Hallo,
das ist mal ein schöner Start ins neue Jahr..
Gut, ich fange mal von ganz vorne an: Ich bin 17 Jahre alt und seit 2,5 Jahren depressiv und Borderlinerin (war vom 09.08-15.09.2010 in der Klinik).
Ich bin seit ich denken kann, kaum mit anderen Kindern klar gekommen - was laut den damaligen Ärzten und Psychologen dran lag, dass ich überdurchschnittlich intelligent und ich absolut unterfordert gewesen sei. Deshalb habe ich auch als Kind kaum Freunde gehabt und wurde ausgeschlossen, weil ich mich in einer sozialen Gruppe nicht vernünftig verhalten konnte und auch mal aggressiv wurde. Leider wurde ich so stark ausgegrenzt und gemobbt, dass ich nach der 5. Klasse die Schule gewechselt habe. Es war ein holpriger Anfang, aber ich konnte mich mehr oder minder in die Gruppe einfügen und hatte über die Jahre nur (für mich relativ) wenige Konflikte.
Bis zum Sommer 2009 war auch alles in Ordnung. Das Einzige was mich störte, war, dass ich durch die Pubertät zu einem kleinen Pummelchen wurde, weil ich als Kind immer essen konnte und nichts zugelegt habe (tja, als Kind habe ich auch viel Sport gemacht und irgendwann aufgehört!). Ich weiß nicht, wie groß ich da war, aber ich schätze mal um die 1,66m und ca. 62kg schwer. Aber ich habe nie groß Probleme damit gehabt, bis zu diesem Sommer halt und da war ich mit einer ehemaligen Klassenkameradin im Urlaub und da wurde ich bis auf das Übelste ausgelacht und fertiggemacht, dass ich teilweise nur noch geweint habe...Nach dem Urlaub fing dieses besagte Mädchen an, mich in der Klasse weiterhin fertig zu machen, sodass sich "Freunde" von mir abwandten. Dann trennten sich Ende Januar 2010 meine Eltern und ich hatte einen Freund, der sich kaum für mich interessierte und mich als "krank in der Birne" betitelte. Nun war der Grundstein für die Depression gelegt...Ich nahm ab und merkte, dass ich plötzlich gut bei Jungs ankam und fühlte mich gut. mein Ziel war es, auf 50kg zu kommen, aber blieb bei ca. 55kg stehen und es wollte einfach nicht weniger werden. Aber das war zu dem Zeitpunkt noch Nebensache. Ich fing mich an zu ritzen und kam dann im Sommer 2010 endgültig in die Klinik, weil ich nur noch an Selbstmord dachte (Freunde hatte ich so gut wie keine mehr, meine "beste" Freundin damals, wandte sich immer von mir ab, wann sie wollte, kam zurück und hasste mich plötzlich wieder!).
Die Klinik ist nur ein Anstoß, was an seinem Leben zu ändern und keine komplette Änderung. Während der Zeit entschied ich mich, die Schule erneut zu wechseln.
Nun ja, da ich kaum gute Erfahrungen mit Menschen im Laufe meines ganzen Lebens machen konnte, habe ich nie den Drang gehabt, dort Freunde zu finden. Ich ging hin und kam wieder zurück. Trotzdem fand ich ein paar liebe Leute da.
Seit Oktober 2010 bin ich einer normalen Psychotherapie, die mir eigentlich gut tut. Allerdings fühle ich mich öfters überhaupt nicht ernst genommen von ihr, weil sie der Meinung ist, ich steigere mich in alles ziemlich hineinen, deshalb will ich gar nicht über meine momentanen Probleme mehr mit ihr reden. Das Problem ist schlicht: Alle Menschen um mich herum sind der Meinung, es ginge mir besser und keiner akzeptiert wirklich, dass es mir grade gar nicht gut geht.
Nun zum Problem mit dem Essen:
Ich habe nach meiner Diät versucht immer mehr abzunehmen und irgendwann akzeptiert, dass es nicht geht und mich normal ernährt... Plötzlich hab ich wieder einen depressiven Schub bekommen und mich nach dem Abendessen (wenn keiner zuhause war) erbrochen, sogar mehrmals. Ich gehe jeden Tag exzessiv zum Sport und trainiere bis zum knappen Zusammenbruch. Ich esse fast nichts und will endlich dünner sein, in der Hoffnung, mal so viel Anerkennung wie andere Menschen zu bekommen und nicht immer ein Außenseiter zu sein und mal was zu leisten. Wenn ich ans Zunehmen denke, kriege ich starke Magenkrämpfe und habe das Gefühl erbrechen zu müssen. Ich habe das Gefühl am Anfang einer Essstörung zu stehen, aber ich kann meinen Schmerz grade nicht anders ausdrücken und bei meiner Therapeutin will ich gar nicht erst mit dem Thema anfangen, weil ich mich ja in alles hineinsteiger - aber keiner will hören, dass es mir schlecht geht !
Ich bin wirklich absolut verzweifelt :-/