Habe selbst vor Jahren ein Auslandsjahr gemacht,
und kann dir sagen, dass sowas mit einer Essstörung meistens in die Hose geht.
Wie zeigt sich deine Essstörung? Also was machst du, bzw. was machst du nicht? Und was willst du in Amerika machen, machst du ein High School Year, oder Aupair, oder doch ganz was anderes?
Ich kann nur sagen, dass ein ATJ sehr anstrengend sein kann, vor allem der Anfang ist echt hart, wenn man keine Freunde und keine Familie um sich hat. Wenn man alle erst kennenlernen, bzw. finden muss. Das macht schon Leuten zu schaffen, die keine psychischen Probleme haben, und denen es total gut geht.
Ich habe in den letzten Jahren seit meinem ATJ mit, ich glaube es waren 3 - 4 ATS geschrieben die auch eine Essstörung hatten. Von denen haben alle abgebrochen, bzw. mussten abbrechen, weil es rauskam, bzw. sie es psychisch nicht mehr geschafft haben.
Denen wurde vor ihrem Jahr auch geraten, es nicht zu machen, da es einfach sehr hart wird. Jedoch wollten sie es umbedingt, da sie alle glaubten, dass es ihnen sicher helfen wird, und sie so weitermachen können, wie zuhause. Das es meist nicht so ist, glaubt niemand. Es gibt zwar welche die ihre ES im Jahr besiegen, nur sind die schon vorher auf einem guten Weg, oder waren nie so stark drinnen. Die anderen, haben dann meist große Probleme, bei ihnen wird es viel schlimmer, und nicht besser.
Wohnst du bei einer Gastfamilie oder bist du alleine wo untergebracht? Falls du bei einer Gastfamilie wohnst, wirst du es schwer haben deine ES zu verstecken, je nachdem was du genau machst. Von den meisten ATS höre ich, dass es gemeinsames Essen gibt, und das nicht gerade wenig. ATS nehmen in den USA so gut wie immer zu, meist 10 - 15 kg. Dort wird dir das Essen vor die Nase gestellt, und das wird gegessen, Essen übrig lassen ist sehr unhöflich, und falls du sehr wenig isst, bzw. danach immer ins Bad verschwindest, wird deine Gastfamilie sicher die Organisation informieren, und die werden dem ganzen dann auf den Grund gehen. Dort sind immer alle Türen offen, die merken da schneller wenn was nicht stimmt.
Falls die Orga das mitbekommt, werden sie dich sehr schnell heimschicken, oder dir eine Therapie aufzwingen, falls du bleiben willst. Du würdest bei einer Heimreise kein Geld zurückbekommen, und müsstest den neuen Rückflug extra zahlen. Es gibt sicher nicht viele Gastfamilien die jemanden bei sich haben will, der krank ist. Für sie ist es schon schwer genug jemand fremdes aufzunehmen, der die Sprache nicht kann, wenn er dann noch Krankheiten hat, sagen viele sofort Nein, da ihnen die Verantwortung zu groß ist.
Wenn du alleine wohnst, und dort nur arbeiten gehst, wird das mit dem Essen leichter, da du das selber bestimmen kannst. Dann fällt es wahrscheinlich auch niemanden auf, aber ob du psychisch damit klar kommst ist auch hier die andere Frage.
Ich würde mir das ganz gut überlegen, denn es kann mehr kaputt machen als es repariert, vor allem wenn du noch nicht damit angefangen hast. Im Auslandsjahr hat man am Anfang so viel zu tun, es ist echt verdammt hart, und da hat man keine Zeit um sich auch noch über eine ES gedanken zu machen. Das kann dort dann recht schnell gefährlich werden und alles kaputt machen.
Aber ja, du musst das selber wissen, da du wsl schon alles bezahlt hast. Ich rate eher davon ab, da so ein Jahr eine große psychische Belastung darstellt, und es die ES meist nur noch verschlimmert, als sie zu bekämpfen.