Bei meiner besten Freundin (37) , die ich schon seit der Grundschule kenne, wurde eine schizophrene Psychose diagnostiziert. Sie leidet an akutem Verfolgungswahn und besitzt inzwischen ein halbes Dutzend Handys und SIM-Karten, weil sie sich von ihrem Partner, von dem sie sich kürzlich getrennt hat, verfolgt glaubt.
Sie war ein paar Tage in der geschlossenen Psychatrie, wurde aber nach wenigen Tagen entlassen, weil sie keine Gefahr für sich und andere sei. Ob sie ihre Medikamente nimmt, weiß niemand. Ich denke eher nicht. Sie hat null Einsehen, dass sie krank ist, sondern glaubt, dass ihr Ex-Partner allen nur einredet, dass sie krank ist. Sie wäre aber total normal. Sie erfindet Geschichten komplett oder erzählt Dinge anders, als sie passiert sind. Hakt man nach, beendet sie das Gespräch, wechselt das Thema oder erzählt die Geschichte von Neuem.
Sie wohnt leider knapp 400km von mir entfernt und ich habe seit Beginn ihrer Krankheit nur telefonischen Kontakt zu ihr. Ich weiß, dass sich fast alle Freunde und Bekannte von ihr abgewandt haben - sie glaubt, dass ihr Ex daran schuld ist, was aber nicht wirklich stimmt - sie ertragen den Irrsinn nur nicht Sie meldet sich regelmäßig bei mir und erzählt wilde Geschichten. Ich habe mich bisher relativ zurück gehalten mit meiner Meinung, dass sie krank ist. Ich weiß nicht, ob dies sinnvoll ist, ihr nach dem Mund zu reden bzw. manche Dinge einfach nicht zu kommentieren. Aber ich befürchte, dass wenn ich dies tue, sie mich dann auch zu den "Feinden" zählt, die von ihrem Ex in ihrer Meinung zu ihrem Krankheitszustand beeinflusst worden sind.
Die ganze Geschichte belastet mich sehr, ich weiß nicht, ob es wirklich Sinn macht, sie mit meiner wirklichen Meinung zu konfrontieren, weil ich eigentlich nicht glaube, dass dies zur Einsicht führt. Oder etwa doch? Ich bin überfordert und hilflos, würde ihr gerne helfen, weiß aber nicht wie. Vielleicht gibt es ja Betroffene, die mir einen Tipp geben können.