:TRISTE:
... ich kann Dir da aus eigener Erfahrung leider nicht viel Positives dazu schreiben! Ich hab 6 Jahre darum gekämpft, dieses Problem anzugehen, bis ich kurz davor war, selbst daran zu zerbrechen. Anfangs waren es auch 3-4 Bier tagtäglich, systematisch immer mehr ... - anfangs hab ich mich sogar mitziehen lassen - "so'n paar Bier sind doch net schlimm!" Er hat auch immer wieder versucht, "mir zuliebe" aufzuhören, fand aber immer wieder neue Ausreden, dann doch zu trinken. Er war viel zu tief da drin, als dass er hätte einfach so - ohne Hilfe von außen - damit aufhören können. Und zu guter Letzt kann ich nur sagen: Er wollte auch nie aufhören, denn nur er ganz alleine hätte das für sich enstcheiden müssen. Denn auch nur er ist für sich ganz alleine verantwortlich. Ich bin zu guter Letzt zum Arzt gerannt, der mich denn umgehend in eine Therapie gesteckt hat - als Co-abhängige, denn meine eigenen Abhängigkeit hatte ich in den Griff bekommen - allerdings mit der Konsequenz, dass sich die Wege meines Partners und mir immer mehr trennten, denn nun hatte man nicht mal mehr das gemeinsame Hobby "SAUFEN" (ja, genauso drückte das der Therapeut aus - und er hatte recht!). Mir wurde klar, dass ich ihm durch keinerlei Angebote der Hilfe oder Unterstützung helfen kann, solange er das selbst nicht auch wirklich angehen will. Also standen zu guter Letzt nur noch meine klaren Worte: "Entweder Du machst da ernsthaft was dagegen oder ich muss gehen!" Ich mußte leider gehen, denn seine Reaktion war diese, sich nun erst recht mit seiner Bierkiste im Büro einzumauern! Auch heute hat er nichts daran geändert, außer recht schnell Ersatz für mich zu suchen - aber seiner Abhängigkeit will er nicht entgegentreten - für ihn ist das alles noch im Rahmen und er ist ja schließlich alles andere als ein assozialer Aloholiker. Was er jedoch bereits in den 6 Jahren, in denen wir zusammen waren, aus sich gemacht hat, will er ebenso wenig sehen ... - und was aus all dem noch werden kann, konnte ICH nicht mehr sehen (diese Zukunftsvisionen haben mich krank gemacht, aber ihn nicht gesund ...).
Muss er wirklich zwanghaft jeden Tag trinken? Kann er - ohne darunter zu leiden - auch mal ohne sein? Und weiter: Kannst Du ihm dann, sollte er Dir versprechen, nichts zu trinken, auch so weit vertrauen, dass er sich nicht heimlich zu seinem Pensum verhilft? Sollte er wirklich schon so weit sein, dann sollte er wirklich dringend sein Leben überdenken - aber als Partenrin damit richtig umgehen zu können, die richtige Hilfe sein zu können - wouh, das ist verdammt schwer! Leider hilft da meist wirklich nur das "Fallenlassen", so dass derjenige DANN vielleicht wach wird und wirklich erkennt, dass er etwas gegen seine Sucht unternehmen sollte. Doch auch dieser Weg ist nicht wirklich einfach , obwohl der bisherige Weg vom Alkoholmissbrauch zur Abhängigkeit ein so leichter war ...!
Ich wünsche Dir viel Kraft!
P.S.: Es gibt im Netz übrigens auch sehr gute Alkoholiker-Foren, in denen man als Coabhängige(r) auch einiges über sich, sein Leben und seinen abhängigen Partner lernen kann ... einfach mal durchlesen (ich war erschrocken, wieviele Parallelen ich dort entdecken mußte).