hella_11891111Bei mir war es genau anders rum
Ich war jahrelang Alkoholabhängig. Allerdings bin ich mit der stationären Therapie, in der ich abstinent geworden bin, quasi noch während des Klinikaufenthalts in die Essstörung gerutscht.
Nun haben wir bei der ambulanten Therapie vor kurzem entdeckt, dass ich immer wenn es mit dem Essen etwas besser läuft anfange, wie wild die Wohnung zu putzen. Ich ertrage keinen Schmutz, überall sehe ich Dreck.
Wir haben das relativ früh entdeckt, sodass ich ganz gut gegen ansteuern kann. Aber sofort läuft es auch wieder schlechter mit dem Essen.
Um wirklich aus diesem Suchtverhalten heraus zu kommen brauchst du also dringend Therapie und ganz viel Zeit und Geduld. Es ist wichtig, dass du weiterhin so ehrlich zu dir selbst bist und jemanden hast, der dir dabei hilft.
Ich habe mittlerweile verstanden, dass ich von einem Suchtverhalten ins nächste rutsche, weil ich konsequent Gefühle wegdrücke und mich "weigere", sie zu fühlen (zusammengefasst gesagt)
Ich soll jetzt immer ein Gefühlsprotokoll führen, wenn ich merke, dass ich durchhänge, oder morgens mir das Essen schwer fällt usw, um herausfinden zu können, was mich in dem Moment eigentlich wirklich belastet.
Fällt mir zwar unglaublich schwer, hab aber das Gefühl das ist die richtige Richtung.
Ich hoffe, ich konnte dir etwas deutlich machen, dass es wichtig ist, das Schweigen über diese Verhaltensweisen zu brechen. Vielleicht ist es auch möglich, diesen Weg allein zu schaffen, aber das ist ein so unglaublich schwerer Weg, da wird es dir helfen, Unterstützung zu haben!
Alles, alles Gute