Hallo Lotte,
ob und wann die FAs aufhören hängt, denke ich, von den Ursachen der FAs ab.
Im starken UG hat man ja FAs oft wegen dem Nahrungsmangel, der Körper holt sich dann eben was er braucht. Isst du denn regelmäßig? Du hast zwar einen BMI im (unteren) NG, aber das sagt ja über dein Essverhalten nichts aus. 2000-2200 kcal sind normal.
Dann können FA auftreten, wenn man seinen Essplan nicht einhält (falls man versucht nach einem Plan zu essen). Z.B
lautet der Plan: um 13 Uhr Mittagessen und um 16 Uhr Zwichenmahlzeit. Plötzlich hat man aber schon um 15 Uhr Hunger. Was machen? Jetzt schon essen oder warten? Die ganze Zeit denkt man dann über das Essen nach und fühlt sich davon umso mehr bedroht. Sowas kann dann auch im FA enden. Einfach nur weil man sich noch nicht traut seinen Körper entscheiden zu lassen.
Du sagst selbst schon: psychische Gründe. Ich weiß nicht genau wie es bei dir aussieht, aber FAs dienen als Ventiel bei Stress oder Wut, Trauer etc.
Oder bei Überforderung treten häufig FAs auf (sozusagen der Spezialfall vom Stress). Ich z.B habe oft FAs, um mich von meiner Arbeit "auszuruhen". Wenn ich esse und erbreche, kann ich ja nicht arbeiten. Eine normale Pause wie z.B Hobby nachgehen, mit Freunden treffen, scheine ich mir nicht gönnen zu können.
Vielleicht führst du mal ein FA-Tagebuch. Du schreibst auf wie du dich vor dem FA gefühlt hast, ob du versucht hast, den FA zu verhindern, warum das nicht geklappt hast (falls überhaupt versucht), wie du dich hinterher fühlst. Hör in dich rein und versuche die Ursache(n) für den FA rauszufinden.
Überlege dir in den Fällen was du stattdessen hättest tun können. Z.B bei der Ursache Wut--> Sport statt FA, bei der Ursache nicht den Essplan eingehalten--> Essplan variabler gestalten. Das ist jetzt etwas vereinfacht dargestellt, so ein FA ist ja meist viel komplexer.
Vielleicht kannst du dir auch Skills überlegen, die du anwenden kannst, um einen FA zu verhindern. Ich z.B muss meine Hände beschäftigen. Manchmal, wenn ich merke ich kriege einen FA (gerade wenn ich überfordert bin und nichts mehr zuwege bring), muss ich meine Hände beschäftigen mit einer total stupiden Arbeit, z.B puzzlen oder Stricken und dabei läuft der Fernseher oder ich hör ein Hörspiel. Aber das muss jeder für sich finden.
In der Klinik, in der ich wegen der Bulimie war haben wir das so gemacht, ich fand es sehr hilfreich. Das Problem ist nur, dass man sowas dann nicht schleifen lassen darf, es braucht also auch etwas Disziplin.
Liebe Grüße,
lescourgettes