an0N_1273911699zLiebe Marit,
ok, danke, dann nehme ich das sorry zurück, ;) Ich hatte nur das Gefühl, den Inhalt nicht besonders kurz gefasst zu haben.
Ich verstehe Deine Gedanken wirklich sehr gut. Es ist so verrückt, in was für ein mind set man verfallen kann, das einem eine völlig gerechtfertigte Realität vorgaukeln kann die absolut verrückt ist. Seit dieser Erfahrung denke ich manchmal, das sagt viel über den Menschen aus.
Obwohl es überhaupt nicht zum Lachen ist, musste ich grinsen, als immer wieder die konische Tasse ins Spiel kam. Ironischerweise hatte ich selbst einen konischen Kaffeebecher für unterwegs, den ich letzte Woche verloren habe. An seine Stelle ist jetzt ein sehr bobbeliger getreten, in dem die Portionierung wenig überschaubar wäre.
Ich habe zwar glaube ich nie ganz so wenig gegessen wie du, bzw. habe es durch Sport verbrannt, aber ich kenne auch diese Art zu denken sehr gut. Das einzig tröstliche, was mir dazu einfällt ist, dass ich merke: Ebenso möglich, wie sich diese Ängste "anzugewöhnen", ist es, das Maß wieder in eine andere Richtung zu verschieben. Natürlich steckt hinter dem tun mehr, aber im Endeffekt wird in der Praxis die Relation (der Essensmengen, der Vorstellung von Dingen und Mengen, die dick machen) wieder auf ein normaleres Mass zurück verschoben. Und das bedeutet, dass man die Angst, die man jetzt davor hat, nicht behalten wird, wenn man sich wirklich auf den Weg macht. Das bedeutet in der Phantasie natürlich Kontrollverlust, und ich glaube, das macht vielen von uns Angst. Aber man gewöhnt sich an etwas neues und entwickelt sich psychisch mit, das ist dann weniger schlimm. Ich finde, je länger man schafft, zu essen, desto mehr läuft der Stoffwechsel, desto mehr Hunger spürt man wieder und man spürt, dass er wahrhaftig ist, also nicht nur ein billiger Trick vom Körper, um Dich dick zu machen. Desto mehr macht man vor allem die Erfahrung, dass man dauerhaft überhaupt nicht dick wird. Desto mehr sieht man ein, dass man die Nahrung wirklich braucht. Und nach meiner bisherigen Erfahrung: Desto bereiter ist man mit der Zeit, dem Körper diese zugeben, und selbst wenn er vielleicht ein wenig mehr zunehmen sollte, als einem lieb ist. Denn die ganze Lebensenergie kommt zurück, nicht nur Angst und Zweifel. Sicher, nicht selten fühlte und mitunter fühlt sich die Reise für mich an, als wäre ich auf einem Segelschiff unterwegs und müsste das segeln erst lernen. Vor- Und Rückschritte dürfen dazugehören. Versuche, jeden Strohhalm der guten Momente zu nutzen und Dich an sie zu erinnern, wenn es gerade schwer ist, versuche zu reflektieren. Auch für Dich, neben den Kindern. Wenn ich das so schreiben darf. Dass die das wichtigste für Dich sind ist klar,- aber ich denke, sie sind mindestens so happy, wenn sie eine Mutter haben, die gut für sich sorgt, weil sie sich und das Leben gelernt hat zu mögen, eine, die ihnen vorlebt, wie sie selbst für sich sorgen und das Leben geniessen können. Das kannst Du ganz bestimmt schaffen, wenn auch gerade nicht alleine. Du hast geschrieben, du fändest es schade, dass Du nicht selbst stark genug bist. Ich denke, jeder hat einen Grund für seine Probleme und es ist leider vom Leben nicht so geregelt worden, dass man seinen Problemen automatisch gewachsen ist. Das kann einem viel Angst einjagen,- aber man kann da doch nichts für. Und Du bist nicht alleine damit. Gib Gas. ;)