Hey Lux.
Ich bin gerade über deinen Thread gestolpert und möchte dir unbedingt etwas über mich erzählen:
Auch ich habe mein Leben lang (bin mittlerweile 29 Jahre alt) große Probleme. Angefangen hat das alles schon mit meiner Geburt. Ich war ein Zangengeburtskind. Als Baby, Kleinkind habe ich oft viele, viele Stunden ununterbrochen durchgeschrien und war kaum zu beruhigen. Meine Eltern waren mit mir in diversen Krankenhäusern, bei Kinderpsychologen, etc, aber es wurde nie etwas gefunden; weder physisch noch psychisch.
Es hieß nur immer, dass ich sehr, sehr zurückgezogen sei, in meiner eigenen Welt leben würde und sehr kontaktscheu sein würde.
Im Kindergarten und in der Grundschule hatte ich kaum Kontak zu anderen Kindern und war sehr ruhig, zu Hause bin ich dann jedoch fast "ausgerastet". Ich hatte die verrücktesten, teilweise auch sehr gefährliche Einfälle und habe andauernd Action gebraucht. Meine Eltern habe ich oft in die Verzweiflung damit getrieben. Dennoch habe ich Abitur gemacht und sogar meinen Bachelor in Biologie. (Meine Eltern haben mir sehr viel Struktur und Halt gegeben).
Ich kann mich auch fürchterlich schlecht konzentrieren. In der Schule habe ich ganz, ganz oft kaum etwas mitbekommen, was der Lehrer gesagt hat und konnte meist auf Fragen nicht antworten. Ich wurde/werde auch immer als sehr verpeilt beschrieben und als schusselig.Außerdem bin ich kaum in er Lage mich mal auf eine Sache zu konzentrieren. Ich finde soooo viele Sachen interessant und würde am liebsten ALLES wissen.Auf der einen Seite gut, aber auf der anderen Seite werde ich so doch nie einen Beruf ausüben können. :TRISTE:
Zur Zeit studiere ich noch, mittlerweile seit 16 Semestern. Ein abgeschlossenes Bachelor-Studium habe ich zwar, aber auch das war ein extremer Kampf für mich. Ich bin mir auch so unschlüssig, was ich eigentlich möchte und was ich überhaupt kann. Oft zweifele ich auch extrem an meinem Intellekt. Ich habe mir sogar schon eingeredet, dass ich einen Hirnschaden hätte oder ähnliches. Ich komme einfach gaaaar nicht zurecht im Leben, echt traurig.
So, das war mal ganz, ganz grob das Vorgeschwafel. ;-)
Ich war nun am 12.12 in München bei einem Psychiater, der auf ADHS spezialisiert ist und habe dort einen umfangreichen Test gemacht.Diesen Montag habe ich das Testergebnis bekommen: Ich habe tatsächlich ADHS. Ich traue der ganzen Sache noch nicht so recht, da ADHS ja sehr kontrovers diskutiert wird und ich habe bisher auch echt jeden Tag mit der Einnahme von Ritalin zu kämpfen.
ABER: Mein Leben ist und war eine Katastrophe. Ich habe Zustände durchgemacht, die sich gesunde Menschen wahrscheinlich gar nicht vorstellen können. Ich war so verzweifelt, dass ich mir schon gewünscht habe einfach nicht mehr aufzuwachen.
Und deshalb werde ich dem Medikament und mir eine Chance geben. Wenn es mir hilft, dann werde ich es nehmen. Ich habe z.B. schon das Gefühl, dass ich wieder etwas länger ruhig sitzen kann und auch wieder einigermaßen sicher am Straßenverkehr teilnehmen kann.
Hier auch mal ein paar Infos, über die ich zu der Entscheidung gekommen bin, mich auf ADHS testen zu lassen:
http://www.adhs-deutschland.de/Home.aspx
http://www.adhs-goettingen.de/7.html
Ich habe dir eine Privatnachricht geschrieben, da ich mich noch nicht traue dieses Thema öffentlich zu diskutieren.Ich bin einfach selbst noch so labil und habe echt Schwierigkeiten mit der Diagnose und vorallem mit der Einnahme von Ritalin und daher traue ich mich zur Zeit noch nicht, dieses Thema öffentlich zu diskutueren. Zu groß ist die Gefahr, verunsichert zu werden.
liebe Grüße, nikati