Nicht ganz richtig
Zuallererst möchte ich sagen, dass gut finde, nicht zu naiv mit dem Thema kiffen umzugehen.
Vieles, was du schreibst tifft auf die meisten Cannabisabhängigen zu, anderes ist aber Unsinn. Generell pauschalisierst du zu sehr und hast ein sehr eng gefasstes Bild von Cannabis und seinen Auswirkungen. Die von dir angesprochenen Gefahren und Symptome treffen definitiv nicht auf jeden Abhängigen zu und auch nicht auf fast jeden. Diese Sicht ist nicht richtig, in meinen Augen aber dennoch besser als eine zu naive und unbefangene.
> Eine Entgiftung funktioniert auf verschiedenen Ebenen.
Entgegen dem verbreiteten Unwissen ist Cannabis kein Toxin, kann unter keinen Umständen zu einer körperlichen Abhängigkeit führen und deshalb auch nicht entgiftet werden.
> Sobald er mit dem Kiffen aufhört, beginnt er zu schwitzen. Das dauert 3-5 Tage. In dieser Zeit wird Ihm
> oft kalt sein, nachts schweissgebadet aufwachen gehört dazu.
Das kommt definitiv vor, aber bei weitem nicht bei jedem der Cannabis absetzt. Aufgrund der psychischen Abhängigkeit kann es zu Unruhe und sogar körperlichen Erscheinungen kommen, die jedoch psychosomatisch begründet sind. Bei Substanzen, die körperlich Abhängig machen können, kann man Symptome wie Schwitzen, Zittern oder Schlaflosigkeit beobachten, die körperliche Entzugserscheinungen sind. Einen körperlichen Cannabisentzug gibt es in dieser Form nicht.
> THC wird im Fettgewebe eingelagert. Das bedeutet, dass ein Kiffer, der lange geraucht hat,
> selbst nach monate- und jahrelanger Abstinenz noch THC im Körper hat. Das lässt sich nicht ändern.
Richtig, aber ich würde nicht so weit gehen, das bis auch "jahrelang" auszudehnen. Außerdem sollte man erwähnen, dass die nachweisbaren Stoffwechselprodukte inaktiv sind und keine berauschende Wirkung mehr haben.
Sehr gut erklärt wird das hier:
http://www.hanfjournal.de/hajo-website/artikel/2005/06/s11\_franjo.php
"Die Nachweisbarkeitsdauer variiert allerdings sehr stark, von zwei Wochen bis zu zwei Monaten, in seltenen Fällen auch bis zu drei Monaten."
> Viele Stoffe werden über die Leber aus dem Körper ausgeschieden. Eine unterstützende, besonders
> auf die Leberfunktion abgestimmte Diät kann sinnvoll sein.
Die Leber kann keine Stoffe ausscheiden, höchstens mit Hilfe von Enzymen umwandeln bzw. abbauen. Ausgeschieden wird Cannabis über den Urin mit Hilfe der Niere, welche an die Blase angeschlossen ist.
> [Viele Tipps]
Das ist auf jeden Fall ratsam, sogar wenn man nicht abhängig ist :)
> Und dann kommt dann natürlich auch die Psyche ins Spiel. Er wird oft gereizt und angefasst sein.
> Vielleicht auch mit den Nerven am Ende, das ist normal und geht vorbei.
Damit muss man auf jeden Fall rechnen.
> Eines Nachts wird er davon träumen, dass er wieder gekifft hat und er wird sich dafür hassen !
> Und das ist die Phase, in der sich Dein Kopf langsam von dem Zeug verabschiedet, das kann aber
> dauern.
Diese Pauschalisierung halte ich für gefährlich. Das ist mit Sicherheit schon mal vorgekommen, aber sicher nicht bei jedem. Auch deine Deutung von so einer Sache ist Spekulation.
> And don't forget: Einmal süchtig, IMMER süchtig. Den kleinen Feierabendjoint GIBTS NICHT,
> es sei denn, er will 3 Tage später wieder am Bong hängen, denn das wird passieren.
Für so gut wie jeden richtig Süchtigen trifft das zu. Sehr viele Süchtige machen den Fehler, sich die Sucht nicht ganz einzugestehen. Wer einmal regelmäßig das Konsummuster angenommen hat, kann kaum mehr zurück.
Beste Grüße und viel Glück auch von mir!