Ich habe ein Kopfschmerz-/Migränetagebuch geführt
Hallo!
Ich habe schon immer an Kopfschmerzen gelitten - als Kind hatte ich oft Nasennebenhöhlenentzündung, meine Eltern rauchten, die trockene Heizungsluft, ich trank nicht genug - all das, denke ich jetzt im Nachhinein, löste Kopfschmerzen aus.
Die Migräne fing dann an, als ich meine Tage bekam. Ich kann mich nicht mehr daran erinnern, ob ich sie schon mit 12 hatte - aber mit zunehmender Pubertät, drücken wir es mal so aus, wurde mir langsam bewusst, dass es sich um eine Migräne handelte.
Mit 17-18 fingen dann Bauchkrämpfe und Übelkeit an, ich konnte mich manchmal gar nicht aufrecht halten. Als ich dann mit 18 die Uni anfing, wurde mir langsam bewusst, dass es sich hier um Migräne handelte - aber da mir immer der Nacken wehtat und ich unter einer Skolliose leide, bin ich immer wieder beim Orthopäden gelandet, der mir immer neue Massnahmen verschrieb. Und Ibuprofen.
Ganz schlimm wurde es, als ich dann 2001 nach Spanien zog, viele Sorgen hatte, und neben einer dieser riesigen Handy-Antennen wohnte. Trotzdem schrieb ich mir immer wieder auf, wann es denn zur Migräne kam, und ich war auch vor jeder Menstruation, 2-3 Tage vorher, in der Notaufnahme, da ich mir wirklich die Seele aus dem Leib k*tzte. Dort fing man dann an, mich mit Triptanen zu behandeln.
Als ich umzog, verminderte sich die Migräne, verschwand aber nicht. Als ich schwanger wurde, dachte ich die ersten drei Monate, ich hätte eine Dauermigräne - und so blieb es dann die ersten 6 Monate - Kopfspannung, Nackenschmerz, Übelkeit, Lichtempfindlichkeit, Taubheit auf einer Seite...bei der zweiten Schwangerschaft war es nicht ganz so schlimm, aber auch die Symptome hielten auch bis zum 6. Monat an.
Als ich dann aufhörte zu stillen, nach der 2. Schwangerschaft und 1,5 Jahre Stillzeit, bekam ich alle drei Monate ganz schlimm Migräne, die mich wirklich zwang, 2 Tage bei jedem Anfall zuhause zu bleiben. Da fing ich dann wieder an, aufzuschreiben, Ergebnis: Migräne beim Eisprung, Migräne vor den Tagen, Migräne, wenn die Menstruation wieder verschwindet.
Ich wurde mit Topamax, einem Antiepileptikum, behandelt, und mit Triptanen. Da ich Auren habe, kann ich die Triptane schon präventiv einnehmen, und so zu starke Schmerzen vermeiden.
Jetzt arbeite ich seit August von zuhause aus, ärgere mich nicht mehr über Gott und die Welt, und schlafe mehr, und die Migräne hat ganz schön abgenommen. Und dabei habe ich Topamax abgesetzt!
Mein Rat an dich:
-schreib jeden Kopfschmerz auf, um ein gewisses Muster zu erkennen
-achte darauf, ob es bei gewissen Lebensmitteln auftritt - bei mir löst Verstopfung Migräne aus, denn sobald ich auf Toilette gehe, verschwindet der Kopfschmerz. Bei mir lösen Zwiebeln und Rindfleisch z. Bsp. Bauchschmerz und Migräne aus.
-achte darauf, ob es vielleicht mit deinem Monatszyklus zusammenhängt
-oft kann es mit Nackenschmerzen zu tun haben, aber genauso gut kann es sein, dass die Migräne dir Nackenschmerzen verursacht, ohne orthopädischen Grund
-ausgewogenen Ernährung, viel Trinken, genug Schlaf (nicht zuviel, wenn ich 12 Stunden schlafe, tut mir der Kopf weh)
-wende dich an einen Fachmann...meistens kann der Hausarzt nützlicher sein, als der Orthopäde
-achte darauf, ob du oft Kopfschmerzen hast, wenn du Stress hast
Freue mich übrigens über private Messages, falls sich eine Leidensgenossin mal mit mir austauschen will!