hallo ihr ( ich habe den beitrag jetzt fertig geschrieben und gemerkt er ist ziemlich lang geworden, also ich bin niemandem böse wenn er jetzt schon aussteigt. :) )
ich bin 17, hatte oder habe ( ich hoffe auf jedenfall es kommt nicht mehr) bulimie.das hat vor 2 jahren angefangen. erst habe ich eine zeitlang nur sehr wenig gegessen. das war natürlich nicht lang auszuhalten ( ich betreibe leistungssport) und so habe ich als ich wieder zugenommen habe angefangen zu erbrechen. als kleines kind war ich immer etwas übergewichtig, und erst durch übermäßig viel sport wie ich ihn jetzt betreibe bin ich relativ schlank geworden ( 174 cm und 68 kg). auf jedenfall habe ich relativ lang sehr regelmäßig erbrochen. ich wusste zwar dass ich eine essstörung habe, aber ich fand es nicht so extrem, ich konnte es wenn ich beispielsweise mal nicht zuhause war auch eine woche ohne erbrechen aushalten. auf jeden fall hörte das ganze schlagartig auf als ich letztes jahr mit meinem freund zusammengekommen bin. er ist ein total lieber und verständnisvoller mensch, und wahrscheinlich der einzige dem ich mich vollends öffnen kann und der mich liebt wie ich bin mit allen meinen eigenschaften und meiner nicht perfekten figur..
ich habe die ständige nähe ( er ist auch ein sehr liebesbedürftiger mensch) nicht ausgehalten und nach einem halben jahr mit ihm schluss gemacht. danach bin ich ziemlich abgerutscht, wobei ich mir eigentlich dachte ich wäre total zufrieden und glücklich wo ich doch endlich meine ruhe hatte...
ich war jedes wochenende betrunken, verknallte mich in ein richtiges ... der mich nur ausgenutzt hat ( ok ich gebe zu ich war dumm und ständig betrunken genug mich ausnutzen zu lassen). ich war irgendwie abhängig von diesem typen.. der zudem damals noch mit seiner freundin zusammen war... ich fing wieder an zu erbrechen, extremer als früher. bis zu 10 mal am tag...
ich erzählte das meinen besten freundinnen... ich wusste nicht mehr weiter. ich bin in der nacht aufgewacht. habe nach monaten wieder angefangen von meinem exfreund zu träumen den ich doch in den wind geschossen hatte... und war zusätzlich gedemütigt wegen des schn erwähnten arschloches..
ich war irgendwie am ende. meine freundinnen haben mir zwar kraft gegeben aber ich bin anscheinend irgendwie in eine depressive phase verfallen. 2 wochen habe ich die wohnung nicht verlassen, nur gegessen und erbrochen und mich geschämt. :S ich habe mich mehr als nur geschämt. ich weiß auch nicht.. ich war immer eine vorzugsschülerin, kapitänin in meinem volleyballverein, bundesliga und nachwuchsnationalteamspielerin ... also eigentlich nicht der typ für sowas..
anscheinend musste sich mein körper irgendwie gegen das ganze wehren.. und in den sommerferien musste ich dann aufgrund eines pneumothorax eine woche lang ins krankenhaus und erst mal ruhe geben.
zu der zeit hatte ich mit mehreren männern gleichzeitig was "am laufen" ( alle um bis zu 10 jahre älter als ich) . mich besuchte allerdings niemand von ihnen...
( ich weiß es war allein schon naiv zu glauben wenigstens einem wäre ich wichtiger gewesen)
als ich wieder aus dem krankenhaus draußen war wollte ich mich wieder aufrappeln, habe kontakt zu allen idioten abgebrochen, bin weniger fortgegangen und weniger getrunken, ich habe weniger erbrochen, höchstens ein mal pro woche nach einer fressattacke...
ich habe wie eine wahnsinnige trainiert und alles gegeben für mich und meinen verein. in der schule hab ich auch gas gegeben..
und dann kams.. rezitivpneumothorax ( also ein zweiter).. musste wieder ins krankenhaus.. notoperation.. 3 tage später richtige operation.. erst mal ein paar monate kein sport hats geheißen..
mir gings scheiße.. mehr als das.. ohne sport :S
und dann habe ich wie in trance mein handy genommen und meinem exfreund geschrieben..
er hatte in der zwischenzeit eine andere freundin.. aber naja... ich wusste würde ich es geschickt machen könnte ich ihn wieder haben.. ( das mein ich nicht so egoistisch wie es klingt.. ach .. ka wie ich das meine)
und naja.. ich hab ihm geschrieben.. und er ist mich besuchen gekommen.. und von da an gings bergauf.. mit meiner psyche auf jedenfall mal.
das ist 3 monate her, wir sind mittlerweile wieder zusammen und ich habe kein bulimie mehr ( also ich habe auch nicht das gefühl dass ich das nochmal mache)
ich bin mehr als glücklich. und 3 monate nach der operation trainiere ich auch wieder ganz normal, meine ausdauer hat zwar gelitten.. aber ich bin wieder am weg nach oben. und mein freund meine mannschaft und meine freunde stehen hinter mir..
ich weiß das war jetzt lang.. aber ich habe das noch nie so alles aufgeschrieben.. ich bin eigentlich ziemlich stolz auf mich es wieder aus meinem " elend" heraus geschafft zu haben. und ich wünsche allen, die es ein zwei oder auch hundert mal zurück oder auf den boden wirft, wieder aufzustehen...
oft hilft es über seinen schatten zu springen, und einfach seinem instinkt zu folgen.. mein stolz hätte es früher nie zugelassen meinem ex vom krankenhaus aus zu schreiben... zuzugeben dass ich schwach bin und hilfe brauche.. das wäre mir nie in den sinn gekommen.. aber es war die einzig richtige entscheidung die ich anscheinend in den letzten jahren getroffen habe..
sollte sich das jemand bis zum ende durchgelesen haben.. danke! und wenn nicht, es war einfach angenehm das alles loszuwerden...
ich liebe mein leben wieder.. und ich liebe mich wieder! wahrscheinlich zum ersten mal :D unglaubliches gefühl