Guten Tag und Dank an alle, die aus Neugier, Hilfsbereitschaft, Mitgefühl etc. ernsthaft meinen Beitrag lesen <:)
Ich war immer ein sehr dünnes Kind. Ich habe nie zuviel gewogen, wirklich ganz und gar nicht und deswegen ist es so übertraurig, dass ich eines Tages dachte ich als Person und Charakter wäre der Welt nicht genug. Ich hatte und habe immer meine lieben Freundinnen um mich und meine Eltern lieben mich (wenn auch viel zwischen mir und meiner Mutter kaputt ging durch die Krankheit. Vorher war das nicht so!). Mit ungefähr sechzehn Jahren bekam ich Komplexe bezüglich meines Aussehens und trug zum Beispiel im Sommer bei 38C ausschliesslich lange Jeans und am besten noch eine Windjacke. Ich kompensierte Druck in der Schule (denn ich war auch trotz Nachhilfe eine absolute Niete in Mathe) und den Stress, den ich mir selber mit der Idee, für diese Welt nicht schön genug zu sein, machte, mit Sport und absoluter Gewichts-/Nahrungskontrolle. Positives Feedback absolut oberflächlicher Menschen, die mich heute so garnicht mehr reizen würden, motivierte mich noch mehr diesen Dummfug zu betreiben und immer dünner zu werden. Leider rutschte ich mit 17 Jahren, um die Weihnachtszeit herum, in die Bulimie... Ich hatte wirklich auffälliges Untergewicht und von da an ging alles kaputt. Ich war über alle Maßen traurig, dass meine Mutter sich scheinbar nicht darum scherte, sondern mich einfach nur noch tagein tagaus vermeintlich hasste. Ich beschäftigte mich einfach nur noch mit dem Essen und der entsprechenden Retour. Meine Mutter wusste von Alledem, doch nie wurde mir Hilfe angeboten :( Weshalb ihr das so egal war kann mir hier ja leider auch keiner beantworten... Ich zog jedenfalls nach dem Abi so schnell wie möglich von zuhause aus, obwohl ich kaum zwei Monate zuvor noch meinen jetzigen Freund kennenlernte, der nun 100km weit weg wohnt (Da er aber auf Montage muss und wir jeden seiner freien Tage gemeinsam nutzen ist das nicht so schlimm). Tja, ich zog aus mit der Überzeugung, wenn ich von dort weg bin wird alles besser. Ich zog also in die Hauptstadt und begann mein FSJ. Ich war zwei Monate lang 'clean'. Doch nun zu meiner aktuellen Situation: Ich wohne jetzt ein halbes Jahr hier, meine besten Freunde wohnen noch in meinem Geburtsort, mein Freund ist alle zwei/drei Wochen mal da, meine Arbeitszeiten sind indiskutabel (ich komme nachhause und muss eigentlich gleich wieder ins Bett) und es geht mit mir und meiner Krankheit bergauf und berggab. Ich schaffe es mal eine Woche nicht zuviel Sport zu machen und zu wenig zu essen und erbreche nichts davon und dann kommt wieder ein paar Tage lang die Hölle undd ich gebe jeden Tag mein hart erarbeitetes Geld für meine Sucht aus, schlafe dadurch zu wenig, sehe folglich furchtbar aus, will niemanden sehen und fühle mich meinem Freund gegenüber (der nichts davon weiß) total schuldig. Das Geld könnte man so schön für Unternehmungen nutzen!!! Ich wollte mich anfangs um eine Selbsthilfegruppe kümmern, aber ich fand nur kostenpflichtige im Internet :( Lange Rede (wie gut es tut sich das mal von der Seele zu schreiben :D), kurzer Sinn: Ich muss wissen wo ich hier in Berlin Selbsthilfegruppen finde, in denen man sich aufgehoben fühlen darf <:) Ich suche einfach Hilfe und Menschen, denen es ähnlich ergeht/erging. Ich brauche jemanden zum offenen Reden... Ich gebe mir verdammte Mühe, aber ich fühle mich damit auch so unendlich allein. Ich brauche jemanden, der mir Mut macht und meine Fragen beantwortet und mich nicht verurteilt. Vorab danke ich allen Antwortern und möchte nochmal betonen, dass es mir sehr ernst ist und ich auch das Forum hier ernst nehme, da ich schon weissgott wie lange hier Beitrag um Beitrag zu diesem Thema lese. Ich hoffe ich bin hier richtig. Bitte, wer möchte soll mir eine persönliche Nachricht schreiben und wer Ideen, Hinweise oder Erfahrungen hat, soll sich nicht scheuen hier direkt drunter zu antworten :)! Danke!