an0N_1248354499z:MAL:
Auch ich verfolge deine Einträge schon seit einer Weile und muss eines sagen:
DU BIST ESSGESTÖRT!!!!!
Du willst es nur noch nicht einsehen.
Suche dir professionelle Hilfe, bei mir war es ja genauso:
Eigentlich bin ich wegen anderen Problemen zum Therapeuten gegangen, um die Gründe für meine bipolare Störung heraus zu finden und sie zu behandeln, um den Suizid meines Bruders aufzubereiten, der sich ein blutiges Ende gesetzt hat.. und wegen vielem mehr.
Während dieser Zeit hat sich herauskristalisiert das ich auch noch unter Magersucht leide...
Als mir das mein Therapeut das erste Mal dies gesagt hat war es erstmal einen Schock.
Dann habe ich recherchiert, was diese Krankheit denn genau ausmacht, ich habe mich bei meinem vertrauten Umfeld, also Freunde, Verwandte und auch bei ein Arbeitskollegen erkundigt, wie sie mich die letzte Zeit so erlebt haben..
Ich stellte mir selbst die Fragen:
Wie war in der letzten Zeit dein Essverhalten?
Wie hat sich dein Gewicht genau verändert in der letzten Zeit?
Was gab dein Körper dir für Signale, die du vielleicht noch vor einiger Zeit nicht hattest?
Darüber dachte ich genau nach, ich machte Notizen, schrieb auf, wie mich die Anderen erlebt haben..
Ich war mir unsicher, ob es nicht doch sein könnte, das der gute Mann Recht hat...
Nach dem Lesen von Betroffenberichten, Gespräche mit (ehemaligen) Betroffenen, Vergleiche mit ihren Aussagen und den Angaben zur Magersucht im Netz musste ich mir eingestehen:
Ja, du bist magersüchtig.
Nun wurde Ursachenforschung betrieben..
Genaueres sage ich nicht dazu, nur das es mit meiner tiefsten Kindheit zusammenhängt.
Ein Grund, weswegen sich die MS bei mir so "fantastisch" entwickeln konnte, war, dass ich niemanden nach aussen hin merken lassen wollte, dass ich innerlich ein verletztes Kind bin, was um Hilfe ersucht.
Die Gefühle durften nicht raus, ich wollte nach aussen hin stark erscheinen, und "normal".
Ich wollte quasi die Fassade bewahren.
Da kommt dann bei mir die MS ins Spiel:
Sie schob sich schleichend und unbewusst als Schild vor die vorhandenen Gefühle die meiner Meinung nach nicht sein durften und schob sie weit nach innen und schottete sie ab.
Nun, jetzt ist die MS so schlimm das ich erstmal diese bekämpfen muss um dadurch den Schild aufzubrechen und die "verbotenen" Gefühle und Gedanken zuzulassen und sie als eigentliche Ursache für ALLES zu verarbeiten und zu bearbeiten.
Das Geständniss, dass ich MS habe war das wichtigste, denn so habe ich erkannt und anerkannt das ich krank bin und Hilfe auch deswegen brauche.
Meine bipolare Störung hat sich inzwischen umgewandelt in eine ausgereifte Depression.
Zur Unterstützung nehme ich seit mehreren Monaten nun zwei psychowirksame Substanzen, um die Therapie richtig wirksam angehen zu können.
Das wird ein steiniger Weg, aber ich bin bereit, ihn zu gehen und vor nichts zurück zu schrecken.
Ich habe eingesehen, dass ich krank bin und mich zugrunfe richten würde, wenn ich nichts dagegen mache.
Du siehst also, es ist schwer, es sich einzugestehen, das man krank ist, aber es ist notwendig um sich Hilfe zu holen und früher oder später wieder besser leben zu können.
Allgemein glaube ich inzwischen, dass du mehr oder minder unbewusst versuchst, durch deine Beiträge hier bei dir Selbsteinsicht zu verursachen.
Im Innersten hast du wahrscheinlich schon eingesehen, dass etwas nicht mit dir stimmt, du hast Zweifel und wilst diese beseitigen.
Deswegen suchst du hier unbewusst Bestätigung für die Krankheit durch die eindeutigen Antworten von Betroffenen, die Krankheitseinsicht haben.
Das hatte ich ja wie oben erwähnt auch.
Durch diese Berichte von aussen, meinen Therapeuten, meinen eigenen Notizen und Informationen habe ich mir dann letzlich selbst die Frage beantworten können, ob der Therapeut mit seiner Diagnose nicht vielleicht doch Recht hat.
Man kann nur hoffen, dass du Einsicht gewinnst und dir doch noch helfen lässt.
Denn etwas ist klar:
Unbehandelt führt eine solche Esstörung (ich vermute bei dir auch Magersucht) früher oder später zum Niedergang des Lebens.
Es wird nicht von alleine besser, es ist eine Sucht, die einen verschlingt wenn man nicht dagegen kämpft.
Und für diesen Kampf muss man eben erst einsehen, dass man überhaupt krank ist.