Hallo,
ich weiß gar nicht genau, wie ich anfangen soll.
Zu allererst sollte ich vielleicht sagen, dass auch ich seit meinem 14 Lebensjahr (also seit knapp 6 Jahren) Essstörungen habe (mit Auf und Abs). Aber nun soll es nicht um mich gehen, sondern wie der Titel schon sagt um meine kleine Schwester. Sie wird im August 14 Jahre alt.
Ich war heute sehr schockiert, als sie am Abend in Tränen ausgebrochen ist. Sie war so verzweifelt, weil sie sich dick fühlt. (Das stimmt absolut nicht! Sie ist ein schlankes Mädchen, dass für ihr Alter körperlich schon Recht weit ist. Sie ist im Normalgewicht. Ich verzichte an dieser Stelle bewusst auf genauere Gewichtsangaben!)
Ich kann ihre Verzweiflung natürlich sehr gut nachvollziehen.
Und genau das ist es, was mir so viel Angst macht!
Bei mir hat es ähnlich angefangen....
Ich habe sie dann getröstet und mit ihr geredet...
Anfangs hat sie nur geweint, wurde dann aber immer offener und hat mir viel erzählt. Unter anderem, dass sie schon einige Diäten gemacht hat und schon mehrmals erfolglos (auch mithilfe von Sport) versucht hat abzunehmen. Sie achtet sehr auf ihre Ernährung, lässt auch Mahlzeiten komplett aus usw. ...
Leider vergleicht sie sich zu stark mit gleichaltrigen Mädchen, die von Natur aus sehr dünn und groß sind.
Anschließend hat sie dann auffällig viel gegessen und alles kommentiert .... Ich weiß nicht, ob ich durch meine persönlichen Erfahrungen jetzt zu viel hineininterpretiere und mir zu viele Gedanken mache. .... Aber genau dieses Verhalten finde ich auch sehr verdächtig... Es hat auf mich so gewirkt als würde sie beweisen wollen, dass bei mit ihrem Essverhalten alles in Ordnung ist.
Dieses Thema ist für mich natürlich sehr heikel...
Und mir ist auch bewusst, dass ich nicht die beste Ansprechpartnerin für meine Schwester bin in dieser Situation (denn sie hat ja meinen Essstörungsverlauf mitbekommen).
Die einzige Hoffnung, die ich jetzt habe ist, dass sie sich vornimmt mir niemals nachzueifern und ich eine Art Abschreckungsfunktion übernehme... wobei ich daran nicht wirklich glaube... Denn auch bei mir hat das in keiner Hinsicht gewirkt. Meine Mutter hat nämlich seit mehr als 20 Jahren Bulimie, wovon sowohl ich als auch sie wissen.
Ich fühle mich nun absolut hilflos. Es wäre das Schlimmste für mich mit ansehen zu müssen, wie sie in eine Essstörung rutscht.
Ich wäre dankbar über Meinungen von euch! Vielleicht ist jemand in einer ähnlichen Situation... Wie würdet ihr an meiner Stelle handeln?
Schon einmal vielen Dank im Voraus!
LG