Ist alles etwas komplizierter...
Ja, Sunnybear85
Da kannst Du 26 Jahren beobachten - Du kannst Dich eigentlich komplett hingeben und alles tun - es wird sich nicht viel ändern.
Seit 1986 bin ich mit meiner Frau "glücklich" verheiratet, Glück muss sich ja nicht alleine an der Frequenz der sexuellen Interaktion messen :-(
Sonst wäre ich wohl sehr unglücklich.
Sexuelle Frustration ist ziemlich verbreitet und die Gewohnheit macht es sicher nicht einfacher.
Meines Erachtens, und ich bin ein sehr schlechter Berater; ist es nicht was wir tun (ich habe mich in den Jahren zu einem Meister jeglicher Verführungstaktiken entwickelt - immer habe ich lob und ein herzlichstes Danke bekommen, aber nicht was ich wollte. Auch sonst gab nie Zweifel an meiner Verbundenheit - ja ich bin auch noch nach 26 Jahren monogam - bin auch nicht so scharf das ich "fremdgehe" muss - sicher oft daran gedacht - aber letztlich nie übermannt worden.
Weil dann bekomme ich ja auch nicht den Sex mit meinem Partner von dem ich in einsamen Stunden geträumt habe - sondern erstmal "nur" Sex und anschliessen sicher kein besseres Gefühl.
Sie ist einfach unglaublich zufrieden mit 1 mal die Woche oder auch 1 mal im Monat...wie wir dazu kommen ist Ihr eigentlich recht egal - wichtig ist das Sie will.
Jeglicher versuch bei weniger als 100% "Ihrer" Lust geht per se nach hinten los - gegen mich.
Unsere Beziehung ist mittlerweile ein nette WG - Sex ist kein Thema mehr. Ich denke man muss besonders am Anfang darüber reden - später ist immer zu spät.
Mein Frau hatte nie einen "Mangel" nie "das Gefühl etwas zu vermissen", leider galt das nicht fuer mich und wenn ich vielleicht am Anfang klarer gemacht hätte wie wichtig das fuer mich war - wer weiss.
Heute fühle ich mich besser, lasse mich nicht mehr frustrieren von dem Gefühl der Ohnmacht sondern warte was geschieht ohne das ich mich gezwungen fühle Aktionen zu starten. Ich habe vor zwei Monaten klar kommuniziert das ich momentan keinerlei Lust empfinde und erst einmal körperlichen Abstand gewinnen möchte. Das war sicher erst aus einer Laune heraus - aber der Effekt hat mich überrascht. Ich gehe seit dem besser mit meinen Abenden um und fühle mich nicht immer in einer Lauerstellung.
Früher bin ich dann sehr oft mit so einem Gefühl von Wut und Verärgerung ins Bett - natürlich ohne es gross zu zeigen - nur kein Druck aufbauen - das war das dümmste überhaupt.
Ich habe mir selber ein Bein gestellt - wenn dann meine Frustration wieder zu gross wurde habe ich Sie mit Vorwürfen überzogen - und wie eingangs geschrieben - Sie hat ja nichts vermisst also war Ihre Reaktion eigentlich zwangsweise : "Keine Ahnung was Du hast, ist doch toll, ich habe meinen Spass und mehr brauche ich nicht."
Heute habe ich keine Ahnung wo die Reise hingeht - aber mein Karma ist 100% besser und es fühlt sich gut an die Kontrolle zu haben - letztlich darf die emanzipierte Frau ja auch aktiv sein und vielleicht hilft es wenn gar kein Druck mehr da ist. In meinem Fall sehe ich das einfach alles Heute etwas weniger hormonell und auch irgendwie spannend - ehrlich es kann ja eigentlich nicht schlechter werden. Aber es liegen echt mehr als 25 Jahre "Erfahrung" hinter mir. So lange ich wirklich Hoffnung hatte konnte ich dass gar nicht so durchziehen - heute ziehe ich es nicht durch - es geht eigentlich von selbst und wenn dann erschreckt mich die Ruhe und die Kraft die ich Heute innerhalb der Situation erfahre - es formt sich eine Angst das dann doch die Flamme erloschen ist.
Das Leben ist halt kein wünsch Dir was :-)
sondern eher arbeite daran...
und nichts ist schlimmer als "stille" Gewohnheit - Heute würde ich sicher gar kein Kompromisse mehr machen am BEGIN meiner Beziehung - da habe ich halt noch so sehr gehofft es entwickelt sich was - klare Kommunikation und klare Ansagen - was man dann "vereinbart" mag immer noch nicht "zufriedenstellend" sein, aber man könnte daran arbeiten - das kann ich heute nicht mehr - zuviel Macht der Gewohnheit und zu wenig innerer Druck oder Motivation und dann eine Retrospektive die ja nicht "unglücklich" machen muss - das kann ich Ihr heute nicht vorwerfen.
Schade finde ich das ich selbst vor körperlichen eingriffen nicht zurückgeschreckt bin - ich dachte wenn "Pille" "Verhütung" keine Faktoren mehr sind wird Sie weniger Druck fühlen - keinerlei Verbesserung in der Beziehung - nur das ich Heute fühle auch noch der Möglichkeit beraubt worden zu sein nochmals von "vorne" zu beginnen.
Sexualität in einer Beziehung ist ziemlich komplex und ehrlicherweise kann ich nicht mit Steinen werfen, bin ja mittendrin.
Gruss
m.