Hallo, ich bin im Moment sehr verzweifelt und suche Rat. Ich (30) bin seit über 11 Monaten in einer sehr glücklichen homosexuellen Beziehung mit meiner Freundin (26). Vor 3 Monaten sind wir zusammengezogen. Das Zusammenleben könnte nicht besser sein wir verstehen uns in (fast) jeder Hinsicht sehr gut, harmonieren, lachen sehr viel usw.
Es gibt nur ein Problem das mich sehr belastet und zwar in sexueller Hinsicht. Ich weiß von früher, vor unserer Beziehung dass meine Partnerin sexuell sehr sehr aktiv war, nichts anbrennen ließ und allem Anschein nach Sex für sie einen sehr sehr hohen Stellenwert hat.
Ich selber bin eher mit weniger zufrieden, heißt es würde mir jede Woche einmal Sex absolut reichen. Es ist nämlich so, dass ich sehr viel Stress habe, ich habe zwei Jungs, 5 und 7 Jahre alt die mich sehr fordern, da ich alleinerziehend bin, nebenher arbeite und Vollzeit studieren gehe. Ich selber würde mich teilweise als komplett überfordert einstufen, da ich einen sehr strengen Zeitplan in jeder Hinsicht einhalten muss. Ich glaube jede Mutter weiß wovon ich spreche, natürlich hängt die Erziehungsarbeit, Lernen mit den Kindern, Kochen, Kinderversorgung bzw. Betreuung sowie Spielen, Kuscheln usw komplett an mir da meine Freundin täglich von 09.00 Uhr bis 21.00 Uhr wegen Ihrer Arbeit (Verkäuferin) nicht zuhause ist. Jede Mutter die alleinerziehend ist kann sich vorstellen, dass ich natürlich auch finanziell keine großen Sprünge wagen kann. Es hängt soviel Verantwortung an mir, dass ich teilweise abends auf der Couch einfach nur meine Ruhe haben will, endlich abschalten möchte und genau hier liegt das Problem. Meine Freundin kommt abends nach Hause und möchte eigentlich immer Sex. Durch meine "Probleme" ist es mir nicht möglich mal "schnell" abzuschalten und mich hinzugeben. Ich weiß immer wenn wir einen Tag nicht haben, dass ich spätestens am nächsten Tag funktionieren muss. Mache es dann des Friedens willen. Sie würde sich sonst extrem abgewiesen fühlen, da sie vom Typ sehr sehr anhänglich und liebesbedürftig ist. Es ist auch so, dass Sie mir eigentlich gar keine reale Chance einräumt, mal die Initiative zu ergreifen da sie soviel gibt, täglich am liebsten 50 mal schreibt sowie sagt dass sie mich liebt usw. Ich habe gar keine Chance mal auf sie zuzukommen und wenn, dann muss jede Liebesbekundung im Sex enden. Sie setzt mich unbewusst sehr stark unter Druck. Macht unterschwellig sehr oft deutlich, dass beispielsweise heute Abend es zum Sex kommen muss. Sie fühlt sich glaube ich auch ungeliebt wenn es mal nicht dazu kommt. Eifersüchtig sowieso extrem, fürchtet immerzu jemand anderes könnte mich "schnappen" und sie würde mich verlieren, was absolut unbegründet ist, da sämtlich Freundschaften und zwischenmenschliche Kontakte meinerseits extrem unter meinem Stress jedem gerecht zu werden, leiden. Heißt ich würde sie niemals betrügen da ich von Grund auf durch privaten Stress absolut bedient bin und jeder zusätzliche Kontakt sei es Freunde oder Bekannte mich nur noch mehr belasten. Ich krieg so schon durch den straffen Zeitplan nix mehr unter, ich würde mir lieber ein Bein abhacken als Sie zu betrügen.
Ich muss schon ehrlich sagen, Sie liebt mich abgöttisch, ich liebe sie auch sehr. Aber es ist mir zuviel. Ständig Sex, ich habe Probleme mich fallen zu lassen, ich bevorzuge auch mal tiefgründige Gespräche. Erschwerend dazu kommt, dass ich Antidepressiva nehme die meine Lust von Haus aus nahezu gänzlich unterdrücken. Reden möchte ich eigentlich fast nicht über meine Probleme da meine Partnerin immer Schuld bei sich sucht und sie ist aber eigentlich nicht schuld. Ich denke, Sie hat kaum Stress, sie ist immer lebenslustig und froh, was man durch meine Umstände (Job, Finanzen, Studium und zwei Kinder) von mir teilweise eher weniger behaupten kann.
Ich muss ehrlich sagen, dass es mich schon sehr stört, dass es immer immer zwangsläufig zum Sex kommen muss. Ich habe starke Minderwertigkeitskomplexe wenn ich ablehne. Belastend für mich ist dass ich ihr nicht genügen könnte, dass sagt sie zwar nicht aber ich fühle es. Meistens gebe ich nach, habe Sex mit ihr damit endlich Ruhe ist. Aber auf Dauer gehe ich wirklich kaputt. Hab letztens sehr lange geweint, wir haben uns auf der Couch abends sehr gut unterhalten, weil mir das Gespräch nämlich wichtiger ist als dieser ständige Sex. Das Ende vom Lied war, sie wollte natürlich wieder mal Sex. Es ist auch so dass es für mich teilweise anstrengend mit ihr ist, sorry dass ich mich so deutlich ausdrücke, aber sie möchte halt eben 5-6 mal hintereinander was für mich zu später Stunde eher schon im Bereich des Leistungssportes ist. Oh man, danke dass ich mich kurz auskotzen durfte, bin eigentlich eher die stille Mitleserin. Grüße vom Krokodil
