(Klasse! Kommt noch besser! Muss diesen Beitrag zum zweiten Mal schreiben, weil ich ausversehen die Seite geschlossen habe...)
Hallo ihr Lieben,
ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll, ich sitze vor meinem Laptop und heule, eigentlich wollte ich raus gehen spazieren, obwohl ich Latein lernen sollte. Wie immer mache ich gar nichts! :cry:
Das wird jetzt vermutlich voll lang... tut mir leid...
Ich habe hier schonmal was geschrieben, vielleicht kennt mich ja irgendwer... es ist bei mir im Moment alles einfach schlecht. Ich habe seit einem Jahr mit einer Essstörung zu kämpfen (MS und Bulimie), die letztes Jahr in den Herbstferien mit einer einfachen Diät und Joggen angefangen hat. Wie das so ist... Dieses Jahr im Juni bin ich mehr auf Drängen meiner Eltern in eine Klinik gegangen und kam nach 9 Wochen auch vorerst total motiviert zurück. Pünktlich zum Schulanfang, und die ersten Wochen gings auch ganz gut. Bis dann der erste Rückfall kam (habe damals auch hier geschrieben...), bald der zweite, der dritte, bis es sich immer mehr verselbständigte und inzwischen wieder so schlimm wie vor der Klinik war (ist?), mehrmals täglich. Die Schule hat mich zudem plötzlich auch überfordert. Ich gehe eigentlich in die 11. Klasse, wir haben viele neue Lehrer, vorallem in den Sprachen in denen ich immer so gut war. Plötzlich hatte ich da Probleme bzw merkte, dass es nicht mehr so einfach ist, in anderen Fächern fühlte ich mich unter Druck gesetzt. Ich war zb noch nie jemand der sich viel im Unterricht beteiligt, dieses Jahr habe ich es dann wirklich versucht zu ändern und dann kam von einer Lehrerin nur "XXX, da musst du dich aber noch mehr anstrengen.". Das zieht so runter. Dann die ganzen Lehrer, die meinen, dass es mir ja jetzt so viel besser geht, weil ich zugenommen habe. Meine ambulante Therapie einmal die Woche brachte mir gar nichts.
Dann fing das ganze folgende Übel an... als ich an einem Tag die letzten beiden Stunden Sport geschwänzt habe (Tanzen, was auch schlimm ist, weil ich einfach keine Choreographien tanzen kann, ich hab kein Gefühl dafür... es würde vielleicht Spaß machen wenn man mir nicht die ganze Zeit das Gefühl geben würde, nichts auf die Reihe zu kriegen! Aber darum geht es ja, Leistung, Noten, Punkte!), weil ich beschäftigt war zu k***** und mich beschissen gefühlt habe. Den nächsten Tag bin ich auch zuhause geblieben, es wurde nicht besser, wieder FA. Also war ich dann wieder zuhause usw... nach ewigen hin und her hab ich mit meinen Eltern also beschlossen erstmal aus der Schule auszusteigen und was soziales zu machen. Meine Therapeutin hat mich dazu bringen können, und ich halte es auch für sinnvoller, lieber wieder in die Klinik zu gehen (nächsten Montag gehts los), weil ich offensichtlich noch Therapiebedarf habe und es zuhause so nicht mehr hinkriege. Ich bin so ein Versager!
Nicht nur, dass mir immer mehr bewusst wird, dass mein Klinikaufenthalt im Sommer nichts / kaum was gebracht hat, weil ich in den Therapien kaum was gesagt hab, nie meine Ängste vorm Zunehmen zb mitgeteilt hab, weil ich nicht aufmüpfig sein wollte... keinen Ärger machen wollte und nur rumgelogen habe (am Ende den Essplan nicht mehr eingehalten, ständig draußen gewesen...), nein, jetzt versaue ich mir auch die Schule! Wenn ich wieder komme werde ich zum 2. Halbjahr statt in die 11., in die ich eigentlich gehe, in die 10. gehen und nächstes Jahr die 11. nochmal beginnen. Ich habe meine Klasse verloren, die ich eigentlich mochte, meine gewohnten Lehrer... ich kenne aus den unteren Stufen niemanden! Ich bin ein Loser! Ich wollte nie, nie, nie wiederholen :cry: Ich fühle mich unnütz, unproduktiv, ich sitze nur zuhause und warte darauf in die Klinik zu gehen... und dort bin ich genauso unproduktiv! Andere gehen in die Schule, lernen, machen was aus sich... was mache ich?! Nichts! Und das wird noch bis zum Februar so weitergehen. Ich kann mich nichtmal dazu aufraffen zuhause zu lernen... ich habe kaum Motivation. Ich will Latein lernen, und alles was ich mache ist mir eine lächerliche Übersetzung ansehen und ein Verb konjugieren.
Und ich zweifle auch immer mehr daran, ob ich überhaupt in eine Klinik muss. Schließlich bin ich nicht mehr so untergewichtig wie letztes Mal. Bin knapp unterm NG. Und ich habe auch seit 5 Tagen nicht mehr gek*****! Ich weiß eigentlich irgendwo, dass es Unsinn ist und ich nicht plötzlich geheilt bin, aber wenn ich nicht gerade über der Toilette hänge oder mit den Magenkrämpfen danach im Bett liege, fühle ich mich nicht mehr krank... dann bin ich nur noch die faule Kuh, die nichts auf die Reihe kriegt.
Das nächste Problem! Meine beste Freundin... ich weiß nicht mehr weiter! Sie ist auch essgestört, und bei ihr spitzt sich gerade einfach alles zu. Sie hat auch MS und B, etwas länger als ich, ich habe damals immer auf sie eingeredet... und bin selbst rein gerutscht. Sie wird gerade wieder immer und immer dünner, es ist erschreckend, sie hat mir selbst gesagt wie schlecht es ihr geht. Bei mir haben meine Eltern eingegriffen... ihr hilft niemand! Ihre Mutter kann damit gar nicht umgehen und macht nur Druck, dass sie sie zwangseinweisen will wenn sie es bis Dezember nicht in den Griff bekommen hat (Haha), was auch nur eine leere Drohung ist. Niemand hilft ihr. Ich rede die ganze Zeit auf sie ein, aber letztendlich liegt es an ihr... und es tut mir so weh das mit anzusehen. Jetzt gehe ich in die Klinik und ihr wird immer noch nicht geholfen. Ich kann einfach nicht an mich denken... ich bin nicht so wertvoll... ich will, dass es ihr wieder besser geht. Ach... ich weiß auch nicht mehr. Ich fühle mich schlecht, weil ich seit 5 Tagen symptomfrei bin, und in eine Klinik gehe... als würde ich ein riesen Drama um nichts machen. Sie kriegt das mit der Schule noch hin... sowieso ist sie da um Längen besser als ich. Eigentlich überall. Gott, ich fühle mich so... wertlos. Wie Abschaum.
Das ist mein Gedankenwirrwarr... tat gut das alles mal aufzuschreiben. Wenn sich das jemand durchgelesen hat... Dankeschön :-(