter ist, dass der BMI das Fettverteilungsmuster des einzelnen nicht erfasst, also ob man z.B. eher Fett am Bauch, am Po, den Oberschenlen usw. hat.
Gerade im Bezug auf das kardio-vaskuläre Risiko eines Menschen ist der Fettverteilungstyp ein guter Prädiktionswert für kardio-vaskuläre Ereignisse, d.h. man kann anhand der Fettverteilung des Menschen sehen, inwiefern er gefährdet ist, Bluthochdruck, einen Herzinfarkt, einen Schlganfall etc. zu erleiden.
Ein genauerer Wert ist hier die sogenannte "waist-to-hip-ratio", kurz "WHR". Hier werden die Umfänge von Taille und Hüfte in Relation gesetzt. So lässt sich eine Aussage treffen, wo die Fettdepots bevorzugt liegen. Bei Männern soll der Quotient nicht größer als eins sein, bei Frauen nicht größer als 0,85.
Ein erhöhtes Risiko eine Erkrankung des Herz-Kreislauf-Systems zu bekommen ist v.a. dann gegeben, wenn der "viszerale/abdominelle Verteilungsyp" vorliegt, d.h. wenn die Fettdepots hauptsächlich im Bauchraum angesiedelt sind. Das abdominelle Fett ist hormonell aktiv und produziert auch selbst viel freie Fettsäuren, die dann in anderen Organen weiterverstoffwechselt werden. Es ändert sich die Konstellation der Blutfette usw. Studien haben gezeigt, dass v.a. das "böse" LDL-Cholesterin steigt und das "gute" HDL-Cholesterin sinkt, welchem man eine gefäßschützende Wirkung zuschreibt.
Das Risiko Artherosklerose ( Gefäßkalk ) zu bekommen steigt, konsekutiv das Risiko von Bluthochdruck, Herzinfarkt, Schlaganfall, Diabetes mellitus uvm.