Liebe Leslie
...einen Vorwurf musst Du ihr auch nicht machen, darum geht es doch nicht... :-)
Ich denke dass Kinder von ES-Müttern tendenziell schneller eine ES entwickeln als andere.
Ich frage mich, ob es eine unbewusste Identifikation sein könnte. Oder der falsch abgeschaute Umgang mit dem Essen. Vielleicht schon ein völlig falsches Kennenlernen von Lebensmittel, die einen psychischen Ersatzwert darstellen.
Oder schon Fehlernährung in der Schwangerschaft? Ich war beispielsweise stark behaart als ich geboren wurde - ich kenne mich in der Neonatalogie nicht aus, doch vielleicht waren es die gleichen Häärchen, die mir heute als Anorektikerin wieder wachsen?
In meiner Familie ist sonst, soweit mein leider geschulter Blick das beurteilen kann, niemand essgestört ausser mir und meiner Mutter.
Ältere Generationen kennen das Problem gar nicht, da sie sich um ganz andere Dinge wie Krieg, Überleben und Wärme kümmern mussten.
(Wie selig muss so ein einfaches Leben gewesen sein, wie hart aber auch simpel und verständlich. Ich sehne mich nach eine viel primitiveren Art zu sein. Arbeit = Essen, Lesen = Lernen, Feuer = Wärme. Heute ist doch alles so abstrahiert. Ich blick da nicht durch. So, fertig Weltschmerz)
Die Schuld gebe ich auch niemandem für mein Verhalten. Es gibt immer einen Punkt, an dem man sich noch entscheiden kann, das denke ich zu allen Süchten generell. Aber ich suche die Gründe für mein Handeln, um zu den Wurzeln zu stossen.
Im Moment ist es einfach meine Art auf etwas das nicht gut ist mit meinem Essverhalten zu reagieren, ich habe keine andere Ventile. Aber die ES verdeckt ein anderes Problem, das tiefer sitzt. Das Verheerende, dass sich die ES zu einem handfesten eigenen Problem gemausert hat. Vom Sekundären zu einem weiteren Primären Problem....