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hier die neuen amerikanischen leitlinien zur gebärmutterhalsfrüherkennung:
http://journals.lww.com/jlgtd/PublishingImages/ASCCP 20Guidelines.pdf#zoom=80
die deutschen leitlinien werden ende des jahres rauskommen und ähnlich sein (dann hier http://www.awmf.org/leitlinien.html zu finden)
in den europäischen leitlinien von 2008 wurde bereits festgehalten, dass ein jährlicher pap-abstrich eher zu überdiagnostik und übertherapie führt.
empfohlen wird (wird aber wohl erst 2013 umgesetzt):
21-29 jahre: pap-abstrich alle 3 jahre
30-65 jahre: pap-abstrich und hpv-test alle 5 jahre oder pap-abstrich alle 3 jahre
bei auffälligem pap-abstrich überweisung zur kolposkopie mit evtl biopsie. bei auffälligem befund gelten die oben angegebenen untersuchungsintervalle nicht!!!
das ist allerdings so neu, dass es diese vorsorge aktuell noch nicht gibt. da könnt ihr euch noch nicht drauf berufen. die vorsorge wird sich komplett änder. bis das alles umgesetzt wird, dauert es aber.
der "normale" pap-test ist immer noch der goldstandard in der krebsvorsorge. in studien konnte nicht bewiesen werden, dass der "bessere" pap-test (thinprep) tatsächlich besser ist. ich würde daher dafür kein geld ausgeben.
die krebsfrüherkennung ist SEHR wichtig. im vergleich zu anderen europäischen ländern hat deutschland eine sehr hohe erkrankungsrate. ein problem ist v.a. die geringe teilnahmerate von etwa 50%. die teilnahme ist abhängig von alter, bildungsgrad und sozioökonomischen status der frau. bitte geht also zur vorsorge. es gibt keine krebsart, die sich so gut behandeln und vermeiden lässt wie gebärmutterhalskrebs.
noch zu franjo13:
die einnahme der pille über 5 jahre stellt einen risikofaktor der krebsentstehung dar. hauptursache ist aber eine infektion mit humanen papillomaviren vom high risk typ. die pille ist nur ein untergeordneter faktor und sagt nichts über dein individuelles risiko an gebärmutterhalskrebs zu erkranken aus. die spirale bietet übrigens einen schutz vor gebärmutterhalskrebs.
der pap-test wird nicht verboten und ist immer noch der beste test in der früherkennung. mit bloßem auge untersucht man schon mal gar nicht. das hat man am anfang des letzten jahrhunderts gemacht. heute gibt es dafür ein kolposkop (eine art lupe). die beurteilung der portio braucht sehr, sehr viel erfahrung, wobei schwere veränderungen besser erkannt werden als leichte.
eine vereisung eines mikroinvasiven karzinoms ist ein kunstfehler. heute erfolgt die konisation mittels elektroschlinge in seltenen fällen mittels messerkonisation. leichtgradige befunde können mittels laservaporisation behandelt werden. die vereisung (kryotherapie) ist die behandlungsmethode mit der höhsten rezidivrate und wird deshalb nicht gemacht.
ja, veränderungen der zervis können spontan ausheilen. v.a. bei einer cin 1 oder 2. da ist es ausreichend, wenn man die befunde regelmäßig kontrolliert und beobachtet.
finnland gehört zu den ländern mit der niedrigsten erkrankungsrate weltweit. die gesamtlebenszeitprävalenz einer deutschen frau ist höher als die einer finnin. das kann man nicht vergleichen.
sorry, aber ich gehe davon aus, dass deine fä nicht die zeit hatte dir ausführlich zu antworten.
falls jemand gern die quellen oder weitere informationen zu diesem thema hätte, bin ich gern dazu bereit weitere links zu posten. ich beantworte auch gern fragen zum thema zervixkarzinom und dessen vorstufen.