Hey
Puh diese Frage kann ich dir leider nicht beantworten.
aber ich kann dir meine Erfahrungen mitteilen:
Mein jetziger Freund (seit ca 3 monaten zusammen) weiß von Anfang an von meiner MS. wir haben uns kennengelernt kurz bevor ich in die Klinik ging. und da ich im bedrohlichen UG war, hätte er schon blöd sein müssen, wenn ihm das nicht aufgefallen ist. Jedenfalls hab ich ihm direkt gesagt was Phase ist und dann ich zurzeit keine Beziehung usw will, weil ich erst mit mir klarkommen muss und ein Klinikaufenthalt bevorsteht. Gesagt, getan.
Während dieser Zeit hat er sich gemeldet und mir ne liebe Karte gesandt, aber nicht aufgedrängt. ich konnte frei entscheiden wie der Kontakt besteht, was mir wirklich gut gefallen hat dass er mich überhaupt nicht bedrängt hatte.
Nach meiner Entlassung haben wir uns wiedergesehen, mehrmals. tja und irgendwann war es dann soweit, dass wir zusammengekommen sind- bis heute.
Ich muss sagen: es ist nicht leicht. wir reden auch öfter darüber, was mir eigentlich nicht gefällt weil ich der MS nicht so viel Raum geben möchte. aber gerade wenn es mir einfach nicht gut geht, ist es leichter ihm zu sagen, warum, als zu lügen. weil das Lügen beherrschte ich viele Jahre für die MS so gut, darauf habe ich einfach keine Lust mehr. Außerdem ist für mich wichtig: wenn mich Jemand liebt, dann muss er auch diesen Teil von mir annehmen.
Das ist meine Meinung.
ich hatte auch schon eine Beziehung, in der ich erst im Laufe der Zeit gesagt habe, dass ich MS habe. Es war schwer das zu sagen, weil ich nicht wusste ob er mich dann plötzlich anders sieht. und verlässt, was mir aber dann egal gewesen wäre, weil die MS einfach noch da ist und ich daran arbeite, aber nicht zaubern kann. Naja und in der Zeit, bevor ich das gesagt habe, war es einfach schwer, weil ich immer das Gefühl hatte ich muss ihm zeigen, dass ich unter keinen Umständen iwie krank bin und ein Problem mit dem Essen habe usw. das hat mir so Druck gemacht, dass ich daran fast zerbrochen wäre, ebenso die Beziehung. Er allerdings konnte damit nicht umgehen und hat mir gesagt :" ich liebe dich, egal ob du 30,40 oder 50kg wiegst". da kam mir der Gedanke: "okay, dann bleib ich eben so, ihm ist es ja egal". mein jetziger Freund sagt mir ganz klar :" du hast abgenommen, das finde ich nicht gut. ich will nicht, dass du weiter abnimmst, es wird sonst gefährlich und du spielst mit deinem Leben, hör auf damit". das finde ich wesentlich besser. da merke ich, dass mein Weg falsch ist und ich was tun muss. Ich mag es auch nicht, wenn man mich weich anfasst, weil ich js sooooo krank bin. nein, das finde ich dumm. und keiner kann mir sagen, dass er mich mit 30 kg genauso gut findet, wie mit 50. mal ehrlich!? das ist ein Fake. klar kommt es auf den Charakter an. aber wer will schon den Charakter kennenlernen wenn die Hülle mies ist!?- keiner, richtig.
lange Rede, kurzer Sinn:
ich war direkt ehrlich. so konnte er mich kennenlernen, wie ich bin und weiß direkt worauf er sich einlässt oder nicht. er hat sich informiert und weiß, dass es mit essen allein und Gewicht nicht getan ist. Er redet mit mir darüber, wenn ich es möchte. aber nicht einfach so. er behandelt mich gut und normal, sagt seine Meinung. wichtig ist einfach, dass man nicht über das Essen an sich redet oder das Gewicht, sondern vielmehr darum, wie er mit einem umgehen soll, um die MS nicht zu fordern (siehe oben: ich liebe dich, auch wenn du 30 wiegst).
Letztlich bleibt es jedem überlassen, wann er wem erzählt, dass er an ES leidet. ich allerdings halte Nichts davon es zu verheimlichen. kommt aber warscheinlich auch auf den Mann an.
Liebe Grüße,
Rundine